5. Kapitel

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Wir bogen in eine Seitenstraße ein. Vor uns lag ein wunderschönes Haus. Als Taylor das Auto parkte, riss eine blonde Frau mit rundem Gesicht die Haustüre auf und stürmte auf uns zu. Ich nahm an, dass sie Taylors Mutter Andrea sein musste. Kaum war der Wagen abgestellt, riss die Frau die Fahrertür auf und umarmte ihre Tochter.

„Taylor! Da bist du ja endlich!" Taylor sah mich grinsend an.

„Mum! Ich bin noch angehängt! Das ist übrigens Hanna. Hanna, das ist meine Mum Andrea." Andrea begrüßte mich freundlich.

Das Haus der Familie Swift war wunderschön. Es hatte freundliche helle Räume; durch das Wohnzimmer gelangte man in einen grünen Garten. Teile davon waren durch Bäume in angenehmen Schatten getaucht. Der Großteil aber lag in der Sonne, so auch ein kleiner Schwimmteich. Darauf hatten mich die Kinder schon vorbereitet, weshalb wir auch unsere Schwimmsachen mithatten.

Ich zog gerade Melody ihr Gewand aus, da heute ein ziemlich heißer Tag war und die Kleine ruhig nur in ihrer Windel ins Wasser konnte. Natürlich konnte sie noch nicht schwimmen, sie war ja erst ein halbe Jahr alt, aber Alice ging regelmäßig zum Babyschwimmen mit Melody. Inzwischen hatte Andrea schon Nick geholfen in seine Schwimmflügel zu schlüpfen.

Als ich gerade mit dem Baby auf dem Arm ins Wasser gehen wollte, schrie Taylor plötzlich: „Dad! Austin!", rannte den beiden klatschnass entgegen und fiel ihnen um den Hals. Als sie sie wieder losließ, sah ich dass ein Mann und ein Junge - sofern man da noch von einem Jungen reden konnte, er war sicher ein oder zwei Jahre älter als ich - in den Garten gekommen waren.

„Hanna, das sind mein Dad Scott und mein Bruder Austin. Dad, Austin, das ist Hanna, das Au-Pair von den Bakers."

Scott kam auf mich zu und schüttelte mir die herzlich die Hand, während Austin Taylor etwas zuflüsterte und dann wieder im Haus verschwand.

„Hey, die Bakers haben sich ja schon sehr auf dich gefreut! Du kommst aus Deutschland, oder? Du wirkst gar nicht so, als hättest du einen Jetlag."

„Ich komme aus Österreich", erklärte ich lächelnd „und komischerweise spüre ich gar keinen Jetlag ..." Mehr konnte ich nicht sagen, denn Taylor schob mich von ihrem Vater weg in Richtung Teich, was mich so erschreckte, dass mir nicht mehr einfiel, was ich eigentlich noch sagen wollte. War die Sängerin nicht noch gerade noch bei der Terrassentüre gestanden? Na egal. Ich ließ mich von ihr in den Teich ziehen, wo sich Zoe und Nick bereits eine Wasserschlacht lieferten.

Als Melodys Füße das Wasser berührten, begann sie sofort zu zappeln und fröhlich zu quietschen, sodass Taylor und ich anfingen zu lachen. Die Kleine war ja so süß und hatte überhaupt keine Angst vor Fremden wie mir.

Taylor musste immer mehr lachen, bis sie auf dem nassen Kies ausrutschte und ins Wasser fiel. Im gleichen Moment kam ihr Bruder mit einem Eimer zum Teich gelaufen und leerte ihr Wasser über den Kopf.

Nachdem mir Andrea Melody abgenommen hatte, um sie am Rasen herumrobben zu lassen, entbrannte auch bei Austin, Taylor und mir eine Wasserschlacht. Schlussendlich lagen wir alle drei völlig erschöpft vom Lachen und Wasser spritzen im Schatten unter einer Linde im Gras. Ich schloss lächelnd die Augen und legte meine Hände auf meinen schmerzenden Bauch. Ich ließ den Tag noch einmal vor meinem inneren Auge Revue passieren und fing wieder an zu lachen.

„Was ist jetzt denn bitte lustig?", fragte Austin und piekste mich in die Seite. Erschrocken zuckte ich zusammen und öffnete die Augen.

„Erschreck mich nicht so!", rief ich aus und schlug ihm scherzhaft gegen seinen Oberarm. Taylor fing an zu kichern.

„Was?", fragten ihr Bruder und ich unisono.

„Ach, egal."

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt