Montag: 13. April 2014
Tief atme ich ein und aus und richte noch einmal meine Kleid und meinen weißen Kittel, ehe ich an der Tür klopfe und nach einem tiefen „Herein" das Büro meines zukünftigen Chefs betrete. Ein ältere Mann schaut von einer Akte auf und blickt mich aus seinen dunklen Augen an. Selbstbewusst, wie ich mich äußerlich gebe, aber innerlich gar nicht bin, gehe ich vor den Schreibtisch und nicke dem Mann einmal zu.
„Buenos Dias, Mein Name ist Emilia Lopez, die neue..."
„Die neue Ärztin für die Notaufnahme, habe ich Recht?", unterbricht er mich strahlend und steht schnell von seinem Stuhl auf. „Es freut mich sie hier willkommen zu heißen, Señorita López."
Überschwänglich schüttelt er meine Hand und ich erwidere trotz meiner Unsicherheit sein ansteckendes Lächeln. Es tut mir auf jeden Fall sehr gut, und nimmt die Anspannung von meinen Schultern.
„Ich danke ihnen für diese Chance.", bedanke ich mich ebenfalls, ohne zu stottern.
„Das ist doch selbstverständlich. Eine so gute Ärztin mit ihren Qualifikationen hätten wir doch nicht ablehnen können.", lächelnd zwinkert er mir zu und führt mich dann zur Tür.
„Ich zeige ihnen einmal das Krankenhaus und stelle ihnen dann ihre Kollegen vor."
Nickend folge ich ihm und höre seinen Erzählungen zu. Anscheinend ist das ein sehr kleines Krankenhaus mit nur 5 Etagen, einer Notaufnahme und eine Pflegeheim an der Seite. Es ist genau das richtige für mich. Aus diesem Grund bin ich in diese kleine Stadt gezogen, weit und breit gibt es nur ein Krankenhaus, das Örtchen ist nicht wirklich groß und ich bin aus einer lauten Stadt in eine kleine gezogen. Ich habe es in El Salvador nicht mehr ausgehalten, es waren einfach viel zu viele Erinnerungen dort und so würde ich niemals meine Ruhe bekomme. Dann habe ich per Zufall jemanden über die kleine Stadt El Paso reden hören und sofort im Internet recherchiert. Jetzt stehe ich hier und lasse mir das Krankenhaus zeigen. Señor Suarez, wie er sich danach vorgestellt hat, erklärt mir meine Arbeitszeiten und führt mich dann runter in die Notaufnahme, wo schon reges Treiben herrscht. Viele Menschen sitzen im Wartebereich und warten auf ihre Behandlung. Die Ärzte und Schwestern laufen von einem Zimmer ins nächste. So wie in einem ganz normalen Krankenhaus eben.
„Ich stelle ihnen einmal den Chef der Notaufnahme vor, der ihnen dann weiteres Erklären wird."
Ich nicke und folge ihm zu einem größeren Mann, der vor der Theke steht und gerade eine Akte unterschreibt. Er steht mit dem Rücken zu uns, weshalb ich sein Gesicht zuerst nicht erkennen kann.
„Leon, hast du kurz eine Minute?"
Überrascht dreht der Mann sich zu uns um und ich schaue geradewegs in blaue Augen. Wow, das sind aber sehr schöne Farben. So ein Blau habe ich noch nie gesehen. Eine Mischung aus Ozeanblau und Himmelblau, wirklich faszinierend. Der Mann hat zudem noch braune Haare und weiße gerade Zähne, die er dem Mann neben mir zeigt. Dazu trägt er genauso wie ich einen weißen Kittel.
„Was kann ich für dich tun?"
„Ich wollte dir unsere neue Ärztin vorstellen. Señorita Emilia López. Sie ist Notfallmedizinerin und auch als Chirurgin tätig. Jedoch wollte sie noch nie wieder an den OP-Tisch. Deswegen habe ich sie dir zugeteilt.", erklärt mein neuer Chef dem jungen Chefarzt der Notaufnahme, der überrascht nickt, aber ich kann nicht sagen, was ihn so überrascht. Nichtsdestotrotz dreht er sich mit einem charmanten Lächeln zu mir um und reicht mir seine Hand.
„Es freut mich dich kennenzulernen, Emilia. Bitte, nenn mich Leon. Unter Kollegen duzen wir uns. Und du gehörst jetzt anscheinend auch dazu."
Lächelnd ergreife ich seine Hand und schüttele sie. Ich soll ihn duzen ja? Das gefällt mir jetzt scho. An meinem alten Krankenhaus habe wir uns alle gesiezt und es war auf jeden Fall nicht so entspannt.
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La Novia De La Mafia - The Mafias Bride
Fiksi RemajaVerlassen von ihrer Familie zieht Emilia in eine neue Stadt und fängt dort an in dem einzigen Krankenhaus in der Siedlung zu arbeiten. Schon in ihrer ersten Woche wird sie herzlich aufgenommen und kann auch sofort ihre Fähigkeiten unter Beweis stell...