Den Rest der Woche haben wir ziemlich Stress in der Uni. Ich habe Herr Baums Angebot angenommen und will es zumindest versuchen. Samstagvormittag stehen Tobi und ich in der Küche. Ich habe gerade meine heiß geliebte Mascarponecreme gemacht und Tobi macht seine Muffins, da wir nicht mit leeren Händen kommen wollen und eine Nachspeise sicher für alle was ist. Ich setze mich auf die Anrichte und warte schon freudig wenn er endlich den Teig in die Formen gemacht hat. In dieser Hinsicht bin ich echt noch ein kleines Kind und freue mich immer riesig die Schüssel auslöffeln zu dürfen. "Du bist echt unmöglich." Meint Tobi grinsend als er mir kopfschüttelnd die Schüssel hinhält. "Du bist schuld! Mach keinen so guten Teig." meine ich schulterzuckend. Wir küssen uns und ich löffle glücklich den Teig aus. "Hast du heute weniger Förmchen benutzt weil noch so viel übrig ist?" frage ich interessiert. Er stellt sich zu mir und grinst mich an. "Eventuell hab ich etwas mehr Teig gemacht, weil ich genau wusste, dass du wieder welchen löffeln willst." Ich schaue ihn erstaunt an. "Du bist der Wahnsinn." Ich halte ihm auch etwas Teig hin und er ist genau so begeistert wie ich vom Teig, will es nur nicht so offen ausleben. Als die Muffins fertig sind räumen wir zusammen die Küche auf und gehen uns dann herrichten. Es ist recht warm heute und ich ziehe ein längeres Sommerkleid und Sandalen an und Tobi hat eine Kurze Jeans Shorts und ein T-Shirt an. "Du siehst wunderschön aus mein Schatz." Begrüßt mich Tobi grinsend als ich in die Küche zu ihm komme. "Dankeschön." Wir küssen uns kurz und fahren dann los. Tobi parkt in der Einfahrt und ich nehme die Mascarpone und er die Muffins. Wir gehen gleich ums Haus in den Garten und erblicken als erstes Elisabeth. "Ah hallo ihr zwei! Schön, dass ihr hier seid." "Danke das wir hier sein dürfen. Habt ihr im Kühlschrank etwas Platz? Wir haben Nachtisch mitgebracht und ich glaube noch bisschen kühlstellen würde nicht schaden und Muffins." "Ach das wäre doch nicht nötig gewesen." "LIA?" fragt plötzlich Manu ums Eck. "MANU?" "Ihr kennt euch?" fragt Elisabeth überrascht. "Natürlich das ist klein Lia!" meint er grinsend und umarmt mich fest. "Hey so klein bin ich nicht mehr!" meine ich sofort und dann kommt auch Laura heraus. "Lia was machst du denn hier?" fragt sie sofort und umarmt mich ebenfalls sofort. "Die beiden wollen die Wohnung! Hab ich ja gesagt aber wieso kennt ihr euch?" fragt Elisabeth und auch Tobi sieht verwirrt aus. "Mama das ist klein Lia. Marks Ziehtochter, Ziehschwester, naja Schwägerin als offizielle Bezeichnung." Meint Laura lachend und Elisabeth scheint zu verstehen und ich erkläre Tobi die Situation. "Manu ist einer von Marks besten Freunden seit dem Studium. Er ist auch Arzt aber im Krankenhaus Oberarzt und Laura ist Medizinische Fachangestellte und ja deswegen kennen wir uns." "Oh ist das deine berühmte Mascarpone?" fragt Manu begeistert und schaut auf die Schüssel in meinen Händen. "Ja aber wartet auf Tobis Muffins, die schlagen alles." Meine ich grinsend und Laura bringt alles in die Küche. "Lia!" schreit plötzlich Nils begeistert und kommt sofort zu mir gelaufen und Tobi schüttelt nur lachend den Kopf. "Na du bist aber schon wieder gewachsen!" "Natürlich große Brüder müssen groß sein!" "Na da hast du Recht." Der kleine versteht sich mit meinen Nichten prima und kennt mich von den Geburtstagen. "Nils das ist Tobi, mein Freund." Stelle ich ihm Tobi grinsend vor und er umarmt Tobi sofort. "Du bist bestimmt genauso cool wie Lia." Meint er sofort und Tobi lächelt ihn an. "Bist du dann der Onkel von Mila und Mara?" fragt er in interessiert und Tobi nickt. "Okay ich weiß schon dass du anfangs nicht gerne sprichst haben mir die beiden schon erzählt, aber ich find das nicht schlimm. Lia kann ich dir mein Zimmer zeigen?" Tobi sieht mich erleichtert an und ich lächle ihn kurz an und blicke dann Manu an, ob es okay ist, wenn der kleine mir sein Zimmer zeigt und er nickt. Nils zeigt mir stolz sein Zimmer und dann das seiner kleinen Schwester. Nina ist jetzt fast ein Jahr und Nils ganzer Stolz. Wir setzen uns dann alle an den Tisch und reden etwas und man merkt wie gut wir uns alle verstehen. Ich helfe Laura dann bei den Salaten, während Nils mit Elisabeth spielt und Tobi und Manu den Grill anschmeißen. Als das Essen fertig ist beginnt dann auch Tobi zu sprechen und ich lächle ihn an, da es bedeutet, dass er sich wohl fühlt. Die anderen schauen ihn überrascht an. "Ich hab euch ja jetzt bisschen kennengelernt und dann fällt es mir leichter zu sprechen." Erklärt er und ich nehme seine Hand. "Das freut uns sehr und ich glaube wir würden uns alle freuen, wenn ihr hier einzieht oder?" meint dann Laura und alle in der Runde nicken und ich kann einfach nicht anders als vor Erleichterung zu weinen. Tobi nimmt mich sofort in den Arm und die anderen blicken uns verwirrt an. "Wir haben schon ein paar Wohnungen vorher besichtigt, die entweder uns nicht gefallen haben oder wir zum Teil echt unter der Gürtellinie abgelehnt wurden. Die Wohnung hat uns online schon am besten gefallen und live dann sowieso. Und als Elisabeths Familie dann auch noch ihr wart hat es die Wohnung noch perfekter gemacht und ich freu mich einfach so." erkläre ich während ich die Tränen wegwische und Laura mich auch umarmt. "Was meinst du unter der Gürtellinie?" fragt Manu angespannt. Er hatte bei mir immer denselben Beschützerinstinkt wie Mark. "Die einen haben uns abgewiesen, weil wir Studenten sind und sicher nur saufen und kiffen. Die anderen weil wir jung sind. Dann welche wegen Tobis Cochlea, das hab ich bis heute null verstanden und ja eine war für mich besonders naja schmerzhaft sag ich mal?" Tobi versteht sofort und nimmt meine Hand. "Der meinte wir sind jung und da könnte ich ja schwanger werden auch wenn es nicht geplant ist und sowas würden sie nicht in ihrem Haus wollen." Berichte ich und schlucke. "Du warst Marks Patientin damals oder? Die in der Schule" fragt Manu besorgt und ich sehe ihm in die Augen und nicke kurz. Laura sieht uns verwirrt an und ich sehe Manu bittend an, da ich es nicht aussprechen kann. "Mark hatte damals eine Patientin, die ihn besonders mitgenommen hat. Er hat mir den Fall erzählt, da er komplett fertig war. Natürlich anonym, wegen der Schweigepflicht. Es ging um ein junges Mädchen. Sie wurde von einem ihrer Mitschüler auf einer Party vergewaltigt und wurde schwanger. Sie wollte dem Mitschüler das mitteilen, doch als sie nur den Abend ansprach ist er ausgetickt und hat sie an einen Trinkbrunnen glaub ich wars mit dem Bauch voran geschubst. Sie hat das Kind dann verloren. Mark war komplett fertig. Ich war damals schon verwundert, da er sonst immer einer war, der Privates und Beruf gut trennen konnte und die Fälle nicht an sich ran lies. Ich dachte weil Mia damals schwanger war, dass er sich Sorgen machte aber jetzt ergibt alles Sinn." Berichtet Manu und sofort schließt Laura mich wieder in ihre Arme und auch Manu und Elisabeth umarmen mich. "Es tut mir so leid." Meint Laura traurig. "Schon okay. Mittlerweile geht es wieder etwas. Es wusste bis vor Kurzem nur Mark." Erzähle ich und Manu blickt mich erschrocken an. "WAS?" "Mia war schwanger, Ben hatte Schulstress und meine Eltern wollte ich nichts erzählen. Ich wollte es mit mir alleine ausmachen und Mark war eine gute Stütze und hat mir geschworen es niemanden zu sagen. Bis auf dich wusste auch gar keiner überhaupt von dem Fall so zusagen." "Ach Lia." Meint er und ich zucke kurz mit den Schulter und lege meinen Kopf auf Tobis Schulter. "Ich hole mal die Nachspeisen. Ich glaube das ist jetzt ein guter Zeitpunkt und die Kinder." Meint dann Laura lächelnd und Elisabeth hilft ihr. Alle sind wiedermal begeistert von der Creme und vor allem Nils liebt Tobis Muffins. "Wenn ihr hier wohnt musst du die öfter machen." Meint er begeistert und Tobi lacht, da Mila und Mara auch total vernarrt in die Muffins sind, genau wie ich. "Du musst dann unbedingt zum Backen kommen und auch etwas Teig abstauben😉" meine ich sofort grinsend und zwinkernd in Nils Richtung, der sofort begeistert strahlt. "Dann wärs einfacher nur den Teig roh zu machen." Meint Tobi lachend und auch Manu und Laura lachen während Nina ebenfalls lächelt. Süß die Kleine. Wir haben dann noch den Abend ausklingen lassen und Elisabeth hat uns auch gleich den Vertrag unterschreiben lassen. Wir können die Wohnung jetzt im Laufe des Monats schon betreten und nach unseren Wünschen gestalten und dann ab nächsten Monat müssen wir erst Miete zahlen. Tobi und ich sind überglücklich und planen am Sonntag schon freudig zusammen was wir wo hinstellen könnten und was wir uns neues holen wollen und Farben, Tapeten und alles.
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Echte Liebe braucht keine Worte
PovídkyAls Lia eines Tages leicht verspätet zur Vorlesung kommt, lernt sie ihren Sitznachbar Tobi kennen. Sie sind sich sofort sympatisch auch wenn Tobi, auf Grund seiner Unsicherheiten, erst nicht mit ihr spricht. Die beiden verlieben sich in einander obw...