Kapitel 6

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Wir hielten vor meiner Wohnung, sie sah so wie immer aus. Vor der Tür lag die selbe alte Fußmatte und an der Tür hing nach wie vor ein ‚Herzlich willkommen' Schild, ich lächelte bei der Vorstellung meinen Vater wieder zu sehen und meine Schwester zu umarmen.
„Wir sind da" sagte Alessio und sah gerade aus, man merkte das er mich nicht gerne gehen lassen wollte allerdings sah er ein das er das musste, ich lächelte ihn dankbar an.
„Danke" sagte ich und wartete auf eine Reaktion, er sah kalt geradeaus als würde es ihn nicht im geringsten jucken.

„Mhm" sagte er nur und wartete bis ich ausgestiegen war, ich knallte die Tür hinter mir zu und klingelte. Alessio hatte noch nicht mal gewartet ob ich überhaupt rein kam sondern war einfach wieder gefahren. Was ist auf einmal los mit ihm? Dachte ich als in dem Moment Bella die Tür öffnete, sie war gewachsen das konnte ich sofort sehen.
„Du bist wieder da!" rief sie freudig und lief in meine Arme, ich drückte sie fest an mich.
„Und du bist gewachsen!" sagte ich und atmete ihren Duft ein, ich sah auf und erkannte meinen Vater vor mir. Er sah allerdings nicht sehr erfreut aus, mich zu sehen.
„Amira komm wir müssen reden" sagte er kalt, ich sah ihn verwirrt an. Freute er sich denn garnicht das ich wieder da war??

Ich stand auf und lief ihm hinterher in die Küche, dort saßen einige andere Männer in Anzügen die kalt schauten. Mein Vater schloss die Tür hinter mir, und zwar ganz.
„Wer sind sie?" fragte ich um die Stille im Raum zu brechen, es war bedrückend still.
„Das spielt keine Rolle wer sie sind, wichtiger ist was du über Alessio D' Angelo weißt. Amira" sagte mein Vater kalt, ich zuckte zusammen. Woher kannte er Alessio?
„Was meinst du?" fragte ich verwirrt, ich hätte ihnen alles über ihn erzählen können. Das er much entführt hat, eingesperrt hat und mir alles vorgeschrieben hat, aller Dings tat ich es nicht. Ein Teil würde sich dabei sehr schlecht fühlen, Alessio hatte nie wirklich etwas getan was mir schadete oder Körperlich weh tuen könnte, er hat mich quasi auf Händen getragen.
„Tu nicht so als wüsstest du nichts, mit wem macht er seine Drecks Geschäfte?" knurrte mein Vater wütend, ich fing an Angst zu bekommen da er eigentlich nie wütend war.
„Padre ich weiß nicht was du meinst, welche Geschäfte? Und was haben wir damit zutun?" fragte ich ängstlich aber auch verwirrt.
„AMIRA. Erzähl uns jetzt sofort alles was du über diesen Bastard weißt oder ich werde dich bestrafen!!" brüllte mein Vater plötzlich, ich bekam so eine Angst das ich anfing zu weinen.
„Hör bloß auf zu heulen du schlampe!" zischte er und fasste mir an den Hals, ich bekam kaum noch Luft und fasste röchelnd an seine Hand mit der er mich festhielt. Mir liefen noch mehr Tränen als zuvor.

„Ich weiß nichts, e-ehrlich!" brachte ich hervor, die Wut in den Augen meines Vaters stieg auf bei dem Satz doch eines der Männer kam ihm zuvor.
„Carlos vielleicht weiß sie wirklich nichts" sagte er, mein Vater hieß Carlos, er schaute zur Seite.
„Quatsch sie weiß was, ich bin mir sicher. Die dumme Hure will nur nichts sagen, ich weiß das er sie entführt hat" sagte er und wollte ausholen als der Mann ihn festhielt.
„Benimm dich! Wenn sie nichts weiß dann können wir nichts machen" knurrte er meinen Vater an, er lies langsam von mir los und ich lies mich die Wand herab senken, ich musste erstmal realisieren was gerade passiert war.

Mein Vater besprach etwas mit den beiden Männern, sie sahen kurz zu mir herüber und redeten dann weiter. Ich hörte ihnen nicht richtig zu da mir schlecht war, von dem was hier passierte. Plötzlich nahm einer der Männer mich am Arm und zog mich hoch, er packte mich grob und drückte mit seiner Hand so fest zu, so dass ich schmerzhaft auf zischte.
„Kommen sie, möglichst schnell wenn es geht" sagte der Mann im Anzug, mein Vater schloss die Küche wieder auf so dass die Männer mit mir die Wohnung verlassen konnten. Draußen zogen sie mir eine Augenbinde am, egal wie sehr ich mich wehrte mit ihnen zu gehen blieben sie hart.

Ich zappelte und schrie bis mir plötzlich ein Schlag verpasst wurde und ich mein Gleichgewicht verlor.

Mein Kopf stach wie verrückt, das war das erste was ich fühlte. Als ich die Augen öffnete saß ich an einem Stuhl gefesselt in einem Keller, ich brauchte einen Moment um zu realisieren was passiert war. Mein eigener Vater hatte mich verraten. Tränen kamen mir hoch, ich sah mich um und erschrak mich, im Keller waren überall Foltergeräte und Blutspritzer. Ich bekam Angst, musste ich etwa schon sterben? Nein, ich wollte doch noch garnicht sterben! Womit hatte ich das verdient?!
Alessio..." flüsterte ich leise mit zitternder Stimme bevor ich anfing zu weinen, ich wollte zurück zu ihm, er sollte kommen und mich retten! Erst jetzt wurde mir klar wie viel Glück ich bei meiner Entführung gehabt hatte und bei meinem Entführer, Alessio wollte nur das beste für mich. Er saß für mich Stunden lang im Laden obwohl er müde war, schlug mich nicht, unterdrückte mich nicht sondern setzte alles sofort um was ich wollte und außerdem hatte er mich immer wie das Wertvollste in seinem Leben und auf der ganzen Welt behandelt. Wir hatten uns zwar gestritten, die Hand gegen über mir hatte er trotzdem nie erhoben, er hat immer alles so gemacht und geplant wie ich es wollte.

„Du bist wach kleines" sagte eine Stimme von Richtung Tür, erst jetzt hatte ich gemerkt das jemand herein gekommen war.
„Verzeih meine Männer, sie wollten nur nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen so wie du herum geschrien hast" sagte der Mann und kam auf mich zu, er war fett und hatte eine Glatze. Ich schätzte ihn auf Anfang 50 oder ende 40, jünger oder älter sah er nicht aus.
„Mir wirde gesagt du weißt dinge über Alessio D' Amgelo stimmt das meine süße?" fragte er und setzte sich auf den Stuhl neben mich, ich sah ihn kalt an.
„Ich weiß nicht was sie meinen" sagte ich kalt und versuchte ruhig zu bleiben, der Mann zog seine Augenbrauen zusammen.

„Hör mal kleine, wir wissen das du bei ihm warst während du weg warst" sagte er nun gereizt und ballte seine Hände, ich schluckte schwer.
„Ja war ich, aber was wollen sie wissen? Seine Lieblingsfarbe? Nicht mal die weiß ich" sagte ich ehrlich und versuchte keine Angst zu zeigen, der Mann schüttelte den Kopf.
„Ich lasse dich wieder zurück zu deiner Familie, so bald du mir sagst was sein Plan ist" versuchte er es ruhig doch ich merkte wie angespannt er war, ich sagte nichts und schaute ihn ernst an. Ich wollte nie wieder zu meinem Vater, nicht nach dem was er getan hatte und nicht mach dem er mich einfach hat nochmal entführen lassen.

„Selbst wenn ich etwas wüsste, ihnen würde ich nichts verraten" sagte ich nach einer Weile des Wartens, abrupt stand der Mann auf.
„Miststück!" brüllte er und verpasste mir einen Schlag ins Gesicht, kurz darauf verspürte ich ein höllisches stechen an meiner Wange und ich war mir ziemlich sicher das sie dort aufgeplatzt war.
„Schlag nur zu, was bringt dir das? Ich weiß eh nichts und selbst wenn du mich zu Tode prügeln würdest und ich etwas gewusst hätte, du würdest es dann nie erfahren" sagte ich kalt und sah förmlich wie die Wut in ihm aufstieg, ich fing an frech zu grinsen da wir beide wussten das ich recht hatte. Plötzlich drehte er sich um und verließ den Raum ohne ein Wort zu sagen, ich schaute ihm verwirrt nach. Es fing gerade an lustig zu werden... dachte ich mir als die Tür sich öffnete und der Mann wieder hereinkam, ich schluckte schwer und sah ängstlich auf das Küchenmesser in seiner rechten Hand.

„Wenn du so nicht redest dann auf die Tour, Dolcezza" sagte er und stellte sich hinter mich, ich spürte wie er mit der Klinge des Messers meinen Hals runterfuhr und am ende meines Halses leicht zu drückte, ich zischte auf vor schmerzen und spürte das Blut an meinem Hals runterlaufen. Er fuhr mit sanftem druck weiter und stoppte an meinem Bauch, er drehte die Klinge etwas hin und her als er stoppte.
„Willst du jetzt was sagen?" flüsterte er mir ins Ohr und verstärkte den druck am Bauch etwas, ich schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nichts, ehrlich" antwortete icv mit zittriger Stimme, er bohrte das Messer noch tiefer in meinen Bauch und ich sah wie sich mein Tshirt mit Blut verfärbte, eine Träne lief mir über die Wange. Ich wollte wieder zu Alessio.
„Wein nicht meine kleine, du musst mir nur erzählen was die Pläne von Alessio sind und ich höre sofort auf" flüsterte er mir ins Ohr, ich musste meinen Würgereiz unterdrücken.
„I-ich weiß nichts das schwöre ich bei meinem ganzen Leben" bettelte ich, der Mann lachte und zog die Messerspitze aus meinem Bauch.
„Ich hoffe du freust dich, deine Mutter bald wieder zu sehen" sagte er mit einem hässlichen grinsen, ich schaute ihn verwirrt an.

„Was meinst du?" fragte ich ihn doch er fing an nur zu lachen, nein bitte nicht...
Nein..." sagte ich und bekam tränen in den Augen, ich fing an zu Weinen während der Mann schadenfroh auflachte. Warum bitte ist er so ein Unmensch?!

Plötzlich wurde die Tür eingetreten, Alessio kam herein und richtete eine Waffe auf den Mann der immer noch hinter mir stand.
„Amira runter!" rief er, ich reagierte sofort und Alessio schoss dem Mann in den Arm, er schrie auf und sackte zu Boden.
„Verdammt!" schrie er auf, Alessio kam auf mich zu und versuchte mich los zu binden als der Mann plötzlich in sein Bein stechen wollte. Zum Glück hatte Alessio schnell genug reagiert und trat ihm das Messer aus der Hand und kickte es auf die andere Seite des Raumes, ich stand auf als er mich befreit hatte.

„Begleitet sie ins Auto und fahrt los!" sagte Alessio zu zwei seiner Männer die mitgekommen waren, ich sah aus dem Augenwinkel wie der Mann sich erhob um auf Alessio einzuschlagen.
„Hinter dir!" schrie ich auf, Alessio drehte sich nach hinten und verpasste dem Mann einen Schlag dann führten seine Männer mich zu einem der Autos.

„Hier Miss" sagte einer der Männer und reichte mir ein Tuch um meine Wunde am Bauch zuzuhalten, ich nahm es dankend an und bemerkte wie müde ich war. Mein Körper schmerzte überall und ich kämpfte mit mir selbst nicht die Augen zu zumachen was ich letzt endlich doch tat, mein Blutverlust war so groß das ich in Ohnmacht viel.
„Verdammt!" war das letzte was ich hörte.

MafiasgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt