Chapter XV

539 56 23
                                    

Padmé konnte seinen Herzschlag hören und spürte wie sich ihr eigener beschleunigte. Sie hatte nicht damit gerechnet ihm so nah zu kommen, aber aus irgendeinem Grund war es kein unangenehmes Gefühl. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, spürte seinen Körper an ihrem, atmete seinen Duft ein. Seine Arme waren sanft um ihren Rücken geschlossen und sie hatte das erste Mal seit langen das Gefühl nicht auf eigenen Beinen stehen zu müssen.

Sie wollte sich langsam von ihm lösen, doch seine Arme hielten sie weiterhin fest. 

,,Bitte. Nicht.", flüsterte er leise. Seine Stimme zitterte, genauso wie sein ganzer Körper. 

Nach einer Weile lockerte sich schließlich sein Griff und Padmé sah ihm in die Augen. Sie waren glasig und gerötet. 

,,Was ist passiert?", fragte sie sanft. 

Sie waren sich immer noch so nah, dass Vader ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. Er blickte in ihre wunderschönen braunen Augen und hätte sie am Liebsten einfach erneut in seine Arme geschlossen. Wenn sie nur wüsste wie gut ihre Nähe tat. 

Aber als er den Mitleid in ihren Augen entdeckte, wollte er am Liebsten den Blick sofort von ihr abwenden. Oder besser gesagt, dass sie es tat. Er hasste Mitleid. Er wollte kein Mitleid, besonders nicht von ihr, aber ihre Augen hielten seine weiterhin gefangen. Wie erbärmlich er doch war! War doch klar, dass sie Mitleid zeigte, wenn er heulend bei ihr auftauchte.

Die Stimmen in seinem Kopf wollten einfach nicht verschwinden. Auch Palpatines grässliches Lachen klingelte ihm immer noch in den Ohren. Er brauchte einen Moment bis er seine Gedanken wenigstens ein bisschen geordnet hatte und antworten konnte. Dass Padmé ihm immer noch so nah war, war keine besonders große Hilfe.

,,Ich weiß nicht ganz wo ich anfangen soll, um ehrlich zu sein.." Verdammt, musste seine Stimme so zittern? ,,Ich hatte einen Traum."

,,Wovon handelte er?", fragte Padmé sanft. Vader spürte jedes gesprochene Wort auf seinen Lippen. Das war so gar nicht hilfreich dabei einen klaren Gedanken zu fassen. Warum musste sie so schön sein? 

Er schaffte es endlich seinen Blick von ihr zu lösen und sah starr an ihr vorbei. Er wollte den Ausdruck von Mitleid in ihren Augen nicht mehr sehen. Er räusperte sich, in der Hoffnung seine Stimme würde dadurch etwas an Kraft gewinnen. ,,Das ist nicht so einfach zu beantworten. Ich habe viele verschiedene Situationen nochmal sehen müssen, die ich eigentlich vergessen wollte. Aber es war irgendwie komisch. Ich hab mich selbst gesehen, als wäre ich eine außenstehende Person, verstehst du, was ich meine?" Wie sollte sie? Er verstand es doch selbst nicht.

,,Ich denke schon..Irgendwie.", antwortete sie. ,,Welche Situationen genau?"

,,Den Tod von meiner Mutter, wie ich Dooku tötete und Versionen, die ich vor Monaten, von deinem Tod, hatte."

Immer und immer wieder sah er die Bilder vor sich und er versuchte sie angestrengt in die hintersten Ecken seines Bewusstseins zu schieben, so wie er es immer getan hatte, aber es funktionierte einfach nicht.

Padmés Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie sah eine Mischung aus angsterfüllt und nachdenklich aus. Vader wusste, dass die Visionen damals nicht so spurlos an ihr vorbei gegangen waren, wie sie vorgetäuscht hatte. Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen mit ihr darüber zu reden.

,,Aber diese Visionen über meinen Tod sind ja nicht eingetroffen und wie passen diese Sachen zusammen?", fragte sie.

,,Durch Palpatine..Er schien mit alldem in Verbindung zu stehen. Da war immer wieder dieses grässliche Lachen. Und ich habe zum Schluss irgendwie mit ihm gesprochen... Er meinte, dass es leicht war mich zu manipulieren und naja.." Er stockte und sah sie an. Das war doch alles Wahnsinn. Wie konnte ihn ein Traum so aus der Fassung bringen?

Behind your liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt