Kapitel 5

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Laura
Ich stand erst einmal geschockt da. Ich hatte es wirklich geschafft. Ich habe gegen Markus ein Tor geschossen. In der letzten Minute. Ich kam erst aus der Schockstarre raus, als Leon, Vanessa und Juli sich auf mich stürmten. „Das war Weltklasse Laura" rief Leon in die Gruppenumarmung. Als wir uns lösten, gratulierten uns auch die anderen zum Sieg. „Hast du toll gemacht kleine" sagte Maxi grinsend zu mir. „Du solltest vielleicht mal nach ihm sehen. Er kann es selbst nicht glauben" redete er weiter und zeigte mit dem Kopf Richtung Markus. Ich gab ihm nur einen fragenden Blick, aber bin dann doch zu Markus gegangen. „Du hast es geschafft. Du kommst jetzt ins Guinnessbuch der Rekorde" meinte Markus zu mir. War er jetzt traurig oder freute er sich für mich? Ich konnte seinen Blick einfach nicht deuten. Anscheinend konnte er aber meine Gedanken lesen: „Ich bin nicht traurig, dass du ein Tor gegen mich geschossen hast. Es war auch eine ganz knappe Sache. Aber du hast es geschafft" Er legte seinen Arm um meine Schulter und wir gingen zurück zu den anderen. „Du kannst dir jetzt was wünschen" flüsterte er mir ins Ohr. „Ich bin gerade wunschlos glücklich, aber ich melde mich bei dir wenn ich was brauche" gab ich nur grinsend zurück. Dann setzten wir uns zu den anderen und Leon hielt das Training für beendet. Danach fuhren alle nach Hause. Am Abend schoben Maxi und ich uns nur schnell eine Pizza in den Ofen und danach bin ich auch schlafen gegangen.

Ich saß an einem See auf einer Bank und sah mir den Sonnenuntergang an. Neben mir tauchte jemand auf, aber ich konnte nicht erkennen wer es war. Ich sah immer wieder zu der Person, aber konnte nichts sehen. „Du bist wunderschön, weißt du das eigentlich?" sagte diese plötzlich. Wer um alles in der Welt war das?

Bevor ich weiter träumen konnte, klingelte mein Wecker. Wieso klingelte er immer dann, wenn es gerade so spannend war? Ich kroch aus meinem Bett und sah aus dem Fenster. Heute sah es etwas kühler aus, also beschloss ich, mir eine Mom Jeans, ein basic Tshirt und darüber ein Hoodie anzuziehen. Dies tat ich und ging dann ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Heute hatte ich meine Haare geflochten. Als ich aus dem Bad ging, kam mir Maxi entgegen und murmelte nur ein „Morgen". Danach bin ich runtergegangen und machte Pancakes für Maxi und mich. Unsere Eltern waren schon auf Arbeit und würden erst spät Abend wieder kommen. Nach 10 Minuten waren die Pancakes auch fertig und Maxi kam rechtzeitig nach unten. „Oh du kannst auch kochen?" fragte er, als wäre es so unglaubwürdig. „Siehst du doch" gab ich nur trocken zurück. „Alles gut bei dir?" „Ja, hab nur komisch geträumt" gab ich ihm als Antwort. „Willst du mir davon erzählen?" fragte er weiter. „Nein lieber nicht" Ich würde ihm doch nicht erzählen dass ich von jemandem geträumt habe, den ich garnicht erkannt habe. Es war wahrscheinlich nur ein komischer Traum, der einmalig war. Nachdem wir fertig waren, haben wir unsere Schuhe angezogen und sind los zur Schule gefahren. Ich hasste Schule eigentlich unnormal, aber hier in Grünwald ist alles so anders. So besonders. Und so viel schöner. Als wir an den Treffpunkt von uns ankamen, waren Markus und Raban schon da. „Hey wo sind die anderen?" begrüßte ich die beiden und schaute mich um. „Wie du siehst nicht hier" gab mir Markus als Antwort. Wow war er lustig drauf heute. „Klugscheißer" sagte ich zu ihm. Er wollte gerade etwas erwidern aber da kamen schon Juli und Joschka. „Hast du die Mathe Hausaufgaben? Ich hab sie vergessen" fragte Juli mich direkt panisch. „Wie wäre es erstmal mit einem "hey, wie geht es dir", aber ja ich hab sie, warte" ich kramte in meinem Rucksack rum und gab Juli die Hausaufgaben zum abschreiben. „Omg danke, du bist ein Engel" sagte Juli schnell und riss mir die Aufgaben förmlich aus der Hand. Ich schüttelte nur lachend meinen Kopf und schaute noch einmal rüber zu Markus, der Juli ernst ansah. Was war das? In der Zwischenzeit sind die restlichen Kerle auch endlich gekommen. Vanessa und ich unterhielten uns noch über den Biologietest heute und sind dann in den Unterricht gegangen. Ja an meinem zweiten Schultag musste ich schon einen Test schreiben und das auch noch in Biologie. Ich mochte dieses Fach einfach nicht. In den ersten beiden Stunden hatten wir Mathe. Viele hassten Mathe, darunter auch Vanessa, aber ich fand es eigentlich ganz okay. Es ist nicht immer leicht, aber ich komme schnell hinterher. Ich habe in den drei Tagen, die anderen schon so gut kennengelernt, dass wir alle gute Freunde geworden sind. Vorallem mit Vanessa, Markus und Juli verstehe ich mich super. Und mit Maxi ja sowieso. „Erde an Laura" wedelte auf einmal Juli seine Hand vor meinem Gesicht. „Mh?" fragte ich ihn nur. „Vanessa hat dich was gefragt" meinte er wieder. Ich musste wahrscheinlich so sehr in Gedanken gewesen sein, dass ich nicht zugehört hatte. Ich sah Vanessa erwartend an, als sie dann fragte: „Hast du Lust mit mir nach der Schule noch ein Eis zu essen?" Sie fragte mich wirklich ob wir was zusammen machen wollen. Das hat mich in Hamburg selten jemand gefragt. Ich nickte nur und konzentrierte mich wieder auf den Unterricht. Der Tag ging wieder relativ schnell um. Der Test in Biologie war einfach und ich hoffte auf eine gute Note. Wir trafen uns alle wieder vor den Fahrradständern und ich sagte Maxi Bescheid, dass ich mit Vanessa noch ein Eis essen gehe und später nach Hause kommen würde. Alle machten sich auf den Weg und Vanessa und ich liefen zur Eisdiele.

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