...Ich kniff meine Augen zusammen. "Warum macht der so etwas? Wieso eigentlich? Ich hatte ihm doch nichts getan, oder etwa doch? Ach man, warum lebe ich jetzt eigentlich noch? Meine Mutter ist doch jetzt weg und ich werde eh für nichts mehr gebraucht, außer für solche kack Spielchen, in denen mit mir gespaßt wird und in denen man mir Angst machen will. Dazu bin ich also noch gut genug? Mein Leben will ich so nicht mehr verbringen! Der Junge soll sich endlich verpissen und mein Vater soll sich seine "Verbesserungs-Worte" in den Arsch stecken. Weg bleiben soll er, zumindest vor mir! Alles in allem hatt der Junge ja auch noch Recht, wenn er sagt, dass ich mit den Polizisten auch nicht sicher bin! Die können ja nicht Tag und Nacht auf mich aufpassen." Zum ersten Mal hatte ich eine klare Meinung, zwar sagte ich sie nicht, aber ein Anfang war gemacht. "Wer schreibt dir denn solche Briefe?", die Polizistin hielt mir den Zettel unter die Nase, als ob sie mir nocheinmal klar machen wolle, dass da gerade jemand einen Stein durch Fenster geworfen hatte. "Ich weiß es nicht!" Das war nicht die Wahrheit, ich weiß, aber falsch ist es auch nicht, da es ja nur eine Vermutung von mir war, dass dieser Junge diese kack Spiele mit mir spielt. "Ok? Sollen wir in der Sicht eine Anzeige gegen Unbekannt machen?", fragte sie mich. "Macht das denn Sinn?" Ich glaube ich hätte diese Frage nicht stellen sollen, weil ich sofort befürchtete, dass jetzt ein ziemlich langer Vortrag komme, sie meinte jedoch nur: "In diesem Fall halte ich es für sinnvoll, ja!" "Hmm, in Ordnung. Bringen sie mich jetzt ins Heim?", erwartungsvoll schaute ich zu ihr hinauf. "Ja, ich glaube, dass werden wir tun werden, weil du, so wie ich das verstanden habe, ersteinmal nicht zu deinem Vater möchtest." "Gut!", sichtlich erleichtert stand ich auf. "Dann packe ich jetzt noch ein paar Sachen", entgegnete ich. "Wir werden uns um deine Mutter kümmern." Sie und der andere Polizist gingen also ins Schlafzimmer, während ich in mein Zimmer ging. Doch was sah ich da. Das Fenster stand offen. Ein leichter Luftzug zog durchs Zimmer und dieser ließ die Tür hinter mir zuknallen, undzwar so extrem, dass ich aufschreckte, obwohl ich es mit eigenen Augen sah. Das Zimmer war dunkel. Aus Angst bewegte ich mich keinen Schritt. Wieder schaute ich zum Fenster. Jemand sprang auf das Fensterbrett. Ich fing an zu schreien und taumelte gleich drei Schritte zurück. "Hey alles ist gut, ich bin es doch nur, Sebastian!", eine Stimme ertönte. Sie war dunkel und angsteinflößend...