Mi. 08.03.2023

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Sie dreht ihren Po zum Spiegel und blickt auf die Spuren vom letzten Wochenende.
„Wird schon blasser. Schade eigentlich." nuschelt sie und hüpft in ihre Kleidung.
Kurz nachdem sie im Büro ankommt, ist ihre Kollegin lästig.
„Du, Anette?"
„Hm?"
„Wie geht's deinem Po?"
„Ganz gut. Dieser Muskelkater, oder was das ist, lässt schon nach. Ich spüre es aber noch, wenn ich schnell aufstehe. Die blauen Flecken werden aber bereits blasser."
„Oh, Schade. Aber ansonsten geht's dir gut?"
„Ja. Wieso fragst du?"
„Nichts. Nichts. Alles gut." lächelt Fiona verlegen und lenkt vom Thema ab.
Erst als Anette entspannt zuhause auf der Couch liegt, wird ihr klar, warum sie diese Frage zu hören bekam.
>Da es dir scheinbar schon ganz gut geht, kann ich heute wieder die Aufgabe unangenehmer gestalten. Egal was du gerade machst, alles liegen und stehen lassen! Nimm eine Hand voll ungekochten Reis, streue ihn auf den Fußboden und dann knie dich mit nackten Beinen auf den Reis. Timer auf 5 Minuten stellen. Viel Spaß.<
„Ach, steck dir deinen Spaß sonst wo hin!" flucht Anette und rollt sich von der Couch.
Widerwillig holt sie Reis aus der Speisekammer und streut ihn auf den Boden.
Sie schlüpft aus ihrer gemütlichen Pyjamahose und geht mit dem ersten Bein runter.
Direkt drücken sich die harten Reiskörner in ihre Haut.
Der Schmerz ist ungewohnt, wodurch er auf eine ganz eigenartige Weise unangenehm wird.
Anette kniet sich mit dem zweiten Bein hin, startet den Timer am Handy und ballt die Finger zu einer Faust.
Mit jedem Atemzug drücken sich die harten Reiskörner tiefer in ihre Haut.
Zumindest fühlt es sich so an.
Sie verzieht das Gesicht immer mehr, bläst die Backen auf und stößt lautstark Luft aus.
„Aua..." jammert sie und lässt die Mundwinkel hängen.
Ein Blick auf den Timer.
Noch 2 Minuten.
„Noch so lang..." beklagt sich Anette und setzt den Po auf den Fersen ab.
Dabei rutschen ihre Kniescheiben ein kleines Stück nach vorne und der Reis drückt sich tiefer in ihre Haut. Sie kann sich gerade noch abfangen und verflucht sich direkt selbst.
„Gott, verdammt! Scheiße! Das tut weh, verdammt!"
Sie unterdrückt eine Träne und schluckt den Schmerz runter.
„Endlich!" freut sie sich beim Klingeln ihres Handys und greift sofort auf den Fußboden, um ihre Beine zu entlasten.
Die Aufgabe ist überstanden. Sie rollt zur Seite und bleibt vorerst sitzen.
Ein Blick auf ihre Knie lässt ihr einen Schauer über den Rücken laufen.
Tiefblaue Einkerbungen verteilen sich auf ihrer Haut. An manschen Stellen stecken noch Reiskörner in ihr.
Zuerst war es angenehm, als der Druck von ihren Beinen verschwand, doch jetzt, wo sie langsam wieder ihre Knie spürt, setzt der richtige Schmerz ein.
Sie legt sich mit dem Oberkörper auf den Boden und streckt vorsichtig die zitternden Beine aus.
So bleibt sie eine Viertelstunde liegen und atmet zuerst kurz und schnell. Mit der Zeit, als die Schmerzen nachlassen, wird ihre Atmung ruhiger und ihr Körper beginnt zu entspannen.
„So eine fiese Aufgabe." murmelt sie, setzt sich wieder auf und schiebt mit der Hand die Reiskörner auf einen Haufen zusammen.


SchMärzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt