Kapitel 3

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Laura
Nach dem Training haben wir uns verabschiedet und sind nach Hause gegangen. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich bin ein wilder Kerl. Maxi hat mir so viel von ihnen erzählt und ich war da schon fasziniert von ihnen. Sie waren in Grünwald mehr als bekannt und jeder wollte zu ihnen gehören. Und ich war jetzt wirklich einer von ihnen. Ich bin noch nicht mal 24 Stunden hier und es läuft schon so gut. Es kann jetzt nur noch besser werden. Als wir Zuhause ankamen haben wir etwas gegessen und sind dann noch in den Pool, in unserem Garten gegangen. „Wer zuletzt drinnen ist, ist eine lahme Ente" rief Maxi mir zu und rannte los. „Na warte" das lasse ich mir nicht zweimal sagen und machte es Maxi gleich. Zu meinem Glück war ich eher in dem Pool als er, aber nur weil ich ihn vorher zur Seite geschubst hatte. „Hey das war nicht fair" sagte Maxi gespielt schmollend. „Du kannst nur nicht verlieren" lachte ich nur. Er stieg mit ein und wir redeten über Gott und die Welt. Maxi war wirklich toll. Er könnte mein Bruder sein. Wenn ich zu ihm in die Klasse kommen würde, würde es wahrscheinlich so leicht werden. Was wenn mich dort keiner mag? „Worüber denkst du nach?" zog mich Maxi aus meinen Gedanken. „Woher willst du wissen, dass ich nachdenke?" meinte ich daraufhin. Bin ich so leicht zu lesen? Maxi grinste: „Man sieht es an deinen Gesichtsausdruck, also was ist los?" Ich war also doch leicht zu lesen. „Na schön. Was ist, wenn mich die Leute in der Schule nicht mögen? Oder mich nicht akzeptieren?" gab ich ehrlich zu. Maxi seufzte: „Laura, ich kenne dich noch nicht so lange, aber was ich mitbekommen habe ist, dass du ein wunderschönes, kluges und sympathisches Mädchen bist. Die, die dich nicht akzeptieren, sind einfach nur dämlich. Man kann dich nämlich nur mögen. Also zerbrech dir nicht so den Kopf. Bleib einfach wie du bist und dann schaffst du das. Du hast zur Not auch noch uns Kerle". Ich sag ja Maxi ist toll. Er weiß was er sagen muss, um einen aufzumuntern und Mut zu schenken. „Danke Maxi" gab ich lächelnd zurück. „Na los, lass uns wieder rein. Es wird langsam kalt und du musst noch deine Schulsachen packen" sagte Maxi wieder. Dies taten wir auch, aber bevor ich meine Schulsachen packte, haben wir uns noch etwas zu essen gekocht, da unsere Eltern im Kino waren. Nachdem wir mit dem essen fertig waren, bin ich hoch gegangen habe meine Schultasche gepackt und meiner Mom noch vom Training erzählt, habe stolz gesagt, dass ich jetzt ein wilder Kerl bin und danach bin ich auch ziemlich schnell eingeschlafen.

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 6:00 Uhr. In Hamburg musste ich eine halbe Stunde früher aufstehen, weil die Schule weiter entfernt war und ich jeden Morgen mit dem Bus fahren musste. Hier konnte ich diesmal laufen oder mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Ich stand auf, zog erstmal meine Vorhänge auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne schien und meine Laune verbesserte sich schlagartig. Ich ging zu meinem Kleiderschrank, nahm mir eine kurze Hose, ein basic Tshirt und noch einen Pulli und ging dann ins Bad um zu duschen. Eine schnelle kalte Dusche tat echt gut. Als ich fertig war, zog ich mich an und machte mich frisch für die Schule. Mein frühstück packte ich in meinen Rucksack und nahm mir noch einen Apfel und eine Flasche Wasser. „Viel Spaß in der Schule mein Schatz" rief mir meine Mutter noch zu, als Maxi und ich uns auf den Weg zur Schule machten. Wir nahmen unsere Fahrräder und fuhren los. Auf dem Weg zur Schule trafen wir noch Raban und Vanessa. Zusammen fuhren wir weiter und stellten unsere Fahrräder zu den Fahrradständern, wo schon die anderen auf uns warteten. „Hey, wieso starren mich alle so an?" begrüßte ich die anderen. „Du bist die neue. Frischfleisch. Und außerdem eine von uns" gab Juli zu. „Sehr aufmunternd Juli" meinte ich nur. „Keine Sorge, das legt sich wieder. Komm, ich bring dich zum Sekretariat" sagte Markus und wir liefen los. Immer wieder lagen Blicke, die ich nicht deuten konnte, auf uns. War es Eifersucht? Ekel? Ich weiß es nicht. Als Markus mich zum Sekretariat gebracht hatte, bedankte ich mich und klopfte dann. Ich nahm ein „Herein" war. Eine junge blonde Dame kam mir direkt entgegen und gab mir die Hand „Oh du musst bestimmt Laura Müller sein. Ich bin Frau Engel. Du gehst in die Klasse 10b. Hier sind noch die restlichen Unterlagen. Falls etwas ist, kannst du jederzeit zu mir kommen". Ich bedankte mich bei ihr und suchte dann die Klasse 10b. Insgeheim hoffte ich, dass ich Maxi dort sehen würde. Ich stand vor der Tür, klopfte und wurde direkt herein gebeten. Alle Blicke lagen auf mir. „Du bist bestimmt Laura. Ich bin dein Lehrer Herr Stroh. Stell dich doch bitte einmal der Klasse vor" kam ein junger Mann mir entgegen. Ich ging vor zur Tafel und tat wie geheißen. „Also mein Name ist Laura. Ich bin 16 Jahre alt und ich spiele Fußball". „Noch so eine Möchtegern Tussi" gab ein hochnäsiges Mädchen in der zweiten Reihe von sich. Sie sah sehr eingebildet aus. Und war wahrscheinlich die "Anführerin" ihrer Clique hinter ihr, denn sie grinsten triumphierend und alle trugen haufenweise Tonnen von Schminke. „Ich mache wenigstens etwas sinnvolles aus meinem Leben, als nur vor dem Spiegel zu sitzen und mich zu schminken" gab ich nur genervt zurück. Danach sagte sie nichts mehr und ich nahm zum ersten mal die Klasse richtig war. Kein Maxi. Aber dann sah ich Juli und Vanessa. Wenigstens etwas. „Setz dich doch bitte in die letzte Reihe neben Juli" teilte mir Herr Stroh zu. Dies tat ich auch und direkt strahlte mir ein freundlicher Juli entgegen: „Lass dich nicht von ihnen ärgern, sie wollen nur so sein wie du". Dabei blieb es auch und ich versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Zum Glück waren es die selben Themen, die ich in Hamburg schon hatte. Der Schultag war eigentlich ganz entspannt. In den Pausen saß ich mit bei den Kerlen unter einem Baum auf einer Bank. Das war wahrscheinlich ihr Stammplatz. Und im Unterricht habe ich alles relativ gut verstanden. Natürlich lagen zwischendurch immer Blicke auf mir und ich denke, dass dies erstmal nicht aufhören wird. Nach Schulschluss trafen wir uns alle wieder an den Fahrradständern und fuhren dann nach Hause.

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