58. Kapitel

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Mein Wecker reißt mich aus meinem tollen Traum, ja ich hätte nicht gedacht, dass ich auch noch gut träumen kann nach den Ereignissen in meinem Leben. Ich freue mich aber total auf den Tag, weshalb ich direkt aufspringe. Mein Kreislauf quittiert diese Aktion sofort und ich muss mich für einen moment zurück aufs Bett setzen.

Als die schwarzen Flecken vor meinen Augen verschwunden sind, stehe ich erneut auf. Diesmal schön langsam und vorsichtig. Ich habe mich gerade aufrecht hingestellt, als mich ein heftiger Schmerz durchzuckt. Ich schenke dem keine weitere Beachtung und gehe ins Bad. Im Bad finde ich dann auch heraus woher der Schmerz kommt. Auf der höhe meines Zwerchfells hat sich ein blaues Hämatom gebildet. Mist! Hat Phil nicht gesagt es wäre alles in Ordnung?Jetzt wo ich es gesehen habe, habe ich das Gefühl bei jedem Atemzug weniger Luft als sonst zu bekommen. Ich hoffe die merken nichts, dann darf ich bestimmt nicht mit zur Wache. Ich habe hier doch noch irgendwo.... Ah! Hier ist sie. Ich nehme schnell die Schmerztablette mit etwas Wasser und ziehe mich dann vorsichtig um. Das Top tausche ich noch schnell gegen ein längeres Oberteil, muss ja nicht jeder mitbekommen das ich ein fettes Hämatom auf dem Bauch habe.

,,Sophia! Komm endlich runter, wir kommen noch zu spät. Außdem musst du noch Frühstücken!" ,ruft Franco von unten.
,,Komme sofort!" ,brülle ich zurück und mache mich auf den Weg nach unten.

,,Guten Morgen, wie geht's dir?" ,trällert mir eine gut gelaunte Jacky entgegen. Ich zögere kurz und frage mich wie ich am besten antworten sollte.
,,Gut. Ich freue mich riesig auf heute. Wie geht's euch?"
,,Uns geht's blendend." , antwortet Jacky und verleitet geradezu zu guter Laune, die bei mir allerdings nicht so richtig ankommt. Die Schmerztablette will einfach noch nicht so richtig wirken.
,,Alles gut?" ,fragt mich Phil skeptisch, der wohl bemerkt hat das ich kurz gezögert habe beim antworte und auch mein lächeln nicht meine Augen erreicht hat. Der Schmerz ist einfach zu groß. Er darf bloß nichts bemerken.
,,Klar wieso?" ,tue ich also auf unschuldig.
,,Ich frag nur wegen gestern. Hatte mir wirklich Sorgen gemacht dich verletzt zu haben." ,erklärt Phil und bereitet mir damit ein noch schlechteres Gewissen. Das Engelchen auf meiner Schulter will mich davon überzeugen ihm zu sagen, dass ich Schmerzen habe, doch ist das Teufelchen zum Glück stärker.

Okay, Engelchen und Teufelchen. Lasst uns einen packt schließen. Ich gehe zu Paula, wenn die Schmerzen nicht besser werden. Sie wird Phil bestimmt nichts sagen. Ich möchte einfach nur nicht das er sich wegen meiner Dummheit schuldig fühlt.

,,Erde an Sophia?" ,werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich schaue mich fragend um und endecke Dustin, der mich belustigt anschaut.
,,Du sollst essen nicht träumen. In 15 Minuten fahren wir. Heute nur zu dritt, Flo hat mit Oli und Alex Nachtschicht." ,klärt mich Dustin auf.

Ich nehme mir die Hafermilch aus dem Kühlschrank und setze mich an den Tisch. Ich esse nur eine Kleinigkeit, ein bisschen Müsli. Als ich fertig bin räume ich alles weg und stelle zu meinem erleichtern fest, dass die Schmerzen weniger geworden sind. Ich hole mir schnell meine Tasche von oben und schon sind Dustin, Jacky und ich auf dem Weg zur Wache. Paula fährt heute mit Franco und Phil.
,,Weißt du mit wem ich heute fahre? Ich habe vergessen nachzuschauen." ,frage ich vom Rücksitz.
,,Du fährst heute wieder mit uns." ,antwortet mir Jacky.

Auf der Wache angekommen verschwinde ich mit Jacky und Paula in die Umkleide. Ich ziehe mir gerade mein Oberteil aus, als Jacky scharf die Luft einzieht. Kurz bin ich verwirrt, dann aber erinnere ich mich an mein Hämatom und ziehe mein Oberteil schnell wieder herunter, in der Hoffnung sie hätte es doch nicht mitbekommen, aber vergebens.
,,Paula, vielleicht solltest du dir das mal anschauen." ,sagt Jacky gepresst. Paula hat scheinbar nichts mitbekommen und sieht uns fragend an. Jacky kommt zu mir herüber und drückt mich sanft, aber bestimmt, auf die Bank.
,,Na los, zeig es Paula. Das sah ziemlich schmerzhaft aus." ,fordert mich Jacky auf. Ich bin nicht blöd, ich weiß wann ich verloren habe, also ziehe ich mein Shirt wieder hoch. Nun ist es an Paula scharf die Luft einzuziehen.
,,Wie hast du das denn geschafft?" ,fragt Paula zweifelnd.
,,Das ist bestimmt gestern beim Fernsehen passiert, oder? Sophia hat sich verschluckt und Phil musste den Heimlich-Handgriff anwenden. Aber er hat dich doch eigentlich nochmal untersucht, oder nicht?" ,klärt Jacky Paula auf, da diese gestern schon im Bett war.
,,Ja, hat er. Er konnte allerdings nichts auffälliges finden. Die Schmerzen haben auch relativ schnell nachgelassen. Als ich dann heute morgen aufgewacht bin habe ich schon so einen komischen Schmerz gespürt den ich nicht zuordnen konnte, bis ich es dann im Bad endeckt habe." ,verteidige ich mich.
,,Aber warum hast du dann Zuhause nichts gesagt?" ,fragt Jacky vorwurfsvoll.
,,Du musst doch sicher Schmerzen ohne Ende haben." ,fügt Paula hinzu. Ich spüre schon jetzt, wie mir die Tränen in die Augen steigen, schaffe es aber sie zurückzuhalten, meine Stimme klingt hingegen alles andere als fest.
,,Ich wollte nicht das ihr mich Zuhause lasst. Außerdem hat Phil in der Küche dann noch gesagt das er wirklich Angst hatte mich verletzt zu haben. Da habe ich einfach die Klappe gehalten. Er sollte sich nicht schuldig fühlen wegen meiner eigenen Dummheit." ,jetzt schaffe ich es nicht mehr die Tränen zurückzuhalten und die ersten kullern mir über die Wange. ,,Gegen die Schmerzen habe ich eine Ibu genommen, die ich noch hatte." ,schaffe ich es schluchzend zu sagen. Jeder weitere schluchzer treibt mir die Schmerzen noch tiefer in die Knochen.
,,Och Mausi." ,sagt Paula und setzt sich neben mir auf die Bank. Jacky streicht mir beruhigend über den Rücken. ,,Das ist echt lieb von dir, aber du musst uns sagen wenn du Schmerzen hast. Wir gehen jetzt gleich mal rüber in den Raum wo du gestern schon mit Jacky warst. Ich schau mir das mal an und danach gebe ich Jacky noch was mit, falls die Schmerzen über den Tag nicht besser oder wieder schlimmer werden. Du musst mir aber versprechen ehrlich zu sein, sonst muss ich dich wirklich nach Hause schicken." ,schlägt Paula einfühlsam vor.
,,Danke, aber bitte sagt den anderen nichts. Ich will wirklich nicht das Phil sich schlecht deswegen fühlt." ,stimme ich zu, äußere aber eine bitte. Beide nicken zustimmend und wir gehen in den Behandlungsraum der Wache. Zum Glück ist uns keiner unterwegs begegnet.

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Hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

Danke an, dass ihr bei meiner Lesenacht dabei wart und so fleißig gevotet, gelesen und kommentiert habt❤️🥰:
jajoy99
007Lesemaus007
MarieJosee796
NovaDx
LKundEK
nik189
VivienFabienne
LillyKrug
marvel_welt

Natürlich geht auch ein ganz großes DANKE an alle raus, die nicht dabei sein konnten und es zu einem späteren Zeitpunkt gelesen habt.

DANKE für die mittlerweile 12,9k🙏🥹

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt