52.Kein Redebedarf?

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Pov: Y/n

Durch starke Kopfschmerzen wurde ich wach, derzeit gewöhnten sich meine Augen an das Licht, während ich spürte das mir jeder Körperteil bei auch nur der kleinsten Bewegung weh tat. Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht und zischte einmal auf, bis mir bewusst wurde, dass ich nicht dort wach wurde wo ich eingeschlafen war. Perplex sah ich mich im Raum um, während mein Gehirn versuchte alle Informationen einzuordnen. Als ich dann klar und deutlich den Fernseher sah, wusste ich genau wo ich war. Wie aus refelex entspannte ich mich sofort und atmete erleichtert aus. Da meine Gedanken durch einander waren, saß ich einige Zeit nur auf der Couch und starrte einen Punkt an. Ich wusste nicht wieso, jedoch lies ich mich mit dem Rücken wieder auf die Couch fallen und schloss die Augen.

Nutzlos.

Dachte ich mir, als mir die Erinnerungen und dazu die Selbstverletzung von gestern mir in den Kopf kamen. Sofort spürte ich den Verband deutlich, worauf ich mit dem Fuß anfing zu wippen. Zwar war kein Boden zu spüren, jedoch hatte ich das Gefühl es bewegen zu müssen.

Levi!

Da ich wusste, dass ich sicher nicht im schlaf runter ins Wohnzimmer gegangen bin, gab es nur eine plausible Erklärung dafür.

Shit!

Sofort hörte ich auf jedes einzelnes Geräusch und hoffte das er es nicht gesehen hatte, da ich wusste, dass er mich sonst darauf ansprechen würde. Unbewusst machte ich mir selber den Druck, ihm nichts zu erzählen und nie wieder Rückfällig zu werden. Ich versuchte mich mit belanglosen Gedanken und Rückwärts zählende Zahlen zu beruhigen, damit ich auf andere Gedanken kam. Jedoch hörte ich eine Diele knarzen, weswegen mein Herz sofort schneller schlug und meine Hände anfingen zu schwitzen. Ich atmete einmal bewusst ein sowie aus, während ich meine Augen öffnete und mich aufsetzte. Ich versuchte mich zu entspannen, da ich ihm ja nichts sagen müsste.

"Hast du gut geschlafen?" Fragte er mich ruhig, während er zu mir lief und sich neben mich setzte. Am liebsten hätte ich einfach nur mit den Schultern gezuckt, doch stattdessen gab ich ein "Ja." von mir und versuchte den Drang mit dem Fuß weiter zu wippen zu ignorieren. Zwar waren meine Beine sowie Füße auf der Couch, da ich im Schneidersitz saß, jedoch würde man meinen wippenden Fuß sowie das  leichte zappeln des Beines erkennen. "Ich komme direkt zum Punkt." Fing er die Frage an, was mich unwohl fühlen lies. "Was hattest du gestern und im Zimmer gemacht?" Sofort spannte ich mich an, doch versuchte die nicht nach außen zu tragen. "Ich war mit Armin und den anderen draußen und da ich sehr müde war, dann bin ich ins Zimmer gegangen um dort zu schlafen. Und sorry wegen dem Türknallen, das wollte ich eigentlich nicht." Innerlich hoffte ich, dass er es dabei beließ und mich in Ruhe lassen würde, jedoch kam es nicht dazu. "Und jetzt die Wahrheit." Bat er mich drum, weswegen ich ihm versicherte das dies die Wahrheit war und sonst nichts vorgefallen war. "Woher hast du die Verletzung am Fuß?" Fragte er mich in einer ernsten Stimme, worauf ich jedoch ruhig blieb und ihm nichts sagte.

Ich hörte ihn seufzen, was mich kurz zusammenzucken lies, bis er in einem  angenehmen Ton weiter redete. "Du solltest aufhören mich zu versuchen anzulügen, dass tut dir nicht gut." Sagte er mir, wobei ich nicht verstand was er damit genau meinte. Er bemerkte dies wohl, worauf er weiter redete. "Dein Fuß wippt, dein Körper ist angespannt und du zuckst bei jeder kleinen Bewegung die von mir aus geht für einen winzigen Augenblick sofort zusammen." Weißte er mich darauf hin, was mich kurz sprachlos werden lies. Erst jetzt merkte ich das, dies alles stimmte, da ich unbewusst anfing mit dem Fuß zu wippen und gerade versuchte meinen angespannten Körper fallen zu lassen.

"Also...ich frage dich jetzt nochmal, was ist passiert?" Er machte mir sehr deutlich, dass er diese Frage ernst meinte, jedoch blieb mein Mund geschlossen. Ich konnte mit ihm darüber nicht reden, wie denn auch, er ist mein Lehrer und hat das Sorgerecht über mich. Er dürfte jederzeit die Polizei oder Krankenwagen sowie die Psychiatrie benachrichtigen. Da die Schweigepflicht sofort entfällt, wenn die Person ernst zunehmende Probleme wie ein Suchtverhalten oder Traumata aufweisen könnte.

(LevixReader) Silent screamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt