promise me, you're gonna make him happy

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Sicht Erzähler

Im Verlauf des Abend hat sich Julians Laune erheblich verbessert. Er und Kai machten die ganze Zeit Späße, blödelten herum und lachten über jede Kleinigkeit. Jule ist froh, dass zwischen Kai und ihm wieder alles gut läuft, auch wenn er ständig daran denken muss, dass er ja auch einen Freund hat, welcher mit ihnen an einem Tisch sitzt. Doch das scheint Jule die letzte Stunde ausgeblendet zu haben, genau wie Kai. Sie sprachen nur miteinander und redeten über alte Zeiten.

„Sag mal Marco, ist Jule eigentlich immer noch ständig zu spät?" Fragt Kai, mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

„Natürlich. Der Junge kennt einfach nicht das Wort Pünktlichkeit." Lacht nun auch Marco.

Genervt verschränkt Julian die Arme vor seiner Brust und sieht seine Freunde gespielt empört an. „Das stimmt doch gar nicht. Ich bin nicht immer zu spät." Erwidert er und erntet daraufhin ein Lachen vom gesamten Tisch.

„Ist klar Jule. Hätte ich dich nicht ständig geweckt, als wir zusammen gewohnt haben, hättest du jeden Tag verschlafen." Sagt Kai und hat dabei immer noch dieses herzliche Grinsen auf dem Gesicht.

„Stimmt nicht, hör auf solche Lügen zu erzählen. Wenigstens hab ich nicht immer bis 3 Uhr nachts gezockt, dabei rumgeschrien und meinen Mitbewohner damit genervt." Erwidert Julian trotzig.

Kai schmunzelt daraufhin und macht sich bereit, auf Julians Aussagen einen guten Konter zu bringen.

„Du willst jetzt wirklich mit dem Wenigstens-Spiel anfangen? Na gut. Wenigstens habe ich auch mal gesunde Sachen in den Einkaufswagen geschmissen, und nicht immer nur Nutella und Fertiggerichte."

Julian weiß, dass er mit dem Spiel angefangen hat, und auch, dass dieses Spiel schnell eskalieren könnte. Doch er kann es einfach nicht lassen, Kai zu provozieren.

„Wenigstens hab ich mich um den Haushalt gekümmert und nicht alle Teller zwei Wochen lang in meinem Zimmer stehen lassen." Antwortet Julian lächelnd und sieht Kai provokant an.

Dieser zieht die Augenbrauen nach oben und räuspert sich kurz.

„Wenigstens hab ich dich nicht angefahren."

Kurz muss Julian schlucken. Alle Erinnerungen kommen wieder hoch und ein schweres Gefühl lastet auf ihm. Er muss dieses Spiel beenden, bevor es noch schlimmer endet.

„Du weißt, dass das keine Absicht war und mir das immer noch leid tut." Erwidert er stattdessen und sieht Kai entschuldigend an. Dieser lächelt jedoch immer noch, legt seinen Arm um Julian und lehnt sich nah an ihn.

„War doch nur ein Spaß Jule. Ich weiß doch, dass es keine Absicht war. Ich hab dir doch verziehen." Ermutigend lächelt Kai ihn an und wuschelt ihm einmal durchs Haar.

Auf seinen Freund hat er in letzter Zeit kaum geachtet. Er realisiert erst, dass er noch neben ihm sitzt, als dieser aufsteht und sich in Richtung Toiletten begibt.

„Scheiße" flüstert Kai, springt auf und rennt Tobi hinterher.

Als er die Tür zum Badezimmer öffnet, trifft ihn das Schlechte Gewissen. Sein Freund steht am Waschbecken, sein Atem geht schwer und Kai erkennt, dass er zittert. In wenigen Schritten ist er bei ihm und zieht ihn in seine Arme.

„Hey, was ist denn los?" Fragt er einfühlsam und platziert einen kleinen Kuss auf seinem Kopf. Tobi jedoch atmet nur schwer ein und aus, bevor er mit zitternder Stimme zur Antwort ansetzt.

„Tut mir leid, ich wollte nicht, dass du das mitbekommst. Es ist nur... Nein, ist egal." Die ersten Tränen laufen ihm übers Gesicht, welche Kai schnell mit seinen Daumen wegwischt.

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