5. Aufsicht Mal anders

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"Na Gut, aber bitte entehre Slytherin nicht genau so wie die anderen Dummköpfe!", sagte er und ich meinte einen dankbaren Ausdruck in seinem Gesicht erkannt zu haben. Mit diesen Worten drehte er sich um und ging den Gang zurück, von wo er gekommen war. Dieser führte wie ich wusste zu seinen Räumen.

Nachdem ich schon öfter Aufsicht übernommen hatte, wusste ich zu mindestens ungefähr was ich zu tun hatte. Ich setzte also meinen Weg Richtung Gemeinschaftsraum fort. Dort angekommen musste ich überprüfen ob sie auch schliefen. Aber ich wusste bereits bestens das die Slytherins niemals auf die Idee kommen würden sich den Regeln zu wieder setzten. Dafür waren sie viel zu sehr darauf bedacht Harry Potter dieses Jahr endlich Mal zu schlagen und zwar egal worin. Entweder im Quidditch oder beim Hauspokal. Und dazu gehörte sich keine Fehler zu erlauben um nicht einen Punkt zu verlieren
Gerade als ich die Treppe hinauf ging entdeckte ich an einer heruntergekommen aussehenden Statue zwei Rawenclaws die offensichtlich mit einander knutschten. Die Statue bildete einen der boten ab die zur zeit von Grindelwald Informationen an Dumbledore gebracht hatten. Dieser war damals nicht mehr zurück gekommen.

Den Jungen kannte ich. Er war mit mir in alte Runen, Tayler hieß er. Ich hatte schon oft mit ihm zusammenarbeiten müssen. Er war grottenschlecht und hatte mir jetzt schon zwei Mal die Note versaut! Außerdem erlaubte er sich immer wieder Kommentare zu meinem aussehen und erzählte überall herum dass ich mit den Lehrern schlief, da ich, wie er erklärte, sonst nie Mals solche Noten hätte! Und dass alles nur weil ich ihm in meinem vierten Jahr, abgelehnt hatte mit ihm auf den ball zu gehen! Jetzt konnte ich ihm es heimzahlen!

Doch als ich die beiden gerade auf mich aufmerksam machen wollte, kam mir eine bessere Idee. Nach der Enttäuschung im Pub wollte ich mir zu mindestens einen kleinen Spaß gönnen.

Ich nahm meinen Schwarzen, aus Drachenherz gefertigten Zauberstab aus der Schnalle, die ich immer dann am Oberschenkel befestigen wenn ich ihn nicht anderweitig unterbringen konnte. Vorsichtig zielte ich auf die Statue. Während ich den passenden Zauberspruch murmelte warf ich eine kleine Rauchbombe, aus dem Scherzartikelladen der Weasley-twins gegen die Statue so dass sie zerplatzte.

Ja ich mochte die meisten Gryffindors nicht, doch die Twins zählten auf jeden Fall zu den wenigen die ich gerne mochte.

Die zwei schreckten sofort auseinander und ich hörte das Mädchen panisch fragen, was den los sei. Ich konzentriere mich mit meiner ganzen Magie auf die Statue und nach einer kurzen Weile spürte ich schon wie sich mein Geist von meinem Körper löste und sich in die Statue einfügte.

Indem ich den Kiefer der Statue bewegte, testete ich ob der Zauber stark genug gewesen war um sie zu kontrollieren. Sehr gut!

Ich ließ sie nun ihren Arm heben und mit etwas Anstrengung konnte ich mit der Hand die Kapuze des Mädchens fassen. Sie schrie wie am Spieß und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Gott, machte das Spaß! Der Mund der Statue öffnete sich und ich lies sie ihren Kopf zu Tayler drehen. er zitterte merklich vor angst und ich bemerkte dass er ungewöhnlich schwer atmete.

Mit dunkel verstellter stimme und dem hall der Wände sagte ich in bedrohlichem Ton: "Wer hat euch erlaubt mich in meiner nächtlichen ruhe zu stören? Ihr habt offensichtlich keinerlei Respekt vor mir. Denn muss ich euch wohl erst beibringen, wie?" "Nein bitte nicht! Wir werden sie nie wieder stören, versprochen! Bitte lassen sie uns nur dieses Mal gehen. Ich mache alles was sie wollen!", flehte er, während sein Knie vor angst nachgaben.

"Dann sag deiner Freundin wo du gestern wirklich warst. Ich mag keine Lügner....", sagte ich und konnte den leicht schadenfrohen Klang in meiner Stimme nicht ganz verbergen. Als er nichts sagte führte ich die rechte Hand an das Schwert das der Steinmann in der Schwertscheide trug. sofort kreischte er panisch: "Okay, okay ich war gestern nicht bei meinen Eltern sondern bei meiner Ex. Ich habe mich die ganze zeit mit ihr getroffen!"

Zufrieden mit meiner Arbeit lies ich das Mädchen sachte wieder auf den Boden. Denn Rest wollte ich ihr überlassen. Ich spürte ein angenehmes kribbeln im bauch als ich den völlig verängstigten jungen am Boden sitzen sah. Sie ging ganz langsam zu ihm und gab ihm eine gewaltige Ohrfeige. Dann ging sie ohne ein weiteres Wort zu sagen zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum.




Um halb sechs, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Als ich gerade die Treppe zum dritten stock erreichte, kam mir wieder das seltsame Gefühl in den Sinn. Ich hatte mich so mächtig gefühlt! Doch meine Magie spielte gerade etwas verrückt, was mich sehr wunderte, da ich sie normalerweise gut kontrollieren konnte.

Inzwischen war ich bei meinem Zimmer angekommen. Die Vertrauensschüler hatten ihre Zimmer eigentlich auch bei den anderen, aber nachdem unsere Schulsprecherin für einen Besuch bei ihren Eltern, welche im Ausland lebten verreist war, musste jemand für sie einspringen. Und weil ich zur Zeit eben die einzige weibliche Vertrauensschülerin war, musste ich das übernehmen.

Glücklicher weise würde sie morgen zurück kommen und mich erlösen. "Ophiophagus hannah!", flüsterte ich als ich meine Tür erreichte. Das bedeutete übersetzt: Königskobra. Die Tür öffnete sich und gab den Blick in das schrecklich eingerichtete Zimmer frei. Das Bett war ganz in neon-gelb gestrichen, was sich furchtbar mit den türkiesen Vorhängen stach. Der schwarz-rot karierte Teppich rundete das sonst absolut leere Zimmer perfekt ab. Gott, war ich froh, dass ich morgen zurück in mein eigenes konnte!

Unsere Schulsprecherin war aus Hufflepuff, ihr Name war Sahra Davis und sie war eineinhalb Jahre älter als ich. Eigentlich hätte mich ihre Art das Zimmer zu gestallten nicht überraschen sollen, denn immerhin deckte sich ihr Klamottengeschmack stark mit ihren Einrichtungsvorstellungen. Ich wollte sie gar nicht schlecht reden! Sahra war sehr begabt darin mit Menschen umzugehen, doch besonders viel Ahnung davon wie man eine Schülerschaft vertreten sollte hatte sie nicht. Außerdem war sie Harrys größter Fan, was mich tierisch aufregte, denn wenn ich wegen fragen zur Gestaltung des Schuljahres zu ihr kam, wimmelte sie mich immer ab und begann mich über Harry auszufragen!

Gähnend ging ich ins Bad und zog mich aus. Ein auf die Uhr verriet mir, dass ich noch genug Zeit hatte zu duschen und danach noch eine Stunde zu schlafen. Meine Klamotten und Harre rochen immer noch verdammt nach Alkohol und ich fand nicht dass meine Lehrer dass mitbekommen mussten. Als ich das warme Wasser der Dusche auf meiner Haut spürte, entspannte sich mein ganzer Körper und ich atmete auf.

Während ich mir das Shampoo aus den Haaren wusch, dachte ich wieder an meine Begegnung im Club. Was hatten sie dort gemacht? Es war schließlich nicht gerade alltäglich, Totesser in einem Muggel-Club zu treffen, vor allem wenn sie diesen gerade nicht in die Luft sprengten. Durch meine enge Freundschaft mit Draco wusste ich natürlich von dem geheimen Hobby seines Vaters, Muggeln die Kehle durch zu schneiden.

Ich stieg aus der Dusche, band mir ein Handtuch um den Körper und ging zurück ins Schlafzimmer. Zu meiner Verwunderung saß eine kleine, braune Eule auf meiner Fensterbank und klopfte an die Scheibe.

Die Erbin der Dunkelheit - Lucius MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt