Anakin lief durch die verschiedenen Korridore, bis er endlich den Tuborlift erreichte, der ihn an die Oberfläche befördern würde.
In seinem Kopf drehte sich alles. Er lehnte sich an der Wand an, ließ den Kopf in den Nacken fallen und massierte sich die Schläfen. Mit einem tiefen Atemzug schloss er die Augen und hörte dem Rauschen des Tuborlifts zu, bis sich schließlich die Türen öffneten.
Mit schnellen Schritten lief er durch die Eingangshalle bis zur Eingangstür, die sich mit einem lauten Zischen öffnete.
Anakin lief nach draußen und atmete einige Atemzüge tief durch. Die sandige, verstaubte Luft stieg in seine Lunge und der Sonnenaufgang tauchte den Himmel in verschiedene blau- und Orangetöne.
Bis auf einige Jawas, die Teile von Speedern und Schiffen abschraubten, waren die Straßen von Mos Eisley wie leergefegt.
Er setzte sich etwas Abseits auf eine kleine Bank und schloss die Augen. Abgesehen von dem Presslufthammer, der gegen die Innenseite seines Schädels hämmerte, fühlte er sich gut. Er spürte nicht mehr Sidious Machtband, das seine Gedanken und Gefühle wie einen Schleier umgeben hatte.
Zum aller ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich frei:
Niemand, der ihn kontrollierte.
Niemand, dem er gehorchen musste.
Niemand, dem er gehörte.
Auf der anderen Seite gab es auch zum ersten Mal keinen Plan, dem er folgte. Er müsste seinen eigenen Weg finden und ein Leben abseits der Jedi, Sith und dem Imperium führen.
Aber das würde er auch schaffen. Vielleicht könnte er sich irgendwo im äußeren Rand niederlassen und dort eventuell eine kleine Werkstatt eröffnen oder er würde sein Geld verdienen indem er an Podrennen teilnahm, denn die gab es eigentlich in jedem Winkel der Galaxis.
Ein kleines Lächeln schlich sich über seine Lippen.
Es war schon eine Ewigkeit her, seitdem er an einem Podrennen teilgenommen hatte. Das schickte sich nicht für einen Jedi. Außerdem hätte man einen ,,unfairen Vorteil" gegenüber den anderen Teilnehmern.
Als Anakin noch ein Padawan war, war er eine Zeit lang mit Obi-Wan auf Theron gewesen, um einen Spice-Dealer ausfindig zu machen. Zufällig hatte genau zu diesem Zeitpunkt ein großes Podrennen stattgefunden, bei dem Anakin einen Fahrer kennlernte, der ihn sehr an sein jüngeres-Ich erinnert hatte. Sein Name war Nam Fari. Er war vielleicht etwas schmächtig gebaut, aber dafür sehr ehrgeizig. Er wollte mit seinem selbstgebauten Podrenner teilnehmen. Aber wie bei jedem Rennen waren auch bei diesem verdammt hohe Summen gesetzt worden. Die Konkurrenz hatte Nam nachts aufgelauert und ihn übel zugerichtet, sodass er nicht mehr an dem Rennen teilnehmen konnte. Anakin war dann kurzerhand für ihn eingesprungen und hatte das Rennen gewonnen.
Obi-Wan war zwar alles andere als begeistert gewesen und hatte ihm danach eine ziemliche Standpauke gehalten. Dennoch hatte es sich gelohnt.
Die meisten Rennen waren nur nicht ganz so legal. Aber darüber müsste er sich jetzt auch keine Gedanken mehr machen. Er hatte schließlich die Rolle als Verteidiger von Recht und Ordnung niedergelegt.
Und was war mit Padmé und den Zwillingen?
Er musste sie sich aus dem Kopf schlagen, aber er wusste nicht ob er das konnte.
Ob er jemals fähig wäre ohne sie einfach weiter zu machen.
Als Palpatine ihm die Nachricht von ihrem Tod überbracht hatte, hatte es sich angefühlt, als wäre er innerlich zerbrochen.
Sein Brustkorb hatte sich so schwer angefühlt, dass es ihm fast unmöglich erschien zu atmen.
Er hatte sich in seine privaten Räumlichkeiten zurückgezogen und sich die Seele aus dem Leib geschrien, bis er einfach nur noch weinend zusammenbrach.
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Behind your lies
ספרות חובביםFortsetzung von Behind your mask. ,,Ihre Finger strichen langsam über seine Wange bis zu seinen Lippen. „Ich vermisse dich", sagte sie und sah ihm direkt in seine Augen. Vader ging in ihren eine Runde schwimmen. „Padmé", sagte er nur, weil sein Vers...