„Pass auf, wie du mit mir redest, Puta!"

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Montag: 12. Mai 2014

Grob werde ich am Handgelenk gepackt, als ich schnell durch die Tür verschwinden wollte.

„Nicht so schnell, Señorita."

Ängstlich blicke ich in das schmierige Gesicht meines Vermieters, der mich versucht in seine Wohnung zu ziehen. Doch wehre ich mich gegen seinen harten Griff. Ich spüre schon, wie rot meine Handgelenke werden!

„Warum zieren sie sich denn so? Wir könnten so viel Spaß haben. Dafür schenken ich ihnen zwei Monate."

Panisch wehre ich mich stärker gegen einen Griff, doch er hat mich schon fast in seiner Wohnung drinnen. Wenn ich da drin bin, komme ich bestimmt nicht mehr so einfach raus.

„Lassen sie mich bitte los, Señor.", spreche ich schnell und habe mich schon fast befreit, als er auch schon mein anderes Handgelenk dazu packt. Dicht zieht er mich an seinen dicken Körper, wo mir schon der Geruch von Nikotin und Schweiß entgegen kommt. Schnell unterdrücke ich einen Würgreiz und halte meine Luft an. Oh Gott, ich kotze gleich! Ich brauche ganz dringend eine neue Wohnung. Plötzlich geht die Haustür auf unbekannte eine Person betritt den Flur. Mein Vermieter und ich drehen uns dorthin und blicken in die blauen Augen von Dario, die sich deutlich verfinstert haben.

„Ich bin hier, um dich abzuholen, Dulzura.", spricht er ernst und blickt den Mann vor mir eiskalt an, sodass mir sogar eine Gänsehaut über den Körper fährt. Gott, so kenne ich ihn ja gar nicht. Seine Miene ist so hart wie ein Stein. Aber anscheinend hilft das, denn ganz ruckartig werde ich losgelassen. Ohne zurück zuschauen gehe ich schnell zu Dario, der seinen Arm um mich legt und noch einmal hinter mich schaut, ehe er mich aus dem Gebäude zieht. Vor der Tür parkt sein Auto, aber davor packt er mich an den Schultern und drückt mich dagegen. Wütend blitzen mich seine Augen an, während ich erschöpft durch meine Haare fahre. Ich weiß, was jetzt kommt.

„Du ziehst sofort aus dieser Wohnung, Emilia! Wie kannst du überhaupt noch da bleiben, wenn dieser Mann dich so belästigt?!", knurrt er mich an, und haut gegen die Scheibe. „Es wäre, was weiß ich passiert, wenn ich nicht gekommen wäre!"

Angespannt reibe ich mir die Stirn und fahre mir gestresst über die Haare. Dario muss mir das nicht sagen, das weiß ich selber, aber ich haben ihm schon am Freitag gesagt, dass ich das kläre. Und das werde ich auch!

„Ich bin dir wirklich dankbar, Dario, aber ich kläre das selbst. Wohnungen habe ich auch schon in Sicht, also hör auf mir etwas vorzuschreiben!", sage ich zu ihm und ziehe meine Augenbraue zusammen, doch er blickt mich immer noch wütend an und hebt plötzlich meine Arme hoch, wo man ganz deutlich die Handabdrücke des Mannes sehen konnte.

„Und was willst du bis dahin noch einstecken, Emilia? Vielleicht eine Vergewaltigung oder ein Mord?!", brüllt er mich an und schaut mich so finster an, dass ich etwas zurückweiche. Innerlich zucke ich zusammen, als er das Wort benutzt. Ich hasse es! Immer wieder werde ich daran erinnert, obwohl ich es doch nur vergessen möchte. Auch wenn Dario nicht die Absicht hatte, war ich gerade sehr genervt und wütend.

„Danke, dass du mich noch einmal daran erinnerst, Dario! Aber ich schon selber auf mich aufpassen!", fauche ich ihn aufgebracht an und reiße seine Arme runter. Wütend stampfe ich los und entferne mich von ihm. Gerade habe ich keine Lust mit ihm zu fahren, auch wenn ich ihm sehr dankbar bin, dass er mich aus dieser Situation gerettet hat.

„Emilia, warte! Setz dich sofort ins Auto rein, ich fahre dich ins Krankenhaus."

„Vergiss es, Dario! Ich gehe zu Fuß, und wage es bloß nicht mich aufzuhalten!"

Danach höre ich noch ein Fluchen und wie er in seinen Wagen steigt und wegfährt. Immer noch sauer gehe ich durch die Straßen und versuche mich zu beruhigen Kurz bleibe ich in einer Gasse stehen und lehne mich an die Wand. Erschöpft fahre ich mir durch die Haare und bekomme plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich habe Dario einfach so angefahren, obwohl er mir nur helfen wollte. Gott, ich bin ein schlechter Mensch. Im Krankenhaus sollte ich mich sofort bei ihm entschuldigen. Seufzend setze ich mich wieder in Bewegung und gehe um die Ecke, als etwas gegen meine Beine knallt. Verwundert blicke ich runter und sehe in ein ängstliches Kindergesicht. Huch, das ist ja Alejandro! Belustigt knie ich mich zu ihm runter und helfe ihm sich auf die kleinen Beine zu stellen.

La Novia De La Mafia - The Mafias BrideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt