14. Eternity Awaits (+18)

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Anmerkung: Wer möchte kann sich gern ein bisschen romantische Elbenmusik zu diesem Kapitel gönnen:

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Nach dem Aufbruch der kleinen Gemeinschaft ließ Thranduil nicht viel Zeit verstreichen, um seinen Truppen den Befehl zum Rückzug zu geben. Er wollte so schnell es geht wieder in sein Reich zurückkehren. Sein Aufbruch zögerte sich jedoch durch das Auftauchen Thorins hinaus, welcher sich zum Erstaunen aller bei Thranduil und Bard für die Hilfe in dem Kampf bedankte. Tief in Gedanken lasse ich die Geschehnisse Revue passieren, während ich nun im Sattel von Braigon vor dem Elbenkönig sitze und mich müde an ihn lehne. Mein rechter Oberarm zieht noch ein wenig, doch die Blutung hat mittlerweile aufgehört, allerdings nicht ohne vorher meine Bandage ordentlich mit Blut zu tränken. Der Sohn Orophers verliert während der kompletten Reise nicht ein Wort und keiner seiner Soldaten bringt den Mut auf das Wort an ihn zu richten. Ebenfalls schweigend öffnen die Wachen die wunderschön gearbeiteten Torflügel zu den Hallen im Waldlandreich und der Hirsch trottet wie gewohnt gelassen hinein. Ich fühle mich unweigerlich an jenen Tag erinnert, an dem ich diese Tore zum ersten Mal passierte, allerdings saß ich damals auf dem Pferd von Saenaer und nicht vor dem König dieses Reichs. Thranduil lässt keine unnötige Zeit verstreichen und bringt mich zu einer Heilerin, die mich ohne viele Fragen zu stellen sofort verarztet. Nun mit sauberer, weißer Bandage, die einen angenehmen Geruch verschiedener Kräuter verströmt, heilt der Schnitt in meinem Arm langsam vor sich hin. Die Heilerin versichert mir allerdings, dass die Wunde Dank der wundersamen Heilkünste der Elben deutlich schneller verheilen wird als gewöhnlich, ohne eine Narbe zu hinterlassen. Nervös und zugegebenermaßen ein wenig ängstlich sitze ich auf dem Krankenbett und warte darauf, dass mich Thranduil abholt. Bevor er mich allein bei der Heilerin gelassen hat, hat er mir fast schon knurrend befohlen nach der Behandlung auf ihn zu warten.

Ich muss nicht lange warten, da schwingt auch schon die Tür auf und der König dieser Hallen betritt den Raum. Noch immer in seiner Kampfgewandung steht der Elbenkönig im Türrahmen und fesselt mich buchstäblich mit seinem Blick. Einen Augenblick sehen wir uns so schweigend an, dann huscht Entschlossenheit über sein Gesicht und er tritt mit wenigen ausholenden Schritten direkt vor mich. Da ich noch immer sitze, muss ich höher als sonst zu ihm aufblicken und mein rasendes Herz treibt mir mal wieder die Röte ins Gesicht. Ich weiß nicht, was es ist, oder wie ich es am besten beschreiben soll, aber sein Blick weckt zum Einen den Drang in mir so schnell ich kann davonzulaufen und mich zu verstecken und zum Anderen eine Art kribbelnde Erwartung, die meine Muskeln außer Gefecht setzt. Nur kurz huscht sein Blick zu der Heilerin auf der anderen Seite des Raumes, die ihren Atem bei seiner Präsenz angehalten hat. Der Elbenkönig erkundigt sich knapp über die Behandlung meiner Wunde und zufrieden mit der Antwort der Elbin beugt er sich hinab und hebt mich hoch, sodass ich mal wieder in seinen Armen getragen werde.

„Lass mich runter, ich kann selber laufen.", beschwere ich mich schwach und drücke meine Hände gegen seine Brust.

„Halt dich fest.", erwidert er vollkommen ungerührt und marschiert aus dem Raum. Unfähig ihm weiter zu widersprechen umfasse ich seinen Nacken mit meinen Armen und lehne meine Stirn an seine kräftige, warme Brust. Ich schließe die Augen, einerseits um nicht die Gesichter der Elben zu sehen, an denen wir vorüber kommen, andererseits um seine Nähe in vollen Zügen zu genießen und meine Sinne auf ihn konzentrieren zu können. Als besonders beruhigend empfinde ich das stete klopfen seines Herzens an meinem Ohr. Kurze Zeit später lässt mich Thranduil herunter. Einen kurzen Blick später weiß ich, dass ich mich in seinen Gemächern im Wohnbereich befinde. Er hat mich auf einer besonders bequemen Couch abgesetzt, welche vor einem Kunstvoll gehauenen Kamin steht. Scheu blicke ich zu ihm auf, doch bevor unsere Blicke sich treffen können wendet er sich ab und eilt in einen Nebenraum. Ein gewisses Schuldgefühl nicht abschütteln könnend senke ich meinen Blick und betrachte mir meine krampfhaft verschränkten Hände auf meinem Schoß.

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