Tell him about the creatures inside your head...

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„Do"

Wieder in der Gegenwart...

Langsam sacken meine Beine zusammen. Ich kann das nicht mehr. Mit dem Gewissen. Mit dem, dass sie das alles mitbekommen hatte und mir das erzählt hatte.

Du bist ein schwuchtel, Kyle. Ein Jude, welcher mit Männern schläft.

Ich ziehe meine Beine an meinen Oberkörper und versuche so gut wie möglich meine Atmung unter Kontrolle zu halten. Schnell schließe ich noch meine Augen, als sich die Gestalt vor meinen Augen langsam wieder angefangen hatte sich zu bilden.

Guck mich jetzt endlich an!

Ich schüttle mit dem Kopf. Nein. Nicht noch einmal werde ich darauf reinfallen.

Schmerzen?

Mein Kopf fängt wieder an zu pulsieren. Naja, wenigstens könnte ich dann wieder ins Krankenhaus.

Du wagst es dich! Ich werde dich zu schlimmen Dingen bringen!

„Das schaffst du eh nicht!" sage ich und ziehe meine Mütze weiter runter.

Wirklich nicht? Was ist mit Stan? Was wäre, wenn ich dich dazu bringe ihn umzubringen?

„H-Hör auf damit!" sage ich zitternd.

Du kannst es nicht ertragen, dass ich recht habe, stimmt's?

„HALT ENDLICH DEINE FRESSE, VERDAMMT NOCHMAL!" schreie ich. Sofort verstumme ich aber und schaue auf das Gras.

„Ich bin so erbärmlich." schluchze ich.

Du musst aufpassen! Sie ist hier! Sie will dich weg stecken!

„Soll mir egal sein. Als ich Acht war, war ich schon mal dort." sage ich.

Ich lasse das nicht zu!

„Halt schon den Rand. Du kannst dagegen nichts tun." flüstere ich.

Und ob ich kann! Los, steh' auf oder ich zwinge dich dazu!

Schnell greife ich nach der Klinge und ramme sie mir in beide Beine.

Arg! Weißt du überhaupt, was du da anstellst?!

Ich nicke. „Natürlich weiß ich das. Ich habe es satt seit über 10 Jahren mit dir auskommen zu müssen. Meine Mutter sieht meine Krankheit ja nicht mal ernst. Ich weiß, dass sie mir jeden Abend und jeden Morgen Beruhigungsmittel ins Essen gemischt hatte, damit du deine Klappe hältst."

Wie du merkst, hatte das nach ner Zeit keine Wirkung mehr und du hast angefangen das Essen nicht mehr zu dir zu nehmen. Auch wenn McKay dich finden würde, würde das alles die Einstellungen von deiner Mutter nicht ändern! Du weißt wie stur sie nun mal ist!

„Es ist mir egal. Ich ertrage das nicht."

Langsam schaue ich nach oben und blicke diesem Schatten genau in seine Augen.

Du weißt dass ich wieder komme.

„Jede freie Minute mit dir ist mir lieber als dich den Rest meines Lebens ohne Pause ertragen zu müssen!" bringe ich wütend hervor.

Ich spüre eine warme Hand auf meine Schulter. Sofort verschwindet der Schatten und ich schaue in Stans Gesicht. „Ist alles okay?" fragt er besorgt. „Nein Stan. Sie war wieder da." antworte ich und Stan schaut zu meinen Beinen, welche immer noch nicht aufgehört hatten zu bluten. Zwar bluten sie nicht mehr stark aber die bluten. Erst jetzt merke ich diesen großen Schmerz, welcher sich durch meine Nerven in mein Gehirn leitet.

„Ich hole McKay, okay?" fragt er und ich nicke leicht. Er steht auf, doch ich ergreife nochmal nach seiner Hand. „Lass mich bitte nicht allein." sage ich und er setzt sich zu mir. „Okay Kenny geht ihn holen." sagt er nach wenigen Minuten zu mir und steckt sein Handy weg.

Nach weiteren Minuten kommen Kenny und McKay zu uns. „Okay ich habe den Notruf gewählt, mkay. Jetzt erzähl doch mal bitte was passiert ist, mkay?" sagt er und kniet sich vor mir. „Kann Kenny bitte gehen?" frage ich.

Kenny schaut mich etwas enttäuscht an, zieht dann seine Kapuze über seinen Kopf; von seinem orangenen Parker und verschwindet Schulterzuckend ins Schulgebäude.

Stan schaut mich. „Du kannst bleiben." flüstere ich und Stan nickt.

Ich schaue zu Mister McKay welcher auf eine Antwort wartet. Ich hole tief Luft, lasse meinen Körper noch einmal kurz zittern, bevor ich anfange zu reden.

„Sie wissen ja schon längst von meiner Krankheit. Meine Mutter möchte sie nicht behandeln lassen und hatte mir stattdessen immer morgens und abends unters Essen Beruhigsmitteln gemischt, damit sich die Stimme beruhigt. Am Anfang war es wirksam doch nach ner Zeit waren meine Nächte schlimmer. Danach hatte es nichts mehr gebracht und ich musste aufhören dieses Essen zu mir zu nehmen." sage ich und Stan starrt mich mit riesen Augen an. Ich glaube er ist sauer auf meine Mutter und enttäuscht auf mich, weil ich es ihm nicht gesagt habe.

Ist auch ihm ganz recht. Jeder wäre sauer, welcher dein Bester Freund ist. Sei froh, dass er dich noch nicht verlassen hat!

Ich seufze. „Hm... scheint sehr schlimm zu sein, mkay. Ich werde mit deiner Mutter reden, mkay. Bis dahin kümmerst du dich um deine Krankheit, mkay?" sagt Mister McKay zu mir und ich nicke leicht.

Kurz danach trifft der RTW ein und zwängt mich in eine Zwangsjacke. Ihre Aussagen wären, dass es eine Sicherheitsnahme wäre. Lüge. Im RTW schaue ich nochmal zu Stan, welcher Tränen in den Augen bekommt. Er kommt in den RTW und umarmt mich fest. Das ist nicht echt, Kyle. „Ich werde dich vermissen. Ich bin stolz auf dich, dass du was ändern willst! Ich werde mich melden, wenn ich kann und dich vielleicht auch besuchen kommen! Du kannst das! Ich glaube an dich!" sagt er und auch mir kommen die Tränen. Sei kein Weichei! Heute sind wir eh wieder hier raus und dann zeige ich dir mal wie es ist, wenn du mir mal wieder nicht zuhörst!

Ich fange an zu zittern. Das wird ein langer Tag.

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