Chapter XI

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Endlich hatte der Sandsturm aufgehört und sie konnten schließlich den Schrottladen verlassen.

Padmé schaute zu Vader. ,,Dass du den Droiden bezahlt hast, war wirklich nett von dir."

,,Kitster war früher mein bester Freund gewesen, wir haben viel zusammen erlebt.", meinte Vader. Er erinnerte sich an die vielen Streiche, die sie anderen zusammen gespielt hatten.

Padmé lächelte sanft. ,,Ihr habt sicher viel zusammen durchgemacht. Diese Geschichte-"

Vaders Gesichtsausdruck änderte sich. ,,Padmé, du weißt, dass ich nicht über meine Vergangenheit spreche."

,,Vielleicht solltest du das.", meinte Padmé vorsichtig. ,,Ich weiß, dass das schwer für dich ist, aber meistens hilft es wirklich darüber zu sprechen."

Vader spürte wie die Wut in ihm aufstieg. ,,Was versuchst du damit zu erreichen?"

,,Ich seh doch wie die Wut dich über Jahre innerlich aufgefressen hat. Bis du schließlich zu dem wurdest, der jetzt vor mir steht. Hättest du mit mir oder Obi Wan gesprochen, hätten wir dir helfen können."

Vader sah sie ungläubig an. ,,Was willst du hören, Padmé? Meine Kindheit war so wie bei jedem anderen Sklaven! Mein Leben war einen Dreck wert! Ich wurde geschlagen, ausgepeitscht und gedemütigt! Ist es das, was du hören möchtest?" Vader fragte sich wie sein Leben ausgesehen hätte, wenn er nicht von den Jedi aus der Sklaverei befreit worden wäre. Wäre er dann immer noch ein Sklave? Nein! Er hätte das Boonta-Eve-Classic dennoch gewonnen. Irgendwie hätte er es geschafft sich und seine Mutter freizukaufen. Und dann hätten sie diesen Planeten für immer verlassen. Vielleicht wäre er weiter Rennen gefahren und er hätte nie irgendetwas mit den Jedi oder den Politikern zu tun gehabt.

Padmé sah ihn an. Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte.

,,Reicht dir das oder willst du noch Details? Du hast wirklich leicht reden, Padmé. Du bist wohlbehütet von deiner Familie auf Naboo aufgewachsen. Du bist auf die beste Akademie gegangen, die Naboo zu bieten hatte und schließlich Königin geworden und danach Senatorin."

,,Was willst du damit sagen? Dass mir alles in den Schoß gefallen ist?"

,,Nein, aber das Geld deiner Eltern war sicher hilfreich, genau wie die Verbindung deines Vaters zu Palpatine." 

,,Das, was du mir unterstellst, ist wirklich nicht fair. Ich habe immer für meine Ziele gearbeitet. Willst du damit sagen, dass mein Leben leicht ist? Ich habe für mein Volk gekämpft. Ich hätte mein Leben für mein Volk gegeben. Und jetzt? Sind sind sie unter Kontrolle des Imperiums. Das Imperium, für das du verantwortlich bist!"

,,Deine Loyalität gegenüber deines Volkes hätte ich nie angezweifelt. Aber was ist mit deiner Loyalität mir gegenüber?"

,,Wovon sprichst du?", fragte Padmé

Er musterte sie. ,,Ach komm schon, tu nicht so unschuldig. Ich meine, ich kann es wirklich verstehen. Die wenigen Stunden Zweisamkeit waren dir eben nicht genug. Aber Obi Wan war für dich da gewesen, also bist du in seinen Armen gelandet."

Padmé schaute ihn ungläubig an. Die Wut kochte in ihr hoch.

,,Verdammt, ich habe dich nie betrogen!"

,,Schwörst du es?", meinte Vader und sah sie an.

,,Du warst jedes Mal monatelang weg um an der Front zu kämpfen. Du hättest jedes Mal die Chance gehabt mit einer anderen ins Bett zu gehen, aber ich hab dir vertraut, weil ich dich geliebt habe. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sehr du mir vertraut hast.", meinte Padmé.

Vader kam ihr näher. ,,Schwörst du es?", wiederholte er und sah sie eindringlich ein.

,,Ja.", meinte Padmé und senkte ihren Blick.

,,Ich weiß nicht ob du die Wahrheit sagst. Palpatine-"

,,Palpatine? Verdammt, du musst endlich erkennen, dass er ein Lügner war. Er hat alles versucht um dich auf seine Seite zu ziehen. Wie kann man so blind sein?" Padmé war geschockt. Sie wollte nicht glauben, was er ihr alles unterstellte. Er hatte schon immer extreme Probleme mit Eifersucht gehabt, aber sie hatte niemals geglaubt, was er ihr alles zutraute. Warum hatte sie all das nicht vorher erkannt? 

,,Was hat Palpatine dir erzählt?", fragte Padmé. Sie hatte Angst vor der Antwort.

Vader schwieg eine Weile, bevor er antwortete. ,,Er wusste von der Verschwörung der Jedi gegen ihn. Er sagte, dass Obi Wan engen Kontakt zu einer Senatorin hätte, die auch zufällig die Anführerin des Loyalisten-Komitees sei. Er hatte zuverlässige Quellen, die bestätigt haben, dass Obi Wan die Wohnung öfters zu unschicklichen Zeiten verlassen hat. Kannst du dir vorstellen, wer diese Senatorin war, Padmé?"

Padmé sah ihn ungläubig an. ,,Warum hast du nie mit mir darüber gesprochen?"

,,Wie hätte ich mit dir sprechen können? Glaube mir, ich habe es versucht, aber alles was dich interessiert hat war der Senat. Wann immer ich versucht habe mit dir zu sprechen, hast du nichts weiter gesagt, als nicht hier oder nicht jetzt. Wann immer ich versucht habe zu dir zu kommen, meintest du, dass es noch nicht dunkel genug wäre und man uns ja zusammen sehen könnte. Aber soll ich dir mal etwas sagen? Es war mir egal und es wäre mir egal gewesen, wenn sie mich aus dem Orden geworfen hatten. Ich wollte ihn schon seit langer Zeit verlassen, aber du hast mich überredet zu bleiben."

Padmé wirkte traurig als sie antwortete. ,,Es war immer dein Traum ein Jedi zu sein. Ich wollte nicht, dass du ihn wegen mir aufgibst."

,,Verdammt, du warst mein Traum, Padmé. Ich wollte ein Leben mit dir."

,,Du hast doch immer davon gesprochen, dass du mächtiger werden möchtest. Anakin, du warst ein Ratsmitglied."

,,Verwende nicht diesen Namen! Dieses Leben hab ich hinter mir gelassen."

Padmé wandte ihren Blick ab. ,,Du meinst das Leben mit mir."

,,Padmé, ich wollte einzig und allein mächtiger werden um dich zu beschützen. Ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich jedes Mal, wenn ich die Augen geschlossen habe, dich sah wie du um dein Leben gekämpft hast und schließlich starbst. Das konnte ich nicht zulassen. Ich konnte nicht zulassen, dass diese Visionen wahr werden, sowie es bei meiner Mutter der Fall war. Aber ich habe dich dennoch verloren, also war das alles umsonst." Vader wandte seinen Blick von ihr ab. 

Padmé atmete tief durch. ,,Ich habe dir gesagt, dass ich nicht bei der Geburt sterben werde. Diese Visionen, die du hattest, waren wahrscheinlich einfach nur das Resultat von permanenten Druck und mangelndem Schlaf."

,,Richtig, du bist nicht während der Geburt gestorben. Du hast es mich aber glauben lassen.", meinte Vader trocken.

,,Wir sollten zurückgehen.", sagte er und lief voraus.

Padmé sah ihm eine Weile nach, ehe sie ihm folgte. 

Es dauere nicht lange bis sie wieder die Mos-Eisley-Türme erreicht hatten und sich die Tür zur Wohnung öffnete.

Padmé ließ sich auf der Couch nieder und befreite Luke und Leia aus dem Kinderwagen, während Vader direkt auf den kleinen Raum zusteuerte, wo sich der Droide befand. 

Obi Wan folgte ihm. ,,Ich bin froh, dass du dich dazu entschieden sie zu begleiten."

Vader seufzte. Warum konnte man ihn nicht einmal in Ruhe lassen?

,,Was wollt Ihr Obi Wan?"

,,Ich dachte wir könnten morgen einen kleinen Ausflug machen. Ich meine, du hast ja nichts anderes vor oder?"

Vader drehte sich zu ihm um. Er war sichtlich verwirrt. ,,Warum sollte ich mit Euch einen Ausflug machen wollen? Warum solltet Ihr das wollen?"

,,Ich dachte wir könnten nach Mos Espa fliegen.", meinte Obi Wan vorsichtig.

,,Mos Espa?", fragte Vader ungläubig.

,,Morgen ist doch der Todestag deiner Mutter."

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