Kapitel 16

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Meine Pfoten trugen mich schneller als der Wind. Irgendetwas stimmte immernoch nicht mit meiner Verwandlung. Ich verwandelte mich zurück und untersuchte die Wunden, die mir die Schläuche hinterlassen hatten. Keine Entzündungen. Schnell verwandelte ich mich wieder in einen Wolf und rannte das restliche Stück zurück zum Campus. Angekommen und wieder in Menschensgestalt lief ich zum Lift. Ich drückte den Knopf und die Türen schlossen sich. Oben trat ich aus dem Lift und lief zielsicher zu Rex. Er wirkte überrascht.

"Wo warst du?", fragte mich Rex.

"Brauchte Abstand.", erwiderte ich knapp. "Ich gehe schnell zur Krankenstation mich untersuchen und danach werde ich nocheinmal kommen um mit dir zu reden, okay?"

"Ich komme einfach gleich mit.", sagte er, ich nickte und wir gingen zum Lift. In der Krankenstation angekommen, begann ich Rex zu erzählen, was alles passiert war. Währenddessen standen vier Krankenschwestern um mich herum und untersuchten die Wunden. Wir wurden jedoch von einem Schrei unterbrochen. Eine Krankenschwester starrte auf eine meiner Wunden.

"Von wo hast du die?", fragte sie mich und zeigte auf meinen Rücken. Ich konnte sie jedoch nicht sehen. Rex und die vier Krankenschwestern starrten nun auf meine Wunde. Schliesslich gingen alle aus dem Zimmer, ohne nur ein Wort darüber zu verlieren, was auch nur ansatzweise los war.

Dann kam auch Tresha ins Zimmer und umarmte mich stürmisch.

"Wo warst du?", fragte sie mich und untersuchte meinen Körper sofort nach schlimmen Wunden.

"Ich war nur im Wald. Beruhig dich, ja? Ich komme mit der Sache mit Luke noch nicht so ganz klar, schätze ich.", log ich. Eigentlich war es keine Lüge. Ich verschwieg nur der stressige, tödliche Teil der Wahrheit.

"Ich habe mir Sorgen gemacht.", sagte sie mir. "Mach sowas nie wieder, okay? Sag es mir nächstes Mal und ich komme mit dir."

Ich lächelte und nickte. Ich stand auf und zog mich an. Ohne zu fragen. Wenn mir die Krankenschwestern nichts sagen, sage ich ihnen auch nichts.

"Lass uns gehen.", flüsterte ich zu Tresha. Sie nickte und folgte mir. Wir gingen in die Mensa und holten uns was zu essen. Wir assen jedoch nicht in der Mensa, weil wir keine fünf Sekunden etwas essen konnten, bevor jemand kam, um wieder irgendwelchen Mist zu erfahren. Also assen wir in unserem Bett eine Pizza und unterhalteten uns.

"Was weisst du über die Vampire?", fragte sie mich schliesslich. Ich wusste dass diese Frage eines Tages kommen würde. Sie wusste nichts über dieses Thema.

"Denkst du, dass du es wirklich wissen willst?", fragte ich sie. Sie nickte nur.

"Vampire sind schreckliche Wesen. Wie wir haben sie auch Schwachpunkte. Wir haben Stahl, sie haben Eichenholz. Eigentlich ähnleln sie uns. Sie besitzen auch Gaben. Darüber weiss ich jedoch nicht viel. Ich weiss nur, dass es auf jedenfall Gedankenlesen gibt. Sie können an Licht überleben, sind jedoch schwächer am Tag als in der Nacht. Ausserdem können sie ihr Vampirismus weitergeben, indem sie jemanden beissen.", erzählte ich. Ich stoppte abrupt mit dem erzählen. Ich wiederholte in meinem Kopf, was ich gerade gesagt habe. Ausserdem können sie ihr Vampirismus weitergeben, indem sie jemanden beissen. Beissen. Das war das, was die Krankenschwester so erschreckte. Ich rannte ins Bad. Ich zog eilig mein T-Shirt aus. Ich drehte meinen Rücken so zum Spiegel, dass ich ihn vollständig sehen konnte. Mitten auf meinem Rücken waren zwei Halbmonde zu sehen. Rundherum war es schrecklich rot und violett. Adern pochten an der Oberfläche. Die rote Stelle breitete sich aus. Nicht langsam. Schnell.

Die VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt