Kapitel 10

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Laura
Als mich Markus in den Pool schmiss, war ich natürlich klitschnass und musste mir erstmal etwas anderes anziehen. Ich ging nach oben, zog mir mein Kleid aus und nahm mir jetzt eine einfache kurze Hose und ein Crop Top. So ging ich wieder nach draußen und setzte mich zu den anderen an den Tisch, die mittlerweile auch aus den Pool kamen. „Lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen" rief Vanessa in die Runde. Ich hasste dieses Spiel, aber stimmte trotzdem zu. Mittlerweile lief auch Musik und ich muss sagen, Raban und Joschka haben Geschmack. Vanessa fing an die Flasche zu drehen und sie blieb bei Juli stehen. „Wahrheit" sagte er. „Bist du verliebt?" fragte sie ihn. Er verneinte und drehte als nächster die Flasche. Diesmal blieb sie bei Leon stehen. „Pflicht" sagte dieser nur selbstbewusst. „Küss Vanessa". Beide schauten sich kurz an, bis Leon dann auf sie zu ging und sie küsste. Ich glaube das wird nicht der letzte Kuss am Abend zwischen den beiden. Leon drehte die Flasche. Ich nahm ein Schluck aus meinem Glas und spürte schon deutlich den Alkohol. Wir alle waren nicht mehr wirklich bei Verstand. Die Flasche drehte und drehte sich, bis sie bei mir stehen blieb. Ich nahm Wahrheit und schaute Leon erwartungsvoll an. Ich hatte ehrlich Angst vor seiner Frage. „Wen aus der Runde findest du am schönsten?" fragte er dann. Das war nicht sein ernst. Ich musste kurz überlegen. Vanessa sitzt ja auch hier, also könnte ich einfach ihren Namen sagen. Ich wollte gerade erwidern als er „Vanessa zählt nicht" hinzufügte. Na toll, dann hat sich das jetzt auch erledigt. „Ihr seid alle schön" gab ich deshalb jetzt zu. Sie sahen wirklich alle gut aus. Natürlich reichte Leon das als Antwort nicht: „Und wen findest du am besten?". Bei diesem Spiel musste man leider die Wahrheit sagen, also antwortete ich schließlich mit „Markus". Einige starrten mich ziemlich geschockt an und einige hatten die Antwort schon erwartet. Und wieso? Weil sie mir ständig sagen, dass wir uns necken. Wir spielten noch einige Runden. Einige Fragen waren dumm, aber ich bekam zum Beispiel auch die Frage ob ich einen Freund hätte. Ich hatte noch nie einen festen Freund, geschweige denn meinen ersten Kuss. Gerade tanzten wir alle zu der Musik. Und wenn ich sage alle, dann meine ich auch alle. Juli und Joschka hauten die besten Tanzmoves raus. Ich konnte nicht mehr vor lachen. Ich ging gerade rein ins Bad, um mich frisch zu machen. Denn vom tanzen kam ich echt ins schwitzen. Ich würde behaupten ich war schon ziemlich voll, aber es fühlte sich gut an. Ich war genau eine Woche hier und hatte so tolle Freunde gefunden, was ich im Leben niemals gedacht hätte. Ich wollte gerade wieder nach draußen, als ich mit jemanden zusammenstieß und dieser sein Glas fallen ließ. Ich sah nach oben und schaute direkt in Markus' braunen Augen. Sie waren wirklich wunderschön. „Oh Entschuldigung" murmelte er nur. Er wollte gerade die Glasscherben aufsammeln als ich mich zu ihm hinhockte und ihm half. „Autsch" ich hatte mir in den Finger geschnitten. „Warte, ich helfe dir" Markus schmiss die Glasscherben weg und holte einen kalten Lappen und ein Pflaster. Er nahm meine Hand in seine und legte den Lappen auf die offene Stelle. Sofort spürte ich ein kribbeln im ganzen Körper. Was war das nur? Hatte ich mich in ihn verliebt? Markus klebte das Pflaster auf die stelle, sah mir in die Augen und meinte „Du siehst wunderschön aus". Ich spürte schon das Blut in meine Wangen fließen. Ich weiß nicht ob es am Alkohol liegt, aber ich würde ihn jetzt zu gerne küssen. Meine Blicke huschten auf seine Lippen und wieder zurück zu seinen Augen. Wir kamen uns immer näher und schließlich überbrückte er die letzten Zentimeter. Ich erwiderte den Kuss. Es war ein leidenschaftlicher und mein Herz pochte wie verrückt. Markus legte seine Hand in meine Wange und zog mich näher zu sich. Spätestens jetzt, wusste ich, dass ich mich in ihn verliebte. Nach einiger Zeit lösten wir uns und sahen uns in die Augen. „Ich glaube wir sollten langsam zurückgehen" sagte er. Dies taten wir auch und schon lagen alle Blicke auf uns. „Was habt ihr so lange gemacht" kam es von Maxi. „Ich habe mir in den Finger geschnitten" sagte ich daraufhin. Sie sahen mich nur ungläubig an. Also hob ich meine Hand und zeigte die Wunde, wo jetzt ein Pflaster klebt. Sie gingen nicht weiter darauf ein und wendeten sich wieder ihren Gesprächen zu. Ich wollte nicht sagen, dass Markus und ich uns geküsst haben. Wir hatten beide einen Alkoholintus und sollten wahrscheinlich erst darüber reden, wenn wir nüchtern sind.

Markus
Wir saßen schon einige Stunden am Lagerfeuer und es lief keine Musik mehr. Einige sind schon gegangen. Es saßen nur noch Maxi, Laura, Vanessa, Leon, Marlon und ich hier. Seitdem Leon und Vanessa sich geküsst hatten, klebten sie nur noch aneinander. Der Kuss mit Laura vorhin, war eine unkontrollierte Sache und mein Körper fing an zu kribbeln. Aber nachdem sie meinte, dass ich der schönste aus der Runde bin, wusste ich, dass der Kuss richtig war. Ich habe noch nie für jemanden so etwas empfunden. Plötzlich spürte ich etwas auf meiner Schulter. Laura. Ihr Kopf lag auf meiner Schulter, anscheinend muss sie eingeschlafen sein. Sie zitterte etwas und ich legte einen Arm um ihre Schulter, um sie zu wärmen. „Wir gehen dann auch mal nach Hause" meinte Marlon und ging mit Leon und Vanessa. Ich nahm Laura im Brautstyle hoch und trug sie nach oben. Maxi hatte mehr Alkoholintus als ich, weshalb er es wahrscheinlich nicht hinbekommen hätte. Er kann gerade noch so stehen. Ich legte sie ins Bett und deckte sie zu. Selbst beim schlafen sah sie niedlich aus. Ich wollte gerade aus dem Zimmer gehen als ich von ihr noch ein „Danke Markus" wahrnahm. „Gute Nacht Laura" ich ging wieder auf sie zu, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Ich ging nach Hause und legte mich dann direkt schlafen.

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