𝙵𝚞̈𝚛𝚋𝚒𝚝𝚝𝚎

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Eigentlich faszinierend. Ich zerbreche am Leid anderer – nicht an meinem eigenen.

Ich erlebe zwar selten, dass Du meine Nöte und Sorgen wegnimmst, wenn ich sie Dir zu Füssen lege. Doch finde ich sie so oft überdeckt mit Deinem Frieden – diesem erstaunlichen Frieden mitten im Sturm, dieser Zuversicht und Hoffnung.
Statt zu verzweifeln, vertraue ich. Statt zu resignieren, fasse ich Mut.
Ja, ich finde Freude im Herrn.

Im Gegensatz zu anderen.

Ob sie Dich gar nicht kennen und nicht zu Dir rennen können,
ob sie es schlichtweg nicht tun,
oder ob sie einfach nicht diesen Frieden erhalten...

Herr, weshalb?!
Weshalb widerfährt mir die Gnade, Dich kennen zu dürfen,
zu Dir kommen zu dürfen,
Freude in Dir finden zu dürfen?

Und andere...
Andere ringen um ihr Selbstbild.
Andere leiden an Depressionen, kämpfen mit der Dunkelheit.
Andere sind ein körperliches Wrack.
Andere sehen ihre Familie zerbrechen, verlieren ihr Zuhause.
Andere sind trotz Gemeinschaft einsam.

Sie leiden. Und ich leide mit.

Und Du?
Machst Du was?
Schenkst Du ihnen Hoffnung?
Begegnest Du ihnen in ihrem Schmerz?
Heilst Du sie?
Nimmst Du sie tröstend in Deine Arme?

Ich weiss es nicht.

Aber ich werde nicht aufhören, Dich zu bestürmen. Ich werde nicht aufhören, für sie zu kämpfen und ihre Leiden und Nöte vor Dich zu tragen.
Denn ich weiss, Du leidest mit. Du weinst.

Ja,
Jesus weinte.

*   *   *   *   *   *   *   *   *   *   *

Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten,
die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert.
Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
Da weinte Jesus.

(Johannes 11,33-35)

𝚂𝚌𝚑𝚘̈𝚙𝚏𝚎𝚛𝚐𝚎𝚍𝚊𝚗𝚔𝚎𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt