La Novia De La Mafia - The Mafias Bride

„Hijo de Puta!"

Gähnend schreite ich die Treppen langsam herunter und suche mit meinen Augen die Jungs, doch anscheinend ist keiner von ihnen hier, ich sehe jedenfalls nur die Männer von Leandro und keinen meiner Freunde oder ihn selbst. Die Schießerei ist jetzt zwei Wochen her und so langsam komme ich wieder auf die Beine, aber die Jungs lassen mich diese Woche noch immer nicht arbeiten. Wenigstens lassen sie mich ab Montag wieder ins Krankenhaus. Sonst wäre ich hier noch komplett ausgerastet.

Kurz hebe ich meine Hand, um die Männer zu begrüßen, die mir zunicken, ehe ich aus der Haustür rausgehe und mich umschaue. Das Anwesen der Jungs ist genau in der Mitte der Stadt, wobei ich außerhalb wohne, also weiter weg von hier. Die Häuser reihen sich nebeneinander und man kommt eigentlich gut auf die Hauptstraße. Nachdenklich gehe ich durch das Anwesen. Am kommenden Wochenende möchten die Jungs, dass ich den Mann aushorche, der Informationen über den Erben der Bellucis hat. Auch wenn Leon mir wieder in den Ohren hängt, dass ich das nicht machen muss oder eher gesagt machen soll. Klar, er macht sich Sorgen um mich, aber ich würde ihnen einfach gerne helfen, da sie mir wirklich sehr ans Herz gewachsen sind. Und wenn ich irgendwas machen kann, tue ich das auch. Außerdem vertraue ich...

Plötzlich holen mich laute Kindergeräusche aus den Gedanken. Verwirrt blicke ich mich um und schaue auf die Straße, wo ich kleine Kinder am spielen sehe, naja eher raufen, was ziemlich gefährlich aussieht. Da bemerke ich auf einmal einen bekannten schwarzen Lockenkopf.

„Alejandro!"

Schnell gehe ich dort rüber und sehe ihn auf einem anderen Jungen sitzen. Beide raufen sich auf dem Boden, während die anderen um sie herum stehen und sie anfeuern. Plötzlich holt Alejandro aus und schlägt seinem Gegenüber mit der Faust ins Gesicht.

„Hijo de Puta!"

Erschrocken laufe ich schneller, als ich das Schimpfwort von ihm höre. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt?!

„Alejandro.", rufe ich nach ihm und sorge dafür, dass er den Kopf ruckartig zu mir dreht. Da stehe ich auch schon neben ihm und greife nach seinem Shirt, um ihn von dem anderen Jungen herunter zu holen. In diesem Moment kommt eine Frau angerannt, wahrscheinlich die Mutter des Verprügelten Jungen und hebt den verletzten Jungen auf ihre Arme. Wütend funkelt sie dabei Alejandro an, den ich noch immer festhalte.

„Bastardo! Wie kannst du es wagen, meinen Sohn auch nur anzufassen?! Du bist eine Schande für die Familia Suarez.", zischt sie aufgebracht und fuchtelte mit dem Finger vor seiner Nase herum. Jetzt öffne ich empört meinen Mund.

„Spinne sie? So etwas können sie doch nicht zu einem kleinen Kind sagen! Die Beiden sind Kinder. Das kann schon einmal passieren.", verteidige ich den kleinen Jungen und knie mich zu dem Lockenkopf runter, ohne auf die Frau zu reagieren, die einen roten Kopf bekommen hat. Als ich aber in das Gesicht von Alejandro blicke, erstarre ich kurz. Seine blaue Augen wirken eiskalt, sowie die seines Vaters. So kenne ich ihn gar nicht. Zumal er doch nicht einmal richtige Sätze bilden kann, aufgrund der Vernachlässigung seines eigenen Vaters. Dass er jetzt mit Beleidigungen anfängt, ist mir sehr neu.

„Hola, Querido."

„Madre, er hat mich einfach angegriffen.", höre ich die weinerliche Stimme des kleinen Jungen hinter mir und möchte mich gerade zu ihm drehen, als Alejandro sich einfach aus meinem Griff löst und wieder auf den Jungen stürmt, um ihn umzuwerfen, aber davor wird er am Kragen gepackt und hochgehoben. Schnell erhebe ich mich aus der Hocke und gehe auf Leandro zu, der seinen Sohn einfach gepackt hat. Seine Augenbrauen sind zusammengezogen und er schaut den kleinen Jungen in seinem Arm finster an.

„Hör auf Unruhe zu stiften, Bastardo! Ich habe keine Zeit für deine Scheiße.", murrt er seinen eigenen Sohn an, dabei kann ich einfach beobachten, wie der kleine Körper in sich fällt und Alejandro schlapp in den Armen bleibt. Mitleid macht sich in mir breit und eine Prise Wut, als die Stimme der Mutter wieder ertönt.