Kühle Art

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-Was soll ich ihr angetan haben?- Er schaut mich siegessicher an, sodass meine Wut noch mehr zu kochen beginnt.

-Schau sie doch mal an- Ich deute auf den Handabdruck auf ihrer Wange.

-Weiß denn deine Frau von ihr?- Als ich das ausspreche, ändert sich sein Gesichtsausdruck schnell.

-Sei leise- flüstert er mit einer drohenden Stimme.

-Niemals- schreie ich und er hebt seine Hand und trifft mich ebenfalls. Er geht auf mich los. Ich kriege das alles gar nicht mehr mit, da sein erster Schlag so fest war, dass ich in Trance bin. Ich sehe noch wie Luca zu mir rennt und wie Kai Joshua von mir herunter zieht.

-Es wird alles gut versprochen versprochen- höre ich Luca flüstern, ehe ich meine Augen schließe...

Langsam öffne ich meine Augen. Ich starre auf eine Decke über mir. Sie ist ganz weiß und kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Als ich meinen Kopf drehen will, merke ich wie sehr er schmerzt. Also starre ich einfach weiter zur Decke hinauf, da ich mich nicht bewegen kann. Irgendwann kommt ein brauner Haarschopf in mein Blick. Ich lächele leicht als der braunhaarige zu mir runterbeugt und mir einen leichten Kuss gibt.

-Hey- flüstert er und streicht mir über meine Wange. Ich will ihn sofort antworten, aber es geht nicht. Ich kann nichts bewegen. Als Kai das begreift wird sein Blick traurig.

-Es wird wieder, du hast eine Gehirnerschütterung meinte die Ärztin. Morgen geh es dir wieder gut- Ich will nicken, aber es geht nicht. Ich höre wie eine Tür geöffnet wird und Kai gibt mir nochmal einen flüchtigen Kuss, bevor er aus meinen Blick verschwindet. Eine Ärztin kommt und schaut nochmal auf meine Werte, ehe auch sie das Zimmer verlässt. Ich schlafe daraufhin noch schnell ein und als ich am nächsten Tag die Augen öffne, sehe ich Kai.

-Kai- Meine Stimme klingt brüchig, aber ich kann jedenfalls wieder sprechen.

-Hey mi Amor- Ich lächele, weil ich es liebe wenn er mich mit spanischen Namen anspricht, da ich selber spanisch sprechen kann. 

-Wie geht es dir?- Er sieht mich besorgt an, aber ich winke ab und versuche mich aufzusetzen, was aber nicht so ganz klappt und Kai kommt mir zu Hilfe, indem er seine Hand unter meine Rücken tut und mich stützt.

-Wann darf ich wieder gehen?- Ich schaue ihn mit großen Augen an. Er schaut mich noch besorgter an.

-Bald, wir werden das Trainingslager früher verlassen- Ich schüttele entsetzt den Kopf. Er soll nicht das trainieren aufgeben, nur wegen mir. Das wäre einfach nicht fair.

-Hey mir geht es doch gut, du kannst auch weiter trainieren- Ich lächele ihn leicht an aber er schüttelt nur leicht den Kopf.

-Ich glaube du hast immer noch nicht begriffen, wie wichtig du mir eigentlich geworden bist Sophia- Er küsst mich auf die Wange und verlässt dann den Raum um einen Arzt zu suchen. 

Und ich... Ich bleibe mit Schmetterlingen im Bauch einfach sitzen und lächele  dümmlich vor mich hin. Aber dann höre ich schnelle Schritte und eine hysterische Stimme. Luca? Und schon wir die Tür aufgerissen und ich sehe Luca die an mein Bett stürmt. Und Kai gleich hinterher.

-Da bist du ja Soph. Zum Glück hab ich dich gefunden ich habe dich überall gesucht- Sie umarmt mich stürmisch und ich lache.

-Ich hab dir doch gesagt, dass es ihr ganz gut geht- meint Kai augenverdrehend. Luca dreht sich zu ihm um und streckt ihm die Zunge raus. Ich bin froh, dass die beiden sich verstehen, generell versteht sich Kai mit all meinen Freunden, was ich super finde. Die Tür öffnet sich schon wieder und ein Arzt kommt herein.

-Wie ich sehe geht es ihnen gut Frau Weber. Sie sind hiermit entlassen- Er lächelt höflich und verlässt den Raum. Ich atme auf und stehe langsam auf, mit der Hilfe von Kai.

-Die entlassen dich schon obwohl du nicht einmal richtig laufen kannst- meint Luca kopfschüttelnd, aber ich winke nur leicht ab.

-Kai dein Einsatz- meint sie schmunzelnd und zeigt auf mich. Er kommt auf mich zu und hebt mich hoch. Ich fühle mich wie in Barbie als ihr Prinz sie rettet, aber er ist ein Fußballer. Was für mich auch komplett in Ordnung ist. Die Ärzte auf den Gängen schmunzeln als Kai mich raus trägt und Luca stolz nebenher läuft. Ich kuschele mich einfach nur an Kais Schulter und lächele in mich hinein..

Ich sitze auf dem Beifahrersitz, Kai neben mir und Luca auf der Rückbank. Es ist ruhig im Auto, aber wie alle drei wissen, dass wir etwas dringend besprechen müssen. Ich denke ich muss anfangen.

-Also was hat Hansi gesagt?- Ich schaue Kai lange an, aber er reagiert nicht, sondern Luca.

-Er meinte, dass Joshua für einen Monat gesperrt ist, weil sowas überhaupt nicht geht. Damit hat er meine aber auch deine Situation gemeint- seufzt sie und ich schaue sie durch den Spiegel im Auto an, aber sie senkt den Blick. Ich stöhne auf.

-Nur das? Mehr nicht? Das kann doch nicht sein Ernst sein. Ich habe eine Gehirnerschütterung!- wütend schnaube ich und Kai schaut mich endlich auch einmal an.

-Hör zu Soph. Es ist kompliziert, aber man kann nicht einfach so aus der Mannschaft geworfen werden. Was sollte man denn der Presse erzählen?- Kai schaut mich kurz an und wendet dann seine Blick wieder auf die Straße.

-Er und ich haben das immer noch nicht geklärt- meine ich wütend und Luca schaut mich entsetzt an.

-Sophia hör mir zu. Du hältst dich von ihm fern. Er ist gefährlich und ich will nicht, dass er dir noch etwas antut. Es tut mir schon weh, dass er dir das antun konnte, ohne das ich eingreifen konnte- Kai klingt streng aber auch verletzt, als er mir das bewusst macht.

-Na gut. Aber mein Kampfgeist bleibt- sage ich und lehne mich zurück. Wir bleiben die restliche Fahrt still und zu meinen Wunder kommen wir nicht im Hotel an, sondern am Flughafen.

-Ich habe unsere Sachen schon gepackt- meint Kai kühl, als wir ausgestiegen sind und er an mir vorbei läuft. Ich schlucke, meine Verletzung ist nur meine Schuld, weil ich auf Joshua eingegangen bin. Das hätte Kais Mannschaftsplatz kosten können. Das wird mir erst in der Sekunde bewusst, als Kai so kühl zu mir ist. Seine kühle Art tut mir weh...

Was habe ich mir dabei gedacht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt