1. Kapitel

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"Faaaayyy", war das erste das ich an diesem Morgen hörte. Kurz darauf spürte ich schon den Druck auf meinem Bauch, als meine kleine Schwester auf mich draufkletterte. Darf ich vorstellen: mein quietschlebendiger Wecker Lina, 4 Jahre alt, blau-grüne Augen, dunkelblonde lockige Haare und bald nicht mehr so 'quietschlebendig' wenn sie nicht sofort aufhört mir ihre Finger in die geschlossenen Augenlider zu drücken. "Faaayyy, aufwachen", rief sie wieder. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schob sie langsam von mir runter.
"Ich steh gleich auf, Lina", sagte ich unter einem Gähnen.
"Mama hat gesagt du sollst Essen kommen."
"Ich komme ja gleich."
"-kay", war das letzte das sie sagte bevor sie aus meinem Bett hüpfte und mein Zimmer verließ.
Langsam setzte ich mich auf und rieb mir übers Gesicht. Danach sah ich auf meine Uhr: 9.36 Uhr. Ich stand auf, zog mir meine Kniestrümpfe an und ging ins Bad um mich zu waschen. Kurze Zeit später schlenderte ich dann die Treppen runter in die Küche, wo Mum, Dad, Lina, Kyle und Jake schon am Frühstückstisch saßen.
"Guten Morgen, Kleines", begrüßte mich mein Dad.
"Morgen", antwortete ich immer noch etwas verschlafen und setzte mich neben meinen Bruder Jake.
"Hast du dich jetzt so langsam eingewöhnt?", fragte meine Mum. Diese Frage hörte ich schon seit einer Woche. 'Nein hab ich nicht, verdammt', dachte ich und hätte es am liebsten laut rausgeschrien. Ich hasste es hier! Ich wollte zurück nach West Virginia zu meinen Freunden. Und nicht hier in Miami rumsitzen und die Rolle der Neuen übernehmen. Ich wollte keine Veränderung, wie meine Eltern es nannten. Ich wollte zurück in mein altes Leben. "Nein, immer noch nicht", gab ich ehrlich und genervt zurück.
"Das wirst du schon noch irgendwann."
Und damit war das Thema beendet. Ich versuchte garnicht erst meine Eltern zu überreden doch wieder zurückzufahren, denn sie hatten mir deutlich klar gemacht das sie das nicht würden. Und daran gab es nichts mehr zu rütteln. Leider. Also nahm ich mir ein Brötchen und schmierte mit großzügig Nutella drauf. Wenigstens etwas Gutes gab es hier.
"Ihr solltet euch schonmal Hefte für die Schule kaufen gehen, Kinder. Übermorgen fängt die Schule an", wies uns Dad zurecht und aß einen Bissen von seinem Toast.
"Ja, wir gehen heute in die Stadt", sagte Kyle. Kyle war 17, hatte braune Haare und braune Augen. Muskulös war er auch, was dazu führte das er von den meisten Mädchen ziemlich angehimmelt wurde. Er und ich kamen mehr von meiner Mum, wo hingegen Jake und Lina fast genau so aussahen wie mein Dad: dunkelblonde Haare und blaugrüne Augen. Jake war vor 2 Monaten 19 geworden, und war ebenso muskulös wie sein Bruder. Vielleicht sogar etwas mehr. Während ich zu Hause oder mit meinen Freunden etwas unternommen hatte, waren sie im Fitnessstudio und trafen dort ihre Kumpels. Wie gern wäre ich jetzt wieder in West Virginia, draußen im Wald mit unserem Hund Luna. Luna war noch ein Welpe, und deswegen ziemlich aufgedreht. Deswegen verstanden sich Lina und sie auch so gut. Beide aufgedreht und hyperaktiv was Spielen angeht. Wir hatten unseren schwarzen Labrador Retriever mit Absicht einen ähnlichen Namen gegeben wie meiner Schwester, weil sie sich vom Charakter einfach zu sehr ähnelten. Man bemerke Charakter und nicht Aussehen (obwohl es schon witzig wäre Lina mal als Hund zu sehen).
"Jake, Kyle, wie wäre es wenn ihr auch ein bisschen mit Fay shoppen geht. Das würde ihr gut tun, glaube ich. Dann könnt ihr euch währenddessen noch die Stadt anschauen", schlug Mum vor. Meine Brüder stöhnten genervt auf und verdrehten die Augen.
"Muss das sein?", beschwerte sich Kyle, "wenn wir mit ihr shoppen gehen sind wir den ganzen Tag in irgendwelchen Läden und langweilen uns zu Tode!"
Ich hingegen fand die Idee super. Neue Klamotten, neue Schuhe, vielleicht auch eine neue Tasche... Ein bisschen Ablenkung von meinem Heimweh würde mir guttun, wenn auch nicht für ewig. "Wir können auch in Dessousläden gehen", sagte ich und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.
Sofort fing Kyle breit an zu grinsen und rief: "Bin dabei, Schwesterchen!"
Ich wusste was man ihm sagen musste um ihn rumzukriegen. Er war ein ziemlich hormongesteuerter Teenager.
"Ich bin auch dabei", meinte Jake. Oh ja, das hätte ich fast vergessen: Jake ist MINDESTENS genauso hormongesteuert wie Kyle.
"Ich bin mir sicher ihr zwei findet bestimmt auch passende BH's für euch", versicherte ich ihnen und lächelte sie an.
"Gegen Tangas hätte ich auch nichts auszusetzen, die gehen wir nämlich so langsam aus", antwortete Jake. Wir 3 hatten den gleichen Humor bei solchen Sachen und das war einer der Gründe warum wir uns so gut verstanden. Ich liebte meine Geschwister.
"Kinder, besprecht das nachher weiter. Eure Unterhaltungen sind gerade etwas verstörend", lachte meine Mum und fing an den Tisch abzudecken. Ich stand auf und half ihr dabei.
"Also Schwesterchen, um 14 Uhr sollst du fertig sein", gab mir Kyle Bescheid und verschwand in seinem Zimmer.

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Das ist meine erste Geschichte, also nehmt es mir nicht so übel wenn da ein paar Zeit- oder Rechtschreibfehler sind.
Ich würde mich riesig über Feedback freuen!

Außerdem schreibe ich diese Geschichte zusammen mit meiner besten Freundin, der ich übrigens viele Ideen zu verdanken habe:* Also wundert euch nicht wenn unter dem Kapitel mal ein anderer Name steht:)

Jessy<3

Let the Game begin, Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt