Zitternd streiche ich den Schnee von meinen Armen. Heute morgen geschah ein Weihnachtswunder. Über der Stadt brach ein Schneesturm herein und mein Auto sprang nicht an! Also durfte ich die malerische Landschaft zu Fuß durchqueren, weil die Züge so früh nicht fuhren, ich meine Strafarbeit aber dennoch ablegen muss.
»Sie sehen durchgefroren aus. Kommen Sie mit nach hinten. Ich habe Kaffee vorbereitet«, begrüßt mich mein neuer Chef für einen Tag, als ich den Sexshop betrete.
Ich hänge meine Mütze und Schal an den Kleiderständer, dann nehme ich die heiße Tasse von Logan entgegen. Hier im Hinterzimmer steht ein kleiner Schreibtisch mit PC, ein Gang zum Lager und eine Menge geschlossener Kartons.
Ein langes Seufzen verlässt meine Lippen, als ich am Kaffee nippe und endlich wach werde. »Wieso musste ich so früh kommen? Sie öffnen doch erst in zwei Stunden.«
Logan ist inzwischen bereits dabei, die Kartons zu sortieren und mit einem schmalen Cuttermesser zu öffnen. »Bevor wir in den Verkauf gehen, müssen wir noch ein paar Sachen überprüfen.«
Ich stelle die Tasse beiseite und hocke mich zu ihm herunter. »Überprüfen? Meinen Sie, ob Wechselgeld da ist und ob die Werbung richtig angebracht wurde?«
Ein kleines, aber äußert attraktives Schmunzeln ziert sein Gesicht. »Als Verkäufer für intime Spielsachen trage ich eine große Verantwortung. So muss ich zum Beispiel sichergehen, dass die Objekte, die eingeführt werden könnten, nicht beschädig sind und den Kunden womöglich noch verletzen.«
Meine Lippen kräuseln sich. Das klang schon in der Theorie eklig. Für sowas entschied sich jemand freiwillig? Warum sollte ich mich den lieben langen Tag mit Dingen beschäftigen, die man sich sonstwo reinstecken kann?
»Na schön«, sage ich widerwillig. »Und was soll ich tun?«
Da drückt mir Logan eine Packung Gummihandschuhe in die Hände. »Hygiene steht an oberster Stelle. Ziehen Sie die an. Dann werden wir die einzelnen Toys überprüfen.«
Mir ist gar nicht wohl bei der Sache, als ich mich zu ihm auf den Boden setze und eine Verpackung Kondome aus dem Karton hole. Die lege ich auf den Stapel der Dinge, die nicht zu öffnen sind. Anders als der nächste Gegenstand, den ich angele. Mit roten Wangen lese ich die Beschriftung der schwarz-goldenen Verpackung: Ihr Begleiter für einsame Stunden und für sinnliche Momente.
Zögerlich klappe ich den Deckel hoch und befördere einen naturgetreuen Dildo zu Tage. Mein ganzer Körper versteift sich, als ich die realistische Farbe und Form und die bläulichen Sehnen daran betrachte. Und sowas... steckt sich wirklich jemand unten rein?
Es sieht ja ziemlich echt aus, macht das ganze aber noch viel abschreckender. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie ich im Bett liegen, meine Beine ganz langsam spreizen, und dieses Ding immer tiefer führen würde... Meinen flachen Bauch entlang, über meine Hüfte, meinen Oberschenkel...»Sie sehen den Dildo an, als würde er gleich aufspringen und Sie auffressen«, lacht Logan was das Brennen in meinen Wangen unerträglich werden lässt. »Warum so zurückhaltend? Sagen Sie nicht, dass Sie sich noch nie mit sowas beschäftigt haben.«
»Nicht jeder ist so versaut«, erwidere ich empört.
Mit einem undeutbaren Ausdruck rutscht Logan näher heran, bis wir Schulter an Schulter vor der Box sitzen.
»Das ist doch nicht versaut«, erklärt er sanft und legt mir eine Hand auf die Schulter. Mit der anderen umschließt er meine eigene. Überrumpelt halte ich inne, als er sie tiefer zu der Verpackung führt. »Wir haben alle Bedürfnisse. Es ist kein Verbrechen, sich zu verwöhnen. Sich für einen Augenblick gehen zu lassen, abzutauchen und nur noch zu spüren... Wissen Sie wie das ist?«
DU LIEST GERADE
Christmas Toys
Kısa HikayeAls neben Bens Boutique in der Mall kurz vor Weihnachten ein Spielzeuggeschäft eröffnet, bittet seine Chefin ihn, ein Geschenk zu überbringen. Womit er jedoch nicht rechnet - die Spielzeuge dort sind alles andere als für Kinder gedacht... // [Two-Sh...