Kapitel 8

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Wir waren wieder auf der gleichen Lichtung.

''Also Lily. Du weisst wie's geht oder?'' fragte Rex und ich nickte als Antwort.

Und wieder dachte ich an die Sonne und an Frieden. Ich rannte und sprang. Wie Luke sagte, Sterne kreisten um mich herum.

Rex sah mich fasziniert an und als er mein Fell sah, war er erstaunt.

''Ich hab's gewusst dass du besonders bist!'' sagte Rex und lief auf mich zu. Er streichelte mich. Naja, es war ein freundschaftliches Streicheln.

''Was soll ich jetzt machen?'' fragte ich per Telepathie. Wenn ich jetzt erklären müsste, wie das funktioniert, dann hätte ich keine Ahnung. Ich weiss nur, dass man mit keinen wildfremden Menschen telepathisch reden kann und dass ich nur mit Werwölfen kommunizieren kann.

''Ich denke wir testen erst einmal dein Können.'' sagte Rex.

''Was muss ich machen?'' fragte ich.

''Für das erste sollst du einmal mich tragen. Ich bin nicht gerade leicht.'' sagte Rex. Also legte ich mich hin, sodass er sich auf mich setzen konnte, wie ein Reiter auf sein Pferd. Ich stand auf und fühle nichts von seinem Gewicht.

''Sehr schwer.'' sagte ich. ''Ich spüre nichts von deinem Gewicht. Sag mir dass das normal ist.''

''Nein ist es nicht. Du bist erst seit zwei Tagen hier und bist seither ein ausgewachsener Werwolf. Keiner könnte mich in so einem jungen alter schon tragen. Um das zu beschleunigen, trainieren wir auch sehr viel.'' erklärte Rex. Ich legte mich ein zweites Mal hin und spürte wie Luke auf mich aufstieg. Jetzt spürte ich es. Ich konnte noch knapp aufstehen und laufen, doch rennen konnte ich nicht mehr.

Ich hörte ein Rascheln. Wir waren im Wald, es könnte genauso ein Tier sein, doch ich hörte ein Herzschlag. Ich ging in Angriffsstellung, wie vorher mit Luke bei den Vampiren. Ich wartete, bis ich es sehen konnte. Als es heraustrat, blieb für ein kurzer Moment mein Herz stehen. Es war Tresha.

''Was machen Sie?'' fragte sie entgeistert. ''Ist das ein Wolf?''

Ich lag sofort ab und die zwei standen wieder auf dem Boden.

''Ja, wir haben etwas getestet.'' sagte Luke.

''Das habe ich noch nie gesehen.'' staunte sie.

''Jetzt schon. Was machst du hier? Solltest du nicht in deinem Zimmer sein und lernen oder so was?'' fragte Rex.

''Ich suche bereits den ganzen Tag Lily.'' sagte sie.

Ich schaute Luke an. Er nickte und ich verwandelte mich wieder in einen Mensch.

Mit grossen Augen staunte sie mich an.

''Oh mein Gott.'' sagte sie.

Ich schämte mich und wurde rot. Ich hoffte dass Tresha nicht wütend auf mich war. ''Ich wollte gleich nach dem hier zu dir kommen.'' sagte ich.

''Lily!'' sagte sie. Ich bekam Angst. ''Mach das sofort noch einmal. Das ist so cool!'' sagte sie im Lachen. Ich war definitiv überrascht. Ich schaute Rex an. Er nickte. Dann zu Luke. Auch er nickte und ich legte los. Als ich ein Wolf war, kam Tresha auf mich zu und streichelte mich. ''Du bist so kuschelig!'' sagte sie begeistert. ''Kann ich das auch?'' fragte sie Luke.

Er sagte lange Zeit nichts. Tresha wurde nervös. ''Nein.'' sagte er schliesslich.

''Tresha, du solltest gehen.'' sagte Rex. ''Und vergiss das, was hier passiert ist. Du darfst das hier niemandem erzählen okay?'' sagte Rex und Tresha nickte wie unter Hypnose. Sie lief zurück in die Richtung, von der sie gekommen war.

''Was hast du mit ihr gemacht?'' fragte ich entsetzt.

''Sie ist noch nicht bereit zu wissen, was hier passiert.'' sagte Rex.

''Dann sind wir hier fertig. Rex, es sind keine Vampire aufgetaucht. Wir können morgen noch einmal vorbeischauen wenn du willst.'' sagte Luke.

''Ja ist gut. Dann gehen wir jetzt zurück. Ich glaube Lily ist müde.'' sagte Rex.

Also gingen wir zurück. Rex musste noch was besorgen und ging deswegen früher. Luke brachte mich zu meinem Zimmer. Auf dem Weg stellte ich ihm noch einige Fragen.

''Was hast du für Kräfte? Du hast mir am Anfang etwas von Kräften erzählt.''

''Ich habe das Element Erde. Ausserdem kann ich erkennen, ob mein Gegenüber böse oder gut ist. Dann kann ich noch erkennen ob sich mein Gegenüber wohl fühlt oder wenn er einfach schlechte Gefühle hat.'' sagte Luke.

''Wow. Wann erfährt man von diesen Kräften?''

''Wir haben hier einen Wolf, der die Gabe hat, andere Gaben zu erkennen. Er erweckt sozusagen die Gaben, also es kann sein, dass man zuerst keinerlei Anzeichen einer Gabe hat und dann geht man zu ihm und er erweckt sie. Es gibt aber auch Wölfe ohne Gabe. Er kann aber nur Gaben erkennen, wenn der Wolf ein erwachsener ist. Also könnten wir es versuchen.''

''Ja bitte.'' bettelte ich und er lachte.

''Also, lass uns dahin gehen, das dauert normalerweise nur etwa eine halbe Stunde.'' sagte er und ich folgte ihm ins Trainingsgebäude. Wir gingen mit dem Lift in den obersten Stock.

''Der Gabenleser hat eine sehr starke Luftkraft. Deswegen ist er im obersten Stock.'' erklärte er.

Als die Lifttüren sich öffneten, war dort nur ein normaler Foyer. Die hinterste Türe war mit dem Namen 'Mr. Foud' beschriftet. Wir traten ein. Es sah aus wie ein Therapiezimmer. Es gab etwa fünf Stühle, ein Tisch und ein Schrank. Das einzige was auf seinem Tisch stand, war ein Papier und ein Stift.

''Hallo. Kann ich Ihnen helfen?'' fragte Mr. Foud.

''Ja, dieses Mädchen würde gerne versuchen ihre Gabe herauszufinden.'' sagte Luke. Mr. Foud wies mich auf einen Stuhl. Er trat vor mich und berührte meine Schläfen. Ich schaute hilflos zu Luke. Er lächelte.

''Wie alt ist sie?'' fragte Mr. Foud.

''Ein paar Tage.'' sagte Luke.

''Ich sehe...'' sagte Mr. Foud. Ich wurde nervös.

Die VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt