Wir gingen rein. Alles war still und dunkel. "Weißt du, wo sie liegen!" Fragte ich, doch er schwieg. Ich schaute neben mich und da stand es. "Familie Bora" las ich vor. Er setzte sich auf den Boden und schaute den Stein an. Ich setzte mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Alles war still und man hörte nur unseren Atem. "Ich hätte es verhindern können." Sagte er und unterbrach das Schweigen. "Gib dir nicht die Schuld. Es ist zu spät. Niemand kann etwas daran ändern. " Sagte ich und nahm seine Hand. Ich spürte seinen Puls. Er war so unglaublich langsam. Ich kam mit meinem Kopf hoch und schaute ihn an. Ihm lief eine Träne über's Gesicht. "Du weinst ja." Sagte ich. "Sie waren meine Familie." sagte er, als würde diese leere in ihm immer bleiben. "Und sie sind immer noch deine Familie! Sie lieben dich immer noch, auch wenn sie jetzt im Himmel sind." Sagte ich und wischte mir auch eine Träne aus dem Gesicht. Ich dachte an meine Familie und ich dachte daran, wie toll es war bei ihr zu sein. Doch, als mein Vater starb, wurde alles anders. Meine Mutter fand recht schnell einen neuen Mann, den sie dann auch heiratete. Dieser Mann, behandelte mich und meinen Bruder wie scheiße. Er schlug uns, trat uns und beleidigte uns. Irgendwann sah ich, dass meine Mutter blaue Flecken am Körper hatte. Ich fragte sie, woher sie diese hatte. Sie erzähle irgendeine absote Geschichte, dass sie Treppe runter gefallen wäre und das es nicht schlimm wär. Irgendwann kam ich mit meinen 12 Jahren doch dahinter. Ich konnte das nicht länger mit an sehen, wie er meine Mutter schlug. Mit 16, beschloss ich dann aus zu ziehen. Und jetzt bin ich hier. Ich habe meine Familie allein gelassen. Ich hab sie im Stich gelassen und bin einfach weg gerannt. Nicht ich hasse meine Familie. Nein. Sie hassen mich.