Harry lag auf der Wiese. Träge blickte er in den Himmel. Es waren Osterferien und er war beinahe allein im Schloss. Ron war mit seiner Familie zu irgendeiner Tante gefahren und Hermine düste zusammen mit ihren Eltern auf einem Fahrrad durch Holland. Keiner von ihnen hatte Harry mitnehmen können. Darum lag er auch seit gefühlten eintausend Jahren herum und tat- gar nichts. Das Leben war öde. Beinahe wünschte Harry sich in den Unterricht zurück, der war wenigstens etwas interessanter. Aber nur fast.
Auch die ewigen Streitereien mit Malfoy fehlten ihm etwas. Aber- auch nur fast.
In letzter Zeit hatte es sich immer falscher angefühlt, dem blonden Slytherin Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Darum hatte Harry vor gar nicht langer Zeit damit aufgehört.
Malfoy. Was er wohl gerade machte? Harry wusste, dass Malfoy über die Ferien ebenfalls in Hogwarts blieb, doch Crabbe und Goyle waren nicht da, und auch Pansy Parkinson und Blaise Zabini hatte Harry in der letzten Zeit nicht gesehen. War der Slytherin jetzt vielleicht einsam? Harry wusste es nicht. Und eigentlich konnte es ihm auch egal sein.
War es aber nicht, wie er nach kurzer Zeit bemerkte. Gedankenverloren schaute er in die Wolken. Sie sahen ein bisschen wie riesige Blumenkohlköpfe aus. Dort oben könnte man wunderbar-weich schlafen, überlegte Harry. Und herum turnen. Und mit jemandem kuscheln...
Halt! Warum schob sich jetzt Draco Malfoy Gesicht in seine Gedanken? Gerade, wo er ans Kuscheln dachte! Was lief hier falsch?!
Lief überhaupt etwas falsch? Eigentlich nicht. Kuscheln mit Draco... hörte sich gar nicht so übel an. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr ihn, als er sich vorstellte, wie Dracos schmale Finger durch sein Haar fuhren. Unwillkürlich lächelte er.
„Na? Ist dir auch so langweilig?" Harry überlief es kalt, als sich plötzlich die Person, die ihn in seinen Träumen gerade sehr unanständig berührt hatte neben ihm ins Gras fallen ließ. Warum war Draco nicht feindselig? Der Slytherin schaute Harry an und schien seine Gedanken zu erraten.
„Die Hassfassade halte ich schon seit längerem nur noch aufrecht, damit Blaise und Pansy mich nicht ganz ausschließen. Eigentlich hasse ich dich gar nicht mehr wirklich, Potter. Nee, ich sollte lieber Harry sagen. Und- du kannst du kannst jetzt von mir aus über mich denken, was du willst, aber ich wollte dir das gesagt haben."
Harry schwieg etwas verwirrt. War Draco mit einem Verwechslungszauber belegt worden? Aber danach sah er gar nicht aus. Was war es dann? Empfand er am Ende... wirklich so?
„Ähm." Machte Harry einfallslos. „Ich glaub, mir geht's genauso. Fast. Ron und Hermine würden mich wahrscheinlich nicht anfangen zu hassen, wenn wir das Kriegsbeil begraben würden." Dracos eisgraue Augen musterten ihn.
Sie lagen jetzt nebeneinander im Gras, sehr nah, die Köpfe einander zugedreht. Harry konnte jede einzelne von Dracos fein geschwungenen Wimpern erkennen. Seine Lippen fingen an zu prickeln, als sein Blick ganz kurz zu Dracos Mund huschte. Er merkte, dass seine Wangen sich röteten und er schaute schnell wieder in den Himmel. Ein angenehmes Schweigen hatte sich ausgebreitet, und Harry musste zugeben, dass er Dracos Gegenwart wirklich sehr genoss. Der Slytherin ruckelte sich ein wenig zu Recht, und danach lagen ihre Hände so nah beieinander, dass ihre kleinen Finger sich ganz schwach berührten. Harry überlegte.
Traute er sich? Nicht überlegen, sondern einfach machen, schoss es ihm durch den Kopf. Und dann nahm er ganz vorsichtig Dracos Hand. Der reagierte erst nicht. Dann drückte er sie sanft.
Eine Weile lagen sie ganz still da und schwelgten in dem friedlichen Beisammensein.
„Die Wolke da.", durchbrach der Slytherin auf einmal die Ruhe und hob den Arm, um auf die gemeinte Wolke zu deuten. „Auf ihr könnte man ein Schloss bauen. Ein gläserner Palast, von dem aus man die ganze Welt überblicken kann." Harry stellte sich dieses Schloss vor, wie es in den Wolkenbergen thronte und musste lächeln. „Da würde ich gerne wohnen."
„Ich auch." Draco wandte den Kopf und schaute Harry an. „Aber wenn, dann mit dir."
Harrys Mund wurde trocken und sein Herz begann zu pochen. Um dem blonden Jungen zu zeigen, dass er genauso empfand, drückte er seine Hand.
„Wenn ich dir jetzt sage" fing er an „Dass ich dich liebe, würdest du mir dann eine runterhauen?"
Dracos Augen funkelten verschmitzt. „Nein, ich würde dich küssen."
„Dann tu's doch.", gab Harry leise zurück. Und nach dem Draco noch einmal gelächelt hatte, tat er genau das.
Harrys Gefühle explodierten, als ihre Lippen sich trafen. Tausend Empfindungen rauschten an ihm vorbei. Heiße Liebe und überschäumendes Glück waren die vordringlichen Kandidaten. Harry löste seine Hand aus dem griff des Slytherin, legte sie in seinen Nacken und zog ihn noch näher zu sich heran. Nach kurzer Zeit fühlte er Dracos Finger in seinem Haar. Er musste leicht lächeln, auch wenn sie sich noch immer küssten. Seine Vorstellung war Wirklichkeit geworden. Nur dass es sich noch viel besser anfühlte. Als sie ihre Lippen aus Luftmangel von einander lösen mussten, seufzte Harry auf. „Ich liebe dich auch." Wisperte Draco. „Aber... das Problem ist leider immer noch..."
„Pansy und Blaise." Ergänzte Harry und der Slytherin nickte traurig.
„Ich glaube, du musst dir um sie keine Sorgen machen. Ich denke nicht, dass sie wirkliche Freunde für dich wahren. Und außerdem" fügte Harry noch an und zog Draco noch enger an sich, so dass seine Stirn die seine berührte. „Ich möchte mich jetzt nicht wegen ihnen von dir lösen."
Draco küsste ihn noch ein Mal bevor er antwortete: „Du hast recht. Die beiden waren sowieso nur mit mir befreundet, weil unsere Familie so reich und angesehen ist. Und Crabbe und Goyle- die kann ich sowieso vergessen. Was Dümmeres gibt's ja auf dem Planeten nicht."
Harry seufze erleichter auf und kuschelte sich an Draco. Nie wieder würde er ihn hergeben. Um keinen Preis.
ENDE
Uuhh... das ist etwas kitschig. Ich hoffe, euch stört es nicht ^^° Diese Geschichte war schon einmal unter meinem alten Account hochgeladen, aber als Einzelgeschichte. Stellt euch vor, es ist die ALLERERSTE Drarry, die ich JE geschrieben habe!! Das ist episch. Andererseits – man merkt auch, dass es meine Erste ist. Wie gesagt, zu kitschig für meinen (aktuellen) Schreibstil. Und übrigens – ich warte auf Kommis, das ist euch doch bewusst, oder, ihr Nudeln? ;)
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A bunch of Drarrys
FanfictionNein, Drarry ist keine Blume, auch wenn man das bei dem Titel vermuten könnte, sondern mein absolutes Lieblingspairing. Das hier ist eine Oneshot- Sammlung, die nach und nach anwachsen wird. Hier ist alles Mögliche dabei, von realistisch über verwir...