Kapitel 8

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ALESSIO
Wir verweilten eine Weile so und obwohl sie neben mir war, fühlte es sich an meiner linken Seite verdammt kalt an.
„Ich will Antworten, Alessio. Ich weiß nichts über dich, ich weiß nicht einmal mehr wem ich hier Vertrauen kann." sagte sie müde aber dennoch streng, an ihrer Stimme hörte ich heraus das sie keine Ausreden mehr duldete und damit hörte ich ab jetzt auch auf. Ich hatte Angst wie sie mich nach der Wahrheit ansehen wird, aber irgendwann musste es passieren...

„Stell deine Fragen, aber bitte Amira versprich mir das du mich danach immer noch genauso wie davor ansehen wirst." antwortete ich als ich merkte das ich noch nichts gesagt hatte.
„Wie alt bist du?" fing sie an und ignorierte meine bitte, langsam aber sicher machte ich den Mund auf.
„Ich bin 21 Jahre, ich habe am 5. Februar Geburtstag" antwortete ich ihr, sie nickte nur.

AMIRA
Er war erst 21?! Der Mann will mir ehrlich sagen das er mit 21 Jahren mehr erreicht hat als ich es je werde?! Egal, ich musste weiter machen.
„Hobbys?" fragte ich weiter, ich spürte wie er zur Uhr aufsah aber selber schaute ich auf den Boden. Ich wollte mich konzentrieren, das ging nicht wenn ich in seine Augen sah denn sie waren so wunderschön blau das ich in seinem Meer ertrinken konnte und es wirkte auf mich als würde der Grünstich in seinen Augen, mich mit dem gefährlichsten Gift der Welt vergiften.

„Ich interessiere mich für Autos und Motorräder, Sonnenaufgänge oder die Natur zu beobachten mag ich allerdings auch sehr gerne" holte Alessio's Stimme mich aus meinen Gedanken, in dem Punkt waren wir uns sehr ähnlich. Auch ich interessierte mich für Motorren und die Natur, nur das Motorräder mich von allem am meisten inspirierten.
„Diese Frage wird etwas Persönlicher, dennoch will ich eine ehrlich Antwort von dir." warnte ich ihn vor, innerlich war ich selbst überrascht wie kalt ich mich anhörte und auch er zuckte leicht zusammen. Vermutlich wusste Alessio was jetzt kam, ich hoffte für ihn und vor allem für UNS das er ehrlich antwortete.

„Wer bist du wirklich? Du kannst mir nicht sagen das du das alles hier allein durch legale Geschäfte erarbeitet hast" fragte ich ernst und wartete das er etwas zu sagen hatte, es dauerte aber nach einer Minute die sich wie Stunden angefühlt hatte antwortete er.
„Bitte versprich mir nicht zu Urteilen Ami-" setzte er an.
„Sag es mir und ich werde es für mich selbst entscheiden und egal was ich sagen werde, ich möchte das du es akzeptieren wirst" sagte ich stringent, Alessio atmete laut aus.
„Du hast Recht, das sind keine legalen Geschäfte. Ich bin in einer Mafia- naja eher gesagt der Anführer, und die Firma in der ich ‚Arbeite' gehört mir. Es ist eine Waffen Firma und wird auch zum Drogen Schmuggel manchmal benutzt" erklärte er mir, irgendwie viel mir ein Stein von der Brust aber zu gleich füllte sich mein Herz mit tausend Stichen. Ich wusste nicht was oder wie ich von Alessio jetzt denken sollte, er hatte mir Anfangs so ein gutes Gefühl gegeben und jedes mal wenn er mich ansah freute sich mein Herz, und jetzt? War es jetzt immernoch so?

Ich schaute hoch zu ihm, mein Herz fühlte sich an als würde es jemand zerreißen, trotzdem machte es Freudensprünge. Mir wurde immer gesagt ich soll meinem Herzen folgen, was ist wenn mein Herz sich nicht entscheiden kann?
„Amira ich bin wirklich kein schlimmer Mensch, ich töte nur die die es verdient haben!" fing er an mit zitternder Stimme sich zu erklären, Gott wie mich seine Stimme beruhigte und dennoch zerbrach sie mich wenn sie so Angst erfüllt war. Ich hatte mich verliebt, verdammt ich habe mich in meinen Entführer verliebt der gleichzeitig andere Leute umbrachte, naja zählte es denn als Mörder wenn er zum Beispiel nur die umbrachte, die andere umgebracht hatten? Außerdem würde er mir doch nichts tuen, oder?

„Amira... ich habe mich in dich verliebt. Bitte es tut mir leid, ich wollte selbst nicht so sein aber meine Fami-„ weiter hörte ich ihm nicht mehr zu, hatte er sich tatsächlich in mich verliebt? Und ich mich vielleicht sogar in ihn? Ich schloss die Augen, tief im Herzen hörte ich eine Stimme. Sie hörte sich an wie die Stimme meiner Mutter, bei dem Gedanke an sie floss eine Träne.
Vergib ihm, er tut dir gut! Sagte diese Stimme immer wieder fordernd aber dennoch sanft, ich wischte die Träne weg und drehte sein Gesicht zu meins. Ich sah tief in seine Augen, ich habe nie gewusst wie sich Liebe anfühlt. Alessio ließ es mich wissen, als Dankeschön hatte er sich meine erarbeitet.

„Ich liebe dich auch." sagte ich und damit vereinte ich unsere Lippen, seine Hand fuhr zu meiner Taille und ich spürte wie er mit dem Daumen leicht anfing mich dort zu streicheln. Gott wie mich dieser Mann verrückt machte, ich wollte ihn so sehr. Nicht für einmal, sondern für immer. Wir lösten uns nach einer Weile um Luft zu holen, mein Herz hämmerte gegen meine Rippen und meine Lippen fühlten sich geschwollen an. Alessio strich mir eine Strähne hinters Ohr und setzte sich vom Stuhl zu mir aufs Bett, ich lehnte meinen Kopf an seinen Oberkörper und spürte seine Muskeln, während er mich am Hinterkopf sanft streichelte.

„Ich liebe dich, und zwar wirklich tesoro" sagte ich kurz bevor ich an ihn gekuschelt einschlief, sein Geruch, seine Wärme, seine Stimme, einfach alles an ihm beruhigte mich. Ich hoffte das ich ihm genauso gut tat, wie er mir und auch das meine Liebe zu ihm genauso stark erwidert wurde denn Alessio bei mir zu haben war als wäre ich in einer Blase, eine Blase die mir Schutz vor allem bat und Probleme für mich löste.

Ich hoffte das wenn ich Morgen aufwachte, er immer noch neben mir lag...

Ich rannte, ich rannte so schnell ich konnte vor ihm weg. Wohin nur?!
„AMIRA!" schrie er und ich hörte wie seine schnellen Schritte immer näher kamen, schnell lief ich weiter ohne auf meine Umgebung zu achten. Ich hörte einen Schuss der mich aufschrecken lies, ich sah hinter mir und im nächsten Moment viel ich auf den Boden, so schnell es ging stand ich auf und rannte weiter. Mein Gesicht war schmutzig und in meinen Haaren hatten sich Blätter verfangen, ich hatte ein weißes Hochzeitskleid an und ebenso weiße Schuhe. Mein Kleid war eher zerrissen und meine Schuhe waren so schmutzig das sie schon fast braun waren, zu dem war ich mit Blut spritzern bedeckt.

„BLEIB SOFORT STEHEN" schrie er mir hinterher, ich rannte während mir heiße Tränen übers Gesicht flossen die meine Sicht verdeckten allerdings wischte ich diese schnell weg, ich rannte um so schneller als mich plötzlich jemand packte.

„Hab ich dich du schlampe" sagte er und hielt mir seine Knarre an die Schläfe, ich schrie. Ich schrie so laut ich konnte, obwohl ich wusste das es nichts brachte.

„Ich will nicht sterben..." wimmerte ich, ich wiederholte diese Worte immer und immer wieder.
„Amira!!" sagte jemand, ich kannte sie.
„Hilfe mir, bitte!" schrie ich unter Tränen.
„Amira wach auf!" sagte Alessios Stimme besorgt, was meinte er?

„Amira!!" rüttelte Alessio mich wach, ich schreckte auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Es war nur ein Traum...
„Was ist los?" fragte Alessio besorgt, ich atmete tief durch und schloss die Augen um es erst mal selbst realisieren zu können.
„Ich habe geträumt das ich verfolgt wurde, frag nicht von wem ich hab keine Ahnung. Ich war voller Blutspritzer und mein Verfolger hat mir auf einmal eine Waffe an die Schläfe gehalten" sagte ich und spürte wie Alessio mich in seinen Arm nahm, er drückte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel und strich immer wieder sanft über meinen Rücken.

„Ich bin hier mia bella, ich werde dich immer beschützen. Egal was!" sagte er beruhigend, wir kuschelten uns zurück in das Krankenbett und schliefen wieder ein. Doch als ich am Morgen aufwachte, war Alessio nicht mehr da. Bestimmt Arbeitete er schon oder so, leider durfte ich das Bett aber noch nicht verlassen.

MafiasgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt