double date

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Sicht Kai

Die letzten Wochen habe ich jede freie Minute mit Tobi verbracht. Nach dem Training bin ich sofort zu ihm gefahren, oder er zu mir und wir haben unsere gemeinsame Zeit mehr als nur genossen. Jeden Tag haben wir uns gesehen und sind uns immer näher gekommen. Jedenfalls so nah, wie er es zugelassen hat. Er will uns immer noch Zeit geben und das respektiere ich. Ich würde nichts machen, was er nicht möchte. Und wenn er noch warten will, werde ich ihm diesen Wunsch erfüllen.

Meine Gefühle werden immer stärker. Ich kann mir schon jetzt kaum noch vorstellen, ohne ihn zu leben. Ich bin so unglaublich froh ihn an meiner Seite zu haben. Keiner kann mich so glücklich machen wie er, wenn er mich einfach nur ansieht. Und wenn er mich küsst habe ich das Gefühl zu schweben. Alles fühlt sich so unfassbar gut und richtig mit ihm an. So gut, dass es mir schon Angst macht.

Um ehrlich zu sein habe ich Angst davor, ihn zu lieben. Ich habe Angst, ihn nicht glücklich machen zu können. Immerhin müssten wir uns immer verstecken. Ein öffentliches Outing kommt nicht in Frage. Das geht einfach nicht.

Ich sehe immer seine traurigen Blicke, wenn ein Pärchen Händchen haltend an uns vorbei läuft, oder sich küsst. Er wendet dann immer schnell seinen Blick ab und sieht auf den Boden.

Ich würde wirklich gern mit ihm Hand in Hand durch die Straßen laufen oder ihn einfach an mich ziehen und küssen. Aber es geht einfach nicht.

Gesagt hat er deshalb noch nie etwas, aber ich sehe, wie es ihn belastet. Das hat er nicht verdient. Er soll doch glücklich sein. So glücklich, wie er mich macht. Aber ich kann mich nicht öffentlich outen. Das geht nicht.

„Kai, holst du mal bitte die Lasagne aus dem Ofen?" Ruft mir Simon zu, was ich sofort befolge.

Heute haben wir ein Doppeldate geplant. Simon und Lucas, Tobi und ich. Deshalb kochen Simon und ich gerade in seiner Wohnung das Abendessen und warten nur darauf, bis Tobi und Lucas in einer halben Stunde hier eintreffen.

Wir haben schon oft etwas zu viert unternommen. Allerdings durften Simon und Lucas dabei immer öffentlich zeigen, wie sehr sie sich mögen. Tobi und ich mussten uns ständig zurückhalten.

„Hey, ist alles okay?" Fragt Simon, als er meinen nachdenklichen Blick bemerkt.

„Ja, es ist nur... ich hab Angst, dass ich Tobi nicht glücklich machen kann. Wir müssen uns ständig verstecken und das will ich ihm nicht antun" gestehe ich ehrlich.

Ich möchte nicht, dass Tobi sich wegen mir unwohl fühlt. Er soll doch glücklich sein.

„Kai verarschst du mich grade?" Fragt Simon ungläubig, weswegen ich den Kopf schüttle.

„Tobi ist so unglaublich glücklich. Der ist vollkommen verrückt nach dir. Jeder Blinde würde erkennen, wie verliebt er ist. Schon allein wie er dich immer anschaut. Diese Blicke sprechen Bände. Und das ist bei dir genauso. Hör auf solchen Müll zu erzählen Kai. Ihr mach euch beide so unfassbar glücklich." Redet er auf mich ein.

Vielleicht hat er Recht. Vielleicht mache ich mir einfach viel zu viele Gedanken. Ich sollte einfach die Zeit mit ihm genießen.

Bevor ich weiter nachdenken kann, klingelt es schon an der Tür, welche Simon sofort öffnet.

Als ich Tobi sehe spüre ich, wie die Schmetterlinge in meinem Bauch wild umher tanzen. Das ist doch nicht mehr normal, was ich für ihn empfinde. Doch auch Simon grinst überglücklich, als er Lucas sieht.

„Hi" flüstere ich, als Tobi vor mir steht und ziehe ihn in einen sanften Kuss, welchen er sofort erwidert.

„Hi" antwortet auch er und strahlt mich an.

Fest ziehe ich ihn in meine Arme und gebe ihm noch einen Kuss auf seine Schläfe. Sein unbeschreiblicher Geruch steigt in meine Nase und ich fühle mich vollkommen wohl.

Simon grinst mich an und formt mit seinen Lippen ein stummes „Sag ich doch", woraufhin ich nur lächelnd die Augen verdrehe.

Das Doppeldate läuft wirklich toll. Lucas scheint Simon wirklich glücklich zu machen, doch irgendwie gibt er mir ein seltsames Gefühl. Er scheint nicht genauso verliebt zu sein wie Simon, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich möchte schließlich nur das beste für meinen besten Freund.

Das Essen schmeckt tatsächlich echt gut, was wohl daran liegt, dass hauptsächlich Simon gekocht hat. Lange unterhalten wir uns über allen möglichen Blödsinn und so vergehen die Stunden innerhalb von Minuten.

Doch als Tobi fast auf meiner Brust einschläft, während wir einen Film sehen, entscheide ich mit ihm nach Hause zu gehen. Schnell verabschieden wir uns noch, bevor ich uns zu Tobi nach Hause fahre.

„Es war wirklich schön heute" sagt er wieder etwas wacher, als wir im Auto sitzen.

„Fand ich auch. Ich finds toll, dass du und Simon euch so gut versteht. Das ist mir wichtig" spreche ich und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel. Sofort spüre ich auch seine Hand auf meiner.

Bei ihm angekommen legen wir uns sofort in sein Bett und geben uns sanfte Streicheleinheiten und Küsse. Er scheint dabei gar nicht mehr so müde zu sein, wie vorhin noch.

Als die Küsse jedoch immer fordernder werden, versuche ich mich zu beherrschen. Tobi möchte sich Zeit lassen und ich werde das akzeptieren.

Immer wieder küssen wir uns und ich habe das Gefühl, alles mit ihm meistern zu können. So als wäre er die magische Lösung für all meine Probleme. Er macht mich wirklich wahnsinnig.

„Kai?" Fragt er hauchend zwischen unseren Küssen.

„Ja?" Gebe ich fragend zurück.

„Ich glaube, ich bin bereit. Ich will dich spüren" flüstert er, was mir sofort die Sprache verschlägt.

„B-bist du... bist du sicher?" Stottere ich, doch Tobi küsst mich nur noch einmal verlangend und nickt dann.

„Ja. Ja ich möchte das. Bitte"


Bis zum nächsten Kapitel könnte es noch ein wenig länger dauern. Ich muss spontan nochmal schnell weg. Aber ich beeile mich und versuche heute mindestens noch 2-3 Kapitel zu posten. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen🥰

-M <3

Always YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt