Ich hörte, wie weitere Steine durch die Menschenmasse geschleudert wurde. Die Soldaten schrien oder erstickten sofort. Ich sah, wie eine Soldatin, mit der ich noch nie ein Wort gewechselt hatte, tot von ihrem Pferd fiel, als sich plötzlich grüne Augen vor mein Gesicht schoben.
„Es ist jetzt keine Zeit fü-"
„Ich muss mit dem Hauptgefreiten sprechen!", unterbrach ich Eren, der mich vermutlich gerade aufmuntern wollte und dachte, ich würde einen Nervenzusammenbruch kriegen. Doch wie er schon gesagt hatte, dafür war keine Zeit.
„Jetzt?", fragte Eren verwirrt.„Ja. Sofort."
Ich sah mich um, doch durch die Berge von Leichen und Schütter, war es schwierig überhaupt irgendetwas zu sehen. Der Staub wurde jedes Mal aufs Neue aufgewirbelt und vernebelte uns die Sicht.
„Wir werden ihn jetzt nicht finden.", hörte ich Eren wieder sagen, doch ich konnte seine Antwort nicht akzeptieren.
Ich stieß seine Hand von meiner Schulter und ich wartete noch, bis der nächste Steinregen auf uns nieder rieselte, ehe ich lossprintete.
Ich spürte, wie sich die Staubkörner in meine Augen verirrten und ich hielt mir schützend meinen Arm vor Augen, doch es brachte nur wenig Schutz.Irgendwann entdeckte ich Levi, der sich mit Erwin, ebenfalls hinter einem Haus Schutz suchend, unterhielt.
„Kommandant!", rief ich dazwischen und stellte mich neben Levi gegen die Wand gelehnt und ich merkte, wie knapp es war, denn direkt neben mir knallte ein riesiger Felsen zu Boden. Kurz sah ich geschockt dorthin, doch ich hatte keine Zeit mir sorgen zu machen.
„Was willst du?", hörte ich Levi genervt fragen, doch ich ignorierte ihn und sah zu Erwin, der vor uns auf einer Holzkiste saß. Ich wusste nicht genau, wie ich es ihm erklären sollte, doch ich musste ihn von meinem Plan überzeugen.
„Ich werde Ihnen alles erklären, wenn es vorbei ist.", begann ich.
„...aber Sie müssen mir, auch wenn es viel verlangt ist, vertrauen."
„Hast du einen Plan, wie man ihn besiegt?", fragte mich Erwin.
„Nein, aber-"„Dann bringt es nichts.", unterbrach mich Levi und auch Erwin schien enttäuscht.
„Ich weiß, was er will.", sagte ich ihnen und ich merkte, wie ich ihre Aufmerksamkeit hatte.
„Wie gesagt, ich erkläre alles hinterher, aber Sie müssen Eren, Reiner, Berthold und Annie von hier wegbringen-"„Warum?", fragte Levi und ich musste den Drang unterdrücken, ihm eine reinzuhauen, damit er endlich die Klappe hielt. Dafür entschloss ich ihn zu ignorieren.
„Bringen Sie sie weg. Er will sie. Ich sage Ihnen später alles, aber ich muss zu diesem Tier Titan und mit ihm reden."
„Auf keinen Fall.", widersprach Levi sofort wieder, doch mein Blick war auf Erwin gerichtet. Ich wusste, dass er die Entscheidungen trifft.Ich ging vor ihm auf die Knie und sah zu ihm hoch.
„Kommandant. Sie wissen, dass ich zur Informationsbeschaffung ausgebildet wurde. Ich werde mir die Bestätigung holen und sie Ihnen dann mitteilen. Ich bin mir noch nicht zu 100% sicher, weswegen ich jetzt noch nichts sagen kann.
Bitte. Lassen Sie mich gehen."
Ich hätte auch einfach gehen können, doch ich wusste, dass Caro noch in der Burg war. Auch wenn meine höchste Priorität war, sie wieder nach Hause zu bringen, musste ich auch einen sicheren Ort schaffen, bis wir soweit waren nach Hause zurück zu kehren. Mit Zeke, der uns mit Felsen bewarf, war es alles andere als sicher.
Außerdem sollten sie nicht glauben, ich würde zum Feind überlaufen, weswegen ich sein OK brauchte.
„Glaubst du, du bist dazu in der Lage?", fragte mich Erwin nach einer ganzen Weile des Schweigens und ich merkte, wie Levi entsetzt zu ihm sah, doch Erwin und ich starrten uns lediglich an.
„Ja.", antwortete ich und wieder war da etwas in seinen Augen, was mich skeptisch machte, doch ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
„Brauchst du noch irgendwas?"
„Nein. Aber passt auf die Titanen auf. Er kann sie steuern."
„Das ist Wahnsinn!", fluchte Levi.
„Es wird sie umbringen!"
„Nein.", widersprach ich Levi.
„Ich kann noch nicht sterben, also werde ich es nicht."
Ich sah wieder zu Erwin:
„Bringt Eren, Reiner, Berthold und Annie weg."
„Levi. Übernimm du das."
„Was??", fragte er gereizt und ich sah noch nie eine solche Wut in seinen Augen, schon gar nicht Erwin gegenüber.
„Es ist ein Befehl.", hörte ich Erwin noch sagen und zu meiner Überraschung salutierte Levi. Doch es schien, als lag da Spott in dieser Geste, die auch Erwin zu merken schien. Er seufzte schwer, als er Levi hinterher sah, ehe er wieder zu mir schaute.
„Fang an.", wies er mich an und ich nickte.Ich zog mich nach oben auf die Mauer. Dadurch, dass sich das Drama innerhalb der Mauer abspielte, ließ ich mich außerhalb der Mauer entlang ziehen zu Zeke.
Ich kam schnell voran und mit viel Abstand von ihm ließ ich mich wieder auf der Mauer nieder. Sofort sah er mich und ich merkte, wie er schon einen Angriff starten wollte, als ich ergeben die Arme nach oben hob.
„ICH WILL NUR REDEN!", schrie ich ihm entgegen. Er wirkte skeptisch, doch rührte sich noch nicht weiter. Ich überlegte kurz, doch ich wusste, mir blieb keine weitere Wahl.
Ganz langsam führte ich meine Hände zu den Gurten, die um meine Hüfte gewickelt waren und ich löste sie, sodass der 3DM krachend zu Boden ging.
Danach hob ich wieder meine Hände und bewegte mich langsam auf ihn zu.
„ICH WEIß, WAS DU WILLST!", brüllte ich.
„Ach ja?!", hörte ich ihn sagen und ich spürte, wie mein Herz schneller zu Donnern begann. Ich hatte Angst. Auch wenn ich mutig sein wollte und stark, hatte ich Angst. Doch ich hatte keine Zeit dafür Angst zu haben. Ich brauchte einen klaren Kopf, also versuchte ich tief durch zu atmen, ehe ich weiter sprach:
„Ja. Hier ist irgendetwas gewaltig schief gegangen, nicht wahr?"Ich sah, wie sich Zekes Augen ein kleinwenig weiteten. Ich hatte also ins Schwarze getroffen. Er ließ seinen Arm sinken, in dem er noch die Felsbrocken hielt, ließ sie jedoch fallen.
Er streckte seine Hand nach mir aus und legte sie Flach vor mich, sodass ich aufsteigen konnte.
„Wenn du was Dummes tust, töte ich dich.", warnte er mich vor, doch ich nickte lediglich. Ich wusste beim besten Willen nicht, ob das, was ich hier tat, nicht bereits dumm genug war, um mich zu töten. Doch mir blieb keine andere Wahl, also kletterte ich auf die Hand.„Tötet jeden, der versucht uns zu folgen.", wies er noch seinen Titanen an, die immer noch ruhig vor der Mauer standen.
Dann setzte er mich auf seine Schulter und ich krallte mich in das Fell, um nicht runter zu fallen, während er langsam von der Mauer kletterte.
Ich sah die Soldaten, die zu mir sahen, doch sofort stachen die grauen Augen Levis entgegen, der neben Erwin stand.
Levi sah man an, wie sehr ihm die gesamte Situation missfiel. Seine Augen waren geweitet und seine Brauen unten. Sein gesamter Körper war angespannt und dazu bereit, jederzeit loszustürmen.
Erwin stand daneben. Ich sah sein Gesicht nicht ganz, doch ich sah sein Lächeln...
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DIe Idee mit Zeke kam mir so ganz spontan und deswegen wird sich einfach alles noch weiter nach hinten verschieben, also bis es mal endlich mit Levi x Reader vorangeht ^^'
SORRYY :D

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Soldier _Levi x Reader_
FanfictionAls erfahrene Soldatin der neuen Welt tauchst du in der Welt von Attack on Titan auf. Doch es ist nicht so, wie du sie aus den Mangas kennst und du musst jeden deiner Schritte genau überlegen, um in dieser Welt zu überleben.