πνεῦμα - 𝚙𝚗𝚎𝚞𝚖𝚊

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Über uns hängt der dunkle, schwere Schleier. Er umhüllt uns, drückt uns nieder, vernebelt unsere Sicht.
Und wir - mitten in dieser spürbar bedrückenden Atmosphäre.
Fassungslos. Sprachlos. Antriebslos. Kraftlos.
Unser Gottesbild zerstört.

Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.
Ich stütze mich auf die Kirchenmauer und verschliesse die Augen vor der Welt.
Ich will nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr fühlen.

Ich will einfach nur leer dahocken.

Nichts.
Leere.


Und dann kommt er, der Geist Gottes.

Leise säuselnd weht er durch die Blätter der Bäume
- und hebt den Schleier an.

Sodass die Sonne in mein Herz leuchten kann.
In die Dunkelheit hinein.
In die Trauer hinein.
In die Verständnislosigkeit hinein.

Heiliger Geist, du wunderbarer Tröster.

So sanft und doch voller Kraft.
Erfrischend wie kühles Wasser umfliesst du mich.
Du streichst mir liebevoll über die Wange.
Du begegnest mir in meiner Hoffnungslosigkeit
- und seufzst mit mir, betest für mich.
Du flüsterst mir erfüllende Worte zu und hauchst mir neues Leben ein.
Ja, du belebst mich neu.

Welch unbegreifliches Geheimnis...

Geist Gottes, sei willkommen.


*  *  *  *  *  * 

παράκλητος, ου m
Paraklet
Helfer, Mittler, Fürsprecher, Tröster, Stellvertreter

𝚂𝚌𝚑𝚘̈𝚙𝚏𝚎𝚛𝚐𝚎𝚍𝚊𝚗𝚔𝚎𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt