8. Kapitel

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Am Morgen wurde ich wach, als ich spürte wie sich jemand neben mich setzte. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah daraufhin Franco direkt in die Augen.
,,Guten morgen Schlafmütze. Wie geht es dir?" Fragte mich Franco direkt, als sich unsere Blicke kreuzten. ,,Morgen" ,gab ich noch im Halbschlaf von mir. ,,Mir geht's gut." ,fügte ich noch hinzu. Franco blickte auf den Monitor, dann zu mir. Er schien zufrieden.
,,Ich mache dir mal die verkabelung ab." , erklärte Franco seine nächste Schritte. ,,Du Franco, darf ich das Behandlungszimmer mal sehen?" ,stellte ich nun die Frage die mir schon seit der Nacht auf der Seele brannte. ,,Klar, ich würde sagen du ziehst dich jetzt mal an und wir Frühstücken etwas, dann zeige ich es dir gerne." Ich nickte zustimmend und wollte aufstehen, doch kaum stand ich, bemerkte ich das mir ziemlich schwindelig wurde und bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, sackten mir die Beine weg. Zum Glück hatte Franco blitzschnell reagiert und mich aufgefangen, bevor ich Bekanntschaft mit dem Boden machen konnte.
,,Na, da wollte der Kreislauf wohl doch noch ein bisschen liegen bleiben." ,sagte Franco und musste schmunzeln. Er griff nach meinem Handgelenk um meinen Puls zu messen. Als ich aufstehen wollte hielt mich Franco davon ab, ich durfte mich zwar aufsetzen aber nicht aufstehen. ,,Ich hole dir erstmal was zu trinken." Gab er mir seine Beweggründe, stand auf und kam kurz darauf mit einer Wasserflasche wieder. Außerdem hatte er noch was anderes in der Hand, ich erkannte es jedoch nicht genau.
,,So hier, trink mal was." Er drückte mir die Flasche in die Hand und ich trank einige große schlücke daraus. ,,Ich messe nochmal schnell Blutdruck ja?" Ich nickte, er legte mir die, wie ich jetzt erkannte, Blutdruckmanschete um den linken Arm und begann meinen Blutdruck zu messen. ,,100/60 nicht optimal aber akzeptabel. Wollen wir mal langsam versuchen aufzustehen?" Franco stand auf und hielt mir seine Hand hin, die ich dankend annahm und mich vorsichtig aufrichtete. Der Schwindel war zum Glück weg und auch meine Beine fühlten sich nicht mehr so wackelig an. ,,Du kannst ja schonmal richtung Küche gehen ich räume hier noch ein wenig unser Zeug weg. Als antwort nahm ich meine Krücken und ging richtung Treppe. Mist! Wie soll ich den da jetzt wieder runter kommen.
,,Na, Probleme beim Treppen steigen?" ,vernahm ich eine Stimme, die sich nicht gerade darum bemühte ihr schmunzeln zu unterdrücken. Ich schaute auf und erkannte Dustin der am unteren Ende der Treppe stand. Murrend blickte ich ihn an. ,,Vielleicht." Gab ich gespielt genervt von mir und konnte mein grinsen eben so wenig unterdrücken.
,,Statt so dumm da zu stehen konntest du der Dame auch einfach helfen. Nicht das die uns mit ihrem Blutdruck hier nochmal wegsackt auf der Treppe." Vernahm ich nun eine Stimme hinter mir. Ich musste erneut grinsen.
,,Ist ja schon gut Franco." Sagte Dustin nun auch gespielt genervt und kam die Treppe hoch. Bevor ich noch etwas sagen konnte hob mich Dustin auch schon hoch und trug mich beide Treppen herunter. Franco hatte meine Krücken genommen und lief hinter uns her. Wie peinlich meine erste Nacht hier und schon falle ich allen zur Last, erst mein Alptraum in der Nacht und nun auch noch mein Blutdruck und die Treppen. Bei diesen Gedanken konnte ich nicht verhindern das mir die röte ins Gesicht schoss. Scheiße wie ich das hasse.
,,Was ist denn los?" ,wollte Franco nun wissen, er hatte mittlerweile auch schon gemerkt das ich schnell rot anlief wenn mir etwas unangenehm war.
,,Nichts." ,gab ich die trockene antwort. ,,Sicher" ,erwiderte Franco und musterte mich. Mist! Warum war ich nur so schlecht im Lügen.
,,Hey, du kannst mit uns reden wenn was was ist. Wir sind alle immer für dich das okay?" Redete Franco weiter auf mich ein.
,,Es ist nur..." ,begann ich. ,,Ich bin seit nicht mal 24 Stunden hier und schon falle ich allen zur Last. Erst heute Nacht mein Alptraum bei dem ich dich und Alex geweckt habe. Und er hatte auch noch Frühschicht. Und dann noch das mit den Treppen und meinem Blutdruck. Ständig trägt mich Dustin die Treppen hoch und runter." Gab ich meine bedrückenden Gedanken preis. Wir saßen mittlerweile alle im Wohnzimmer auf der Couch. Und ich spürte plötzlich wie mir eine einzelne Träne die Wange runter lief, bevor ich reagieren konnte, wischte Franco sie mir weg und nahm mich in den Arm.
,,Du bist keine Last für uns. Wir kümmern uns gerne um dich sonst hätten wir dich ja wohl nicht adoptiert. Oder?" Über diese Worte musste ich erst mal nachdenken. In der Zeit stand Dustin auf. ,,Tut mir leid." ,entschuldigte sich dieser. ,,Wofür?" ,sprach ich meine Gedanken laut aus. ,,Naja, das ich mich immer so darüber lustig mache wenn du Hilfe bei der Treppe brauchst. Ich hab nicht daran gedacht wie es dir wohl damit gehen muss ständig Hilfe zu brauchen und das sich dann jemand noch darüber lustig macht." ,antwortete er verlegen. Wie süß er machte sich wirklich Vorwürfe das er es ins lächerliche gezogen hatte. Irgendwie tat er mir leid.
,,Schon gut." Antwortete ich und schaute ihn aufmunternt an.
,,Was frühstückst du immer?" Machte er direkt mit dem nächsten Thema weiter.
,,Müsli, wenn es keine Umstände macht." Gab ich ihm die antwort und spürte wie ich erneut rot anlief.
,,Es muss dir nicht peinlich sein und nein natürlich macht es keine Umstände." Erkannte Dustin die Situation sofort und huschte daraufhin in die Küche.
,,Na komm, wir gehen auch mal in die Küche, sagte Franco und reichte mir meine Krücken. Ich stand langsam auf, da ich nicht wusste was  mein Kreislauf diesmal vor hatte. Zum Glück passierte nichts und ich ging hinter Franco in die Küche. Am Tisch saßen schon Phil, Stephan, Paul und Paula. Der rest war wohl schon im Dienst oder noch am schlafen. Ich setzte mich an meinen Platz und begrüßte alle mit einem einfachen ,,Morgen", welches auch erwidert wurde. Dustin reichte mir das Müsli eine Schüssel und die Milch, Löffel lagen bereit auf dem Tisch. Klar, sie wussten ja gar nicht das ich Lactoseintolerant bin und meistens Hafermilch trank. Wenn das mal gut geht. Dachte ich mir.
,,Ich muss auch gleich zum Dienst. Am Wochenende habe ich aber dann Frei. Phil weiß bescheid und schaut ab und an mal nach dir. Ach ja, du wolltest mal unseren persönlichen Behandlungsraum sehen. Phil, zeigst du ihn ihr?" ,erklärte mir Franco den Plan und wendete sich fragend an Phil welcher nickte.
Und was mach ich jetzt mit dem Frühstück? Scheiße, blöde Lactoseintoleranz.

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(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt