>Hinknien!<
Sie starrt auf ihren Bildschirm.
Jetzt direkt? Was?
>Auf der Stelle! Mit Beweisbild.<
Er meint das ernst.
Anette steht wie angewurzelt da und bewegt sich kein Stück.
Sie braucht einen Moment, bis sie die Anweisung verarbeitet hat.
Dann geht sie runter auf ein Knie, da vibriert ihr Handy erneut.
>Schon in Position?<
Er ist echt ungeduldig. Was hat er denn? Habe ich irgendwas falsch gemacht?
Sie kniet sich mit beiden Beinen auf den harten Fliesenboden in der Küche und antwortet ihm.
>Bin auf den Knien. Warum? Habe ich was angestellt?<
>Dein Arsch berührt nie deine Fersen. Die Hände legst du auf den Schenkeln ab. Leg dein Handy weg und dann bleibst du in dieser Position bis ich dir wieder schreibe.<
Anette befolgt die Anweisung und hebt den Po von ihren Fersen.
Habe ich ihn irgendwie verärgert? Warum muss ich plötzlich runter auf die Knie? Soll das eine Strafe sein? Ist das eine Aufgabe? Wie lange muss ich hier sitzen?
Die stille im Raum regt ihre Gedanken an. Ihr fallen immer wieder Gründe für eine Strafe ein, die sie dann doch wieder verwirft. Ralf ist nicht so? Oder doch? Hat ihn das wirklich gestört? Nein! Das hätte ich dann doch schon öfter erlebt, das kann es nicht sein. Vielleicht wegen der Beschwerde gestern?
Könnte sein? Wobei, da habe ich mich ja über Fiona aufgeregt, nicht über ihn?
Oder hat etwa sie? Nein! Warum sollte sie? Wir necken uns doch oft. Oder? War das doch zu viel?
Ach, ich weiß es doch auch nicht!
Frustriert atmet sie aus und lässt die Mundwinkel sinken.
Wie lange muss ich so noch sitzen? Langsam tut der harte Boden weh. Das waren jetzt doch bestimmt schon 10 Minuten.
Sie blickt rüber zu ihrem Handy.
Habe ich seine Nachricht überhört? Blinkt da etwas? Nein. Sieht nicht so aus.
Anette verlagert ihr Gewicht auf eine Seite. Autsch. Es wird echt unangenehm.
Wie lange denn noch?
Sie wechselt auf das andere Knie. Ihre Beine beginnen zu Kribbeln. Argh.
Anette beißt die Zähne zusammen und spannt die Schenkel an.
Das hilft nicht. Tut nur noch mehr weh. Fuck. Aua. Lass mich doch nicht so lange auf den Knien. Bitte. Ralf. Schreib mir endlich!
Sie verlagert immer häufiger das Gewicht vom einen auf das andere Knie.
Da vibriert endlich ihr Handy.
Erleichtert atmet sie aus und setzt ihren Po auf den Fersen ab. Der Druck an den Knien lässt nach.
>Hast es geschafft. Heute nur eine kurze 5 Minuten Aufgabe. Weitermachen.<
Was? Das waren nur 5 Minuten? Verdammt! Das hat sich wie eine halbe Stunde angefühlt.
Anette stützt sich beim Aufstehen am Kühlschrank ab und reibt ihre Knie, bevor sie weiterkocht.
DU LIEST GERADE
SchMärz
Short StoryAnette wurde bisher verschont, doch jetzt beginnt der März und dieser hat es in sich! Täglich ein neuer Ausschnitt aus dem Leben einer Sub, die regelmäßig Aufgaben abarbeiten darf.