...Meine Angst war spürbar. ich zitterte am ganzen Körper. Fest hielt ich mein Handy in der Hand, mit der anderen packte ich die Zeitung. Dauernd hielt ich Ausschau, ob jemand vielleicht hinter mir stehen könnte. "Kann das denn wirklich wahr sein? War der Junge wirklich ein Vergewaltiger oder schreibt die Zeitung wieder unnötige Dinge und macht unschuldigen Leuten somit das Leben schwer??" Ich war mir nicht sicher, denn auch ich fand ihn schon von Anfang an mysteriös. "Hoffentlich kommt meine Mutter bald", voller Schiss hätte ich mir am liebsten in die Hose gekackt. Das würde dann zwar genauso stinken, wie die Kothaufen neben der anderen Bank und außerdem fände ich das schon übertrieben ekelhaft.
Es erklang ein Hupen. Schnell erhob ich meinen Kopf: "Ah, Mama!" Meine Erleichterung war zu hören, als ich diesen Seufzer ausstoß. "Ich bin so schnell gefahren, wie ich konnte, spring rein!! Wir fahren jetzt nach Hause", Mama schrie so unheimlich laut aus dem Auto, dass man sie bestimmt noch 3 Straßen weiter gehört hätte. "Ich komme ja schon", entgegnete ich ihr. Gerade als ich einen Schritt nach vorne setzen wollte, hielt mich etwas oder vielleicht auch jemand hinten an meinem Ranzen fest. "Soll ich mich losreißen oder umdrehen? Wer ist da? Ist das der Junge? Was soll ich denn jetzt machen? Mama, kann sie mir nicht helfen??" Klar zu denken war für mich in diesem Moment unmöglich! Ich entschied mich für das Umdrehen, aber geheuer war mir das Ganze hier nicht. Zu meinem Erstaunen war niemand zu sehen, ich hing nur mit einer Schnalle meines Ranzens an der Bank fest. Ein Schmunzeln zog über meine Lippen. Ein weiterer Seufzer war zu hören. Strahlend drehte ich mich nun wieder zu meiner Mutter. Doch mein Lächeln verschwand. Meine Blicke wanderten über die Straße. Nirgends war sie zu sehen, geschweige denn zu hören. Nach dem Misserfolg mit dem Suchen z.B. im Kiosk schwung ich mich wieder auf die Bank. Fragend starrte ich Löcher in den Himmel. "Wo ist sie bloß hin, die kann doch nicht einfach vom Erdboden verschwinden, oder??" Nachdenklich kratzte ich mich an der Stirn. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. "Vielleicht ist es ja meine Mama."
Diese Frage war ganz leicht zu beantworten...