Capter 5 - Aufenthalt im Krankenhaus

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„Ach, Schatz. Was ist nur los mit dir? Geht es dir nicht gut? Natürlich geht es dir nicht gut, aber. Was ist mit dir?“ Schon die letzten 10 Minuten stöckelte meine Mutter durch das Krankenzimmer und redete ununterbrochen ohne, dass ich ihr eine Antwort geben könnte. Ich hätte wahrscheinlich auch keine geben können, denn ich wusste es selber nicht. Drake und Jace machten sich, als meine Mutter gekommen ist, auf den Weg nach Hause. Drake meinte noch, ich sollte mich bei ihm melden, falls etwas sein sollte. Ich antwortete nur, dass ich seine Nummer nicht hätte und er speicherte sie darauf  ohne zu zögern bei meinen Kontakten ein.

Als wir uns von einander gelöst haben, kam auch schon Jace ins Zimmer und wir, der Idiot und ich, konnten nicht über den Kuss sprechen. Ich wüsste zu gerne, was das zu bedeuten hatte. Mein Gehirn arbeitete in Hochtouren und ich musste lächeln, als ich an Drake denken musste. Meine Lippen begannen zu kribbeln und ich legt meine Fingerkuppen auf sie. Er ist so süß, hat jedoch ziemliche Stimmungsschwankungen. Eigentlich ist er ein Arsch, doch bei mir ist er nett. Vielleicht bin ich auch nur auf einen seiner Tricks hineingefallen. Was sollte er auch von einem Mädchen wie MIR wollen? Ich bin nicht so hübsch wie all die anderen, die ihn vergöttern. Da gibt es tausend Mal schönere als mich. Ich reime mir sicher irgendetwas heraus und in echt ist es einfach anders. Wahrscheinlich wollte er sich nur entschuldigen? Okay, nein. Warum sollte er mich wegen einer Entschuldigung gleich küssen?

Bevor ich auf noch komischere Gedanken kam, dachte ich über etwas anderes nach.

Der Arzt nahm an, dass es ein schwäche Anfall gewesen wäre und ich einfach zu wenig getrunken hätte. Natürlichen erzählte ich keinem, dass es wegen Dad war. Die Meisten wären sicher böse auf ihren Vater, wenn es ihnen deswegen so ‚schlecht‘ ging. Doch ich bin es nicht. Ich liebe ihn über alles. Er ist ja schließlich mein Dad.

Am nächsten Tag konnte ich auch schon wieder aus dem Krankenhaus und sie behielten mich, wie versprochen, auch nur eine Nacht. Aber ich musste zugeben, dass ich wirklich zu wenig – eigentlich gar nichts - getrunken hatte, könnte wirklich teil Schuld sein.

Dr. Hemph, der Arzt, hat meine Mutter vorhin angeflirtet. Er ist ungefähr im gleichen Alter wie sie, also über vierzig, und sah sehr gut aus. Er hatte etwas dunklere Haut und schwarze Haare. Obwohl ich braune Augen HASSTE, sahen sie bei ihm gut aus. Ich hatte die Szene noch genau vor meinen Augen.

Meine Mutter saß an der Bettkante und hielt meine Hand fest gedrückt. Sie machte sich im Moment riesige Sorgen um mich. Jedenfalls betrat Dr. Hemph lächelnd in seinem weißen Kittel und mit einem Klemmbrett in seinen Armen das Zimmer. Er hatte noch seinen Blick auf den Boden gerichtet und kam auf uns zu. Als er seinen Kopf hob, sah er meiner Mum genau in die Augen. Kurz entgleisten ihm seine Gesichtszüge, aber sofort lächelte er wieder und streckte meiner Mutter freundlich die Hand entgegen.

„Dr. Hemph, Leonard Hemph.“ Ein leichter Rotschimmer verbreitete sich auf den Wangen meiner Mutter. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Gesicht. Sie schüttelten ihre Hände. Die Augen meiner Mum strahlten.

„Kim Shelby. Aber nennen Sie mich doch einfach Kim.“

Ich dachte einfach nur: „Danke, Dad. Dann war doch nicht alles umsonst.“

„Sie können mich auch Leonard nennen“, entgegnete er.

Nun lag ich im Bett. Es war zwei Uhr nachts und ich konnte nicht schlafen. Ich sah aus dem Fenster. Langsam konnte ich mich wieder ohne Schmerzen bewegen. Dr. Hemph oder Leonard, wie auch immer, hatte mir Tabletten gegeben.

Meine Kopfhörer steckten in meinen Ohren und ich hörte Musik.

Auf einmal wurde die Musik kurz abgebrochen, ich hörte ein Blubbern und kurz darauf ging die Musik weiter. Ich ignorierte die Nachricht, welcher normale Mensch schrieb den um diese Zeit eine SMS?  Ich verfolgte weiter die Musik und konnte mich ein wenig entspannen. Zirka fünf Minuten später  passierte das Gleiche wieder. Etwas genervt sah ich nach. Als erstes entriegelte ich das Telefon und dann presste ich die Augen fest zusammen, da das Licht des Displays in den Augen brannte. Nach einiger Zeit konnte ich wieder normal sehen und las die Nachrichten.

Betrayal Of TrustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt