¦19.¦ocean feelings

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Mary Pov.

"Ich würde dich heute gerne auf ein Essen im Restaurant einladen.",nuschelte Changkyun. Ich verschluckte mich an meinem Müsli und sah ihn mit vollem Mund an."Dieses Mal sorge ich auch dafür, dass du nicht verschläfst und genug Zeit hast, um dir etwas zum Anziehen rauszusuchen.",sagte er.
Ich schaute verlegen runter in meine Schale.
Wir saßen an der Kücheninsel, während der Fernseher im Hintergrund lief und aßen Frühstück.
"Und wo wollen wir hin?",wollte ich wissen."Am Ende des Dorfes gibt es eins. Es hat ganz gute Bewertungen und außerdem gibt es keine weiteren Restaurants hier. Vorher würde ich aber gerne noch einmal mit dir zum Strand runter und den Flohmarkt besuchen.",stellte Changkyun mir seine Idee für den Tag vor.
"Klar, sehr gerne!"

Ich stand vor dem Badezimmerspiegel und bürstete nochmals meine Haare durch. Warum sitzen die heute schon wieder nicht? Meine Haare führten öfter mal ihr eigenes Leben und gehorchten nur ungern.
Ich trug eine einfache Jeans mit einem schwarzen langärmlichen Oberteil und eine silberne Kette.
Heute war ich etwas unruhiger als sonst, was an meinem ständigen herumzupfeln an meinen Klamotten bemerkbar war.
Ich bürstete meine Haare nochmal, sicherheitshalber, dachte ich.
Nochmal, nochmal, nochmal.
So nervös war ich schon lange nicht mehr.
Ich atmete tief durch bevor ich das Badezimmer verließ, denn dieses Date sollte besser laufen, als das andere!

Ich schnappte mir noch schnell meine Jacke und zog meine Schuhe an. Changkyun stand bereits am Gartentor, als ich aus dem kleinen Haus ging und ließ seinen Blick über die Hütten und Häuser auf den Hügeln unter uns schweifen.
"Wir können gehen!",rief ich ihm zu. Leicht erschrocken über meine Aussage aus dem Nichts, drehte Changkyun sich zu mir um und lächelte mich warm an, als er mich sah.
Er griff nach meiner Hand und gemeinsam gingen wir Hand in Hand zum Flohmarkt.

Ich glaubte, dass der Markt das einzige große Event hier war, denn er war gut besucht. Von Obst und Gemüse, zu Kleidern und Hosen, bis hin zu alten Büchern, gab es hier für jeden etwas.
Ein Stand sprang mir sofort ins Auge, mit seinen leuchtenden Ketten und Ringen. Eilig zog ich Changykun zum Stand und begutachtete jedes Schmuckstück ausführlich.
"Möchtest du etwas kaufen?",fragte er mich, als ihm auffiehl, dass ich meine Augen nicht von einer Perlenkette mit den passenden Ohrringen abwenden konnte.
Eine ältere Dame, ihr gehörte der Stand, kam zu uns rüber und fragte mich:"Wären sie interessiert daran, das Set zu kaufen?"
"Wie viel kostet es denn?",fragte ich nach.
"Nun es wären schon an die hundert Euro ran."
Betrübt senkte ich den Kopf und entschuldigte mich bei ihr, dass es mir leider zu teuer wäre.
"Meine Freundin und ich wir arbeiten gerade daran, unser Geschäft weiter auszubauen und da möchte ich mein Geld nicht in eine Kette investieren."
Die alte Dame lächelte mich verständnisvoll an und wandte sich einem anderem Kunden zu.
Ich ließ meinen Blick nochmal über die Kette und die Ohrringe schweifen und drehte mich dann zu Changkyun um, der nach meiner Hand griff und gemeinsam schlenderten wir weiter über den Markt.
Wir entdeckten ein paar Vintage Klamotten, allerdings waren alle Sachen nicht so unser Fall oder entweder zu teuer. Natürlich nur für mich, aber ich wollte bei Changkyun nicht unbedingt um Geld betteln, da er schon den Urlaub bezahlte.

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Mit geschlossenen Augen stand ich am Strand. Der Wind wehte mir den salzigen Geruch um die Nase. Meine nackten Füße waren im kalten Sand vergraben und ich hörte nur noch das Wellenrauschen."Willst du hier solange stehen, bis die nächste Eiszeit einbricht?",fragte mich Changkyun belustigt, der hinter mir im Sand saß. Ich öffnete meine Augen und blinzelte ein paar Mal,um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah ihn nur schweigend an."Lass uns ein Stück gehen.",schlug Changkyunm vor. Allerdings klang es eher so, als müsste ich mit ihm gehen.
Jeder Schritt hinterließ einen teifen Abdruck im feuchten Sand direkt neben dem Wasser. Immer wenn man denkt, man läuft schon eine gesamte Ewigkeit, wird man direkt wieder enttäuscht, wenn man sich umdreht. Denn dann stellt man fest, dass doch gar nicht so viel geschafft wurde. Und so ging es mir gerade.
"Mary,",fing Changkyun langsam an und drehte sich zu mir um,"ich möchte mich nochmal offiziel bei dir entschuldigen, für all die Dinge die ich dir verheimlicht habe. Vorallem das mit Sora."
Seine braunen Augen bohrten sich tief in meine.
Ich wendete mich langsam von ihm ab und schaute wieder auf das Meer rauf."Weißt du woran mich das Meer erinnert?",fragte ich ihn. Verdutzt sah Changkyun mich an und schüttelte mit dem Kopf."Nein, sag es mir."
"An Freiheit. Loslassen. Alles in diesem Meer treibt so frei herum. Und wir zerbrechen uns den Kopf über Dinge, die doch gar nicht so groß sind. Daran sollten wir alle denken. Und wenn der richtige Zeitpunkt kommen sollte, möchte ich, dass du mich auch loslässt."
Eine warme Hand bahnte sich einen Weg in meine kalte Hand."Warum soll ich das tun?",fragte Changkyun mit heiserer Stimme.
"Weil ich nicht möchte, dass wir im schlechten auseinander gehen, wie du und Sora. Ich denke, man muss wissen, wann Dinge losgelassen werden sollten." Ich sah kurz zu ihm rüber und wandte dann meinen Blick wieder auf das Meer."Weil ich ganz genau weiß, dass wir uns wiederfinden werden.",antwortete ich ihm selbstsicher.
"Ich verspreche dir,dass ich dich überall finden werde!"
"Versprich nichts, was du nicht halten kannst."
"Wer hat gesagt, dass ich dieses Versprechen nicht halten kann?"

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Die kühle Nacht legte sich um meine Beine, da die Abenddämmerung bereits einsetze. Ich trug ein knielanges schwarzes Kleid und Hackenschuhe, mit einem kleinen Absatz, in der passenden Farbe. Ein dunkler Blazer ruhte auf meinen Schultern, da es doch schon etwas frisch war.
Neben mir lief Changkyun in einem einfachen schwarzen Anzug.

Langsam schritten wir über den Asphalt und immer wieder ertönte ein kleines Klacken wegen meiner Schuhe. Das Restaurant lag schon genau vor uns. Um das Holzhaus herum schien eine warme Atmosphäre zu herrschen, die sich auch von Innen bestätigen ließ.
Gegenüber der Eingangstür lag eine kleine Bühne, bestehend aus dem selben Material, wie der nussbraune Parkettboden des Restaurants. An der kleinen Rezeption begrüßte uns ein Angestellter und begleitete uns zu unserem Tisch. Alle Tische waren so hingestellt, dass sich in der Mitte Platz für eine Tanzfläche ergab, die bis jetzt noch nicht genutzt wurde.
Wir bekamen einen Tisch am Fenster zugewiesen und konnten auf die Dächer der Häuser weiter unten gucken. In der Ferne sah man sogar das Meer, wie es gegen die Brandung schlug. Wir schlugen die Speisekarte auf und schauten uns wenig später grübelnd an.

"Findest du was?",fragte Changkyun mich."Mhmm...ich überlege zwischen den Nudeln oder...Pommes." Changkyun sah mich belustigt an."Du nimmst immer wieder das Gleiche...ich würde gerne etwas neues nehmen, aber der Name des Essens ist bedenklich.", murmelte er. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn über die Speisekarte hin an."Wieso? Wie heißt es denn?" Changkyun lehnte sich etwas vor und sagte:"Also hier gibt es halt eine Nudelsuppe mit Gemüse und Hackfleischstückchen und", er fing an zu flüstern,„das Essen heißt   »feuchter Fleischwolf«. Ich möchte das ungern laut sagen." Ich ließ mich in den Stuhlfallen und versuchte so leise zu lachen, wie es nur ging, sodass mein Bauch anfing zu zittern. Röte stieg in meine Wangen und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Genau in diesem Moment kam ein Kellner und fragte uns, ob wir denn schon wissen, was wir essen und trinken wollen. Bei meinem Anblick musste er leicht grinsen, widmete sich dann aber wieder rasch der Bestellung. Als Changkyun sein Gericht sagen sollte, welches er sich ausgesucht hatte, murmelte er kleinlaut "feuchter Fleischwolf bitte" vor sich hin. "Wie bitte?",fragte der Kellner."Könnte sie es freundlicherweise nochmal wiederholen." Ich verdeckte mein grinsendes Gesicht hinter meinen Haaren und warf Changkyun nur einen kurzen Blick zu, aber ich konnte schon erahnen, wie unangenehm es ihm war."Den feuchten Fleischwolf bitte.", wiederholte er, zwar nicht unedingt lauter, aber doch deutlicher. Der Kellner nickte nur, erkundigte sich nach meiner Bestellung, lächelte kurz und verschwand dann auch schon wieder.
"Oh Gott!" Changkyun vergrub sein Gesicht in seinen Händen und ich lachte los."Egal...Ohh! Ist dir schon die schöne Tischdeko aufgefallen?",fragte er mich mit einer überheblichen Stimme, um vom Thema abzulenken."Jaaa, sehr schön!",lachte ich. Der Tisch sah wirklich sehr entzückend aus. Eine kleine weiße Tischdecke lag auf dem runden hölzernen Tisch und in der Mitte stand eine rote Kerze mit einen Blumenkranz drumherum.

So langsam kam es auf der Bühne zu Bewegung und ein Saxophon stimmte einen langsamen Jazzsong an. Changkyun schaute mich lange an und zog seine Anzugsjacke aus. Jetzt konnte ich genau beobachten, wie das Hemd seine Taille betonte."Lust das Tanzbein etwas zu schwingen?"
Verstutzt sah ich ihn an."Jetzt? Aber es tanzt doch gar keiner!" "Na und? Ist doch egal. Willst du mit mir tanzen?", fragte er mich nochmal, ernster, und ich stimmte ihm zögerlich zu.
"Ich muss dich nur warnen, ich bin nicht allzu gut im Tanzen!"

Changkyun führte mich an der Hand in die Mitte. Die anderen Gäste warfen uns amüsierte Blicke zu, der Sänger der Band schien sich zu freuen, aber ich wollte im Erdboden versinken. Die Aufmerksamkeit ließ mich mulmig fühlen.
Changkyun legte meine beiden Hände auf seine Schultern und zog mich an meiner Hüfte an sich heran."Mit der Hüfte von der einen zur anderen Seite.",flüsterte er und ich versuchte, diese Aufforderung so gut wie möglich umzusetzen.
Langsam schwebten wir zum Rhythmus über den Boden und einige Paare taten es uns nach.
"Macht es Spaß?",fragte Changkyun mich mit einem Schmunzeln."Ja, sehr sogar!"
Langsam griff Changkyun unter mein rechtes Knie und winkelte es an. Mit seiner Hand stütze er mich an Rücken, als ich mich zurücklehnte. Schnell zog er mich wieder hoch und wir bewegten unsere Hüften weiter im Takt der Musik. Mein Gesicht war so dicht an ihm dran, dass ich sein Parfüm riechen konnte und es roch fantastisch gut.

Der Himmel war von Sternen bedeckt, als wir das Restaurant verließen. Die Meerluft wehte mir ins Gesicht und es roch salzig. Eigentlich hätte jeder Tag so enden können. Mit dem Meer und Changkyun.
Aber am Ende kommt es immer ganz anders, als wie gewünscht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 07 ⏰

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