Capter 6 - Eine kleine Verfolgungsjagd

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Ich lag schon in meinem eigenen Bett und starrte die Decke an. Am nächsten Tag musste ich wieder in die Schule. Drake hatte sich nicht mehr gemeldet. Was ich etwas schade fand. Ich mag ihn echt gerne. Ob es nur freundschaftlich oder mehr ist, kann ich nicht beurteilen. Naja, jedenfalls ist er nicht so ein Arsch. Er sah wirklich traurig aus, als er mich im Krankenhaus besucht hat. Richtig mitgenommen.

„Mad? Essen kommen!“, riss mich meine Mutter aus meinen Gedanken.

Im Schlabberlook hüpfte ich aus dem Bett und schlenderte die Treppen hinunter in die Küche. Die Schmerzen waren wie verflogen. Als hätten sie nie existiert. Ich lies mich auf einen Sessel fallen. „Wie geht es dir?“, erkundigte sich Mum überfröhlich nach ein paar Minuten.

Ich kaute mein Marmeladenbrot fertig und schluckte es hinunter. Anschließend antwortete ich mit „Besser“. Ich beobachtete meine Mutter, die die ganze Zeit bis über beide Ohren grinst, und fragte anschließend: „Warum bist du so glücklich? Natürlich freue ich mich für dich, aber ich würde es auch gerne wissen.“ Ich lächelte sie an.

„Ich habe morgen ein Date. Wenn du willst, kannst du eine Freundin oder so einladen, die bei dir schlaft. Also ja. Ich freue mich schon sehr“, quietschte sie wie ein Teenager.

„Und mit wem?“, fragte ich ohne zu zögern und auch grinsend.

„Mit Leonard. Ich habe ihn kennengelernt, als ich bei dir im Krankenhaus war.“ „

„Heißt der Arzt nicht so, Mum?“ „Vielleicht“, druckste sie herum. „Du hast ein Date mit einem Arzt“, stellte ich fest. „Ja.“ Sie hüpfte beinahe auf und ab.

„Ich freue mich für dich!“ Danke, Dad, dachte ich.

Wenig später ging ich aus dem Zimmer und beschloss Luzie anzurufen, um sie zu fragen.

„Hey, Mad. Geht es dir besser?“

„Ja, Luzie. Alles wieder okay. Ich muss dir so viel erzählen. Aber das muss bis morgen warten. Bis auf eine Sache. Meine Mum hat morgen ein Date.“

„Was? Das ist ja toll! Mit wem? Kennst du ihn?“

„Ja. Es ist der Arzt, den ich im Krankenhaus hatte.“

„Wow“, bemerkte sie beeindruckt und ich wusste, dass sie sich auf für meine Mutter freute.

„Und sie hat gefragt, ob eine Freundin bei mir schlafen will. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du…-“

„NATÜRLICH! Ja! Danke, Süße. Ich frage kurz. Warte schnell. MUM!“

Luzie ließ ihr Handy liegen und ging aus dem Raum. Ich konnte die Schritte hören, die sich entfernten. Meine Gedanken schweiften wieder zu Drake. Ich mochte ihn wirklich. Aber vielleicht hat er auch nur die Nacht durchgemacht, weil er Party gemacht hat oder eine Tussi bei sich.. Nein! Das würde Drake nicht machen. Ich weiß zwar, dass er seine Freundinnen ziemlich oft wechselt, aber das würde ich ihm nicht zutrauen. Es breitete sich ein wohliges Kribbeln in meinem Bauch aus. Sollte ich mich vielleicht bei ihm melden. Vielleicht wartet er darauf, dass ich ihm schreibe, so wie ich auf ihn. Kann das sein?

„Ich darf!“, jubelte Luzie lautstark ins Handy. Ich musste es etwas vom Ohr weg halten.

„Cool! Ich freue mich!“, meinte ich aufrichtig.

„Kommst du morgen in die Schule?“

„Ja, klar“, teilte ich ihr mit.

„Okay, dann bis morgen. Schlaf gut!“

„Tschüss. Du auch!“

Mit diesen Worten schmiss ich mein Handy zurück auf das Bett, begab ich mich ins Badezimmer und kam eine halbe Stunde später mit handtuchtrockenen Haaren und Pyjama zurück. Ich murmelte noch ein kurzes : „Gute Nacht, Mum.“ Dann legte ich mich in mein Bett und schlief bald mit dem Entschluss, dass sich Drake melden und ich nicht ihm hinterher rennen sollte, ein.

Betrayal Of TrustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt