#13

52 8 0
                                    

Gleich am nächsten Morgen holt mich Petrus für das Training ab. Ich gebe Tamara noch schnell Bescheid, dass ich jetzt gehe. Und laufe ihm meinem Trainer dann hinterher. Er teleportiert mich zurück in den Himmel auf ein abgelegenes Plätzchen, wo ich ungestört mit ihm üben kann. Zuerst zeigt er mir einen, laut ihm, ,einfachen' Trick. Ich muss meine Hände zu einem Tunnel formen und stark durchpusten. Er macht es mir vor und sofort erscheint eine starke Windböe, sodass die Schäfchenwolken vor uns wegfliegen. Normalerweise hätte ich jetzt große Augen gemacht, aber im Moment kann mich nichts und niemand mehr überraschen. ,,So, und jetzt du! Achte darauf, dass du den Tunnel aus deinen Händen nicht zu groß machst, sonst wird der Wind zu stark. Beim ersten Mal helfe ich dir noch mit und danach musst du es alleine versuchen.'', sagt Petrus. Er nimmt meine Hände in die Hand und formt sie. Dann befielt er mir noch kurz:,, Sehr gut und jetzt: pusten!'' Ich versuche es erst ganz leicht und noch unsicher, als ich aber merke, dass es nicht so schwierig ist, wie ich dachte, werde ich entschlossener und werde stärker, aber doch noch gefühlvoll. Sofort erscheint wieder ein Stoß aus der Luft. Zwar nicht so gut, wie bei meinem Manager, aber immerhin. Dieser lobt mich:,, He he he, nicht schlecht, nicht schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass du das gleich am Anfang schon so gut hinbekommst!'' Sofort wiederspreche ich ihm frech:,, Soll das etwa heißen, du hast mich für schlecht gehalten?'' Ich versuche ernst zu bleiben und ein wenig sauer zu wirken, scheitere dann aber und muss lachen. Er erwiedert dies und spricht noch einmal:,, Nein, ich habe nicht gedacht, dass du schlecht bist, ich wusste du kannst es besser, als alle anderen. Weil du etwas Besonderes bist, darauf kannst du auch stolz sein, aber dass du es jetzt schon so gut hinbekommst ist ungewöhnlich. Du musst wissen, deine Großeltern waren ein Naturtalent. Sie waren die Außerwählten. Ich habe Anfangs vergessen es dir zu erzählen, aber deine Oma und dein Opa sind für die Schäden in den anderen Ländern verantwortlich. So stark wie sie ist niemand. Nicht einmal ich. Das kommt nur alle 100 Jahre vor. Und manchmal wird diese Fähigkeit weitervererbt. Bevor du dich darüber beschwerst, dass das nicht gut wäre: Gott hat sie dazu gemacht, was sie jetzt sind. Er alleine würde sonst mit der Arbeit nicht hinterherkommen und braucht deshalb verantwortungsvolle Leute, die ihm diese abnehmen. Warum frägst du dich jetzt, nh? Ganz einfach: Würden diese Katastrophen nicht bestehen, wären auf den Philippinen zu viele Menschen. Das alleine ist ja nicht schlimm, aber diese Gegend ist arm und viele von deren Einwohnern, sind krank. Und dann werden sie oft dadurch gerettet, indem sie danach zu uns kommen und für die Ewigkeit glücklich weiter,leben'. Oder sie fangen ein neues Leben an, wenn sie in einem anderen Körper wiedergeboren werden. Ich weis, das ist jetzt viel und hat auch nichts mit unserem Thema zu tun. Aber ich wusste nicht, wann ich es dir sonst hätte sagen sollen.'' Was sagt er da? MEINE Großeltern sind für das alles verantwortlich? Das heißt sie konnten immer auf mich herabsehen und mich veschützen. Wusste ich es doch! Aber dass Umweltkatastrophen deswegen gut sind, glaube ich trotzdem noch nicht.

Das Leben nach dem TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt