149. Kapitel

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,,Okay, schnell. Franco leg mir bitte einen Zugang. Phil zieh mir bitte 0,5 mg Adrenalin i. m., 1 mg Fenistil i.v. und 250 mg Prednisolon i. v. auf. Oli mach mir bitte eine Infusion fertig, am besten gleich zwei." Alex verkabelt in der Zeit Jo, welcher bewusstlos ist. ,,Sättigung ist nur bei 80. Puls bei 130 und Blutdruck komplett im Keller", gibt er erste Informationen bekannt. Es tut so weh Jo so zu sehen. Es war doch so ein schöner Tag. Warum muss er so enden? ,,Ich brauch Sauerstoff!", ruft Alex Franco zu, welcher sich sofort daran macht. Ich zucke zusammen, als mich zwei Arme von hinten umarmen. ,,Alles wird gut okay? Die Jungs haben das unter Kontrolle. Wie du merkst haben wir auch keinen RTW gerufen, zum einen natürlich wegen seiner Angst, aber auch weil wir alles unter Kontrolle haben, okay? Wir haben alles hier um Jona zu helfen", beruhigt mich Paula. ,,Willst du mit Paul und Stephan vielleicht mal woanders hingehen? Ich weiß das fällt dir jetzt schwer, weil du eigentlich bei Jo sein willst. Der ist gerade aber nicht ansprechbar und er braucht dich später okay?" Geistesabwesend nicke ich, Stephan gibt mir kurz darauf die Hand und führt mich in die Küche. Paul schließt die Tür und holt danach drei Gläser, welche er mit Wasser befüllt und vor uns stellt.

Alex Sicht:

Als Yuna Jos Symptome aufzählt, bin ich sofort in Alarmbereitschaft. Ich bin froh das erstmal Phil alles koordiniert und ich mich noch kurz darauf vorbereiten kann was gleich passieren wird und passieren muss. Ich bin immer wieder erstaunt wie gut Yuna Jo lesen kann, denn ich konnte im Gegensatz zu ihr in seinen Augen nur Panik erkennen. Als sie schließlich mich wählt, bin ich bereit. Ich stehe sofort auf und helfe Yuna Jo ins Wohnzimmer zu bringen. Sie scheint kurz von Franco abgelenkt und genau in dem Moment gehen bei Jo die Lichter aus. Ich fange ihn auf und bringe ihn schnell im Wohnzimmer in Schocklage. Dann muss ich doch kurz durchatmen. Jo braucht mich jetzt, ich muss einen kühlen Kopf bewahren und hier alles koordinieren. Ich habe ein eingespieltes Team um mich herum, das mich kennt. Beste Voraussetzungen. Schon beginne ich mit Befehlen um mich zu werfen und alles läuft wie einstudiert. Während Franco den Zugang legt, Phil die Medikamente aufzieht und Oli zwei Infusionen vorbereitet, verkabele ich Jo. Die Werte sehen wirklich alles andere als gut aus. ,,Sättigung ist nur bei 80. Puls bei 130 und Blutdruck komplett im Keller", gebe ich bekannt. Ich schaue kurz auf um mir ein Gesamtbild zu verschaffen und entdecke Yuna. ,,Paula? Kannst du dich bitte mal um Yuna kümmern. Ich brauche sie später fit." Ihr Blick heftet sich sofort auf unseren Schützling und sie nickt mir zu. Ich weiß nicht was sie ihr erzählt, aber es scheint zu helfen, denn sie geht kurzdarauf mit Paul und Stephan in die Küche. Ich konzentriere mich wieder voll auf Jo. ,,Doc, hier sind die Medikamente." Phil überreicht mir drei beschriftete Spritzen. ,,Danke. Ich brauch Sauerstoff!", gebe ich weitere Anweisungen an Franco. Ich gebe Jonathan das Adrenalin sofort in den Oberschenkel und drücke die anderen Spritzen in seinen Zugang. Oli schließt daraufhin die Infusion an und stellt den Durchlauf auf die schnellstmögliche Stufe. Komm zu dir Junge, bitte. Zumindest seine Werte verbessern sich schnell. ,,Sättigung bei 92, Puls bei 108 und Blutdruck bei 90/50. Werte normalisieren sich." Lasse ich alle wissen und keine zwei Minuten später flackern seine Augenlieder. ,,Hey, ich weiß du hast jetzt wahrscheinlich Angst, es ist aber ganz wichtig das du jetzt ruhig bleibst. Wenn du mich verstanden hast drück mal meine Hand. Du kannst die Augen gerne noch zu lassen, wenn es dir hilft ruhig zu bleiben", teile ich Jo leise und vorsichtig mit. Er drückt tatsächlich meine Hand, lässt seine Augen aber geschlossen. ,,Danke. Sehr gut. Damit du dich orientieren kannst. Du liegst im Wohnzimmer neben dem Sofa in Schocklage. Ich würde dich jetzt gerne hoch nehmen und ordentlich auf die Couch legen. Nur ich werde dich anfassen, die anderen halten sich im Hintergrund und Yuna kommt auch sofort zu dir, okay?" Er nickt, wirkt aber trotzdem sehr unsicher und ängstlich.

Als ich ihn gerade abgelegt habe, kommen auch Paul, Stephan und Yuna wieder ins Wohnzimmer. Yuna steuert sofort auf die Couch zu, legt sich neben Jo und nimmt ihn fest in den Arm. Jonathans Körper entspannt sich augenblicklich und er öffnet sogar die Augen. ,,Hey. Wie geht es dir?", fragt Yuna leise und schaut zu ihm auf. Jo räuspert sich und schaut sich verängstigt im Raum um. ,,Ganz gut, auf jeden Fall besser als vorhin. Was ist passiert?" ,,Du hattest eine heftige allergische Reaktion auf den Wespenstich. War es das erste mal?", mische ich mich in das Gespräch. ,,Nein, ich wurde schon mal gestochen. Aber ich habe nicht allergisch reagiert. Sonst hätte ich euch das vorhin doch gesagt", beteuert Jo und ich glaube ihm. Er würde sich niemals absichtlich in so eine Situation bringen. ,,Okay, es kann schon vorkommen, dass man erst bei dem zweiten oder sogar dritten Stich allergisch reagiert. Wir sollten auf jeden Fall dem nächst einen Allergie-Test machen damit du dann auch immer einen EpiPen dabei hast, um im Notfall zu reagieren", erkläre ich. Die beiden stimmen mir zu und Yuna gähnt. ,,Kann ich Jo jetzt mit ins Bett nehmen? ", fragt Yuna vorsichtig. Ich überlege einen Moment. Eigentlich würde nichts dagegen sprechen, auch wenn ich ihn lieber noch etwas im Auge haben will. ,,Ja, aber der Monitor bleibt dran und ich muss mich auf dich verlassen können, falls was ist, sofort jemanden zu holen." ,,Einverstanden." Sie steht auf und stellt sich vor das Sofa. ,,Kannst du aufstehen?", liebevoll schaut sie Jo an. ,,Ich denke schon. Ich muss nur auf den Kabelsalat aufpassen." Ich helfe den beiden nach oben und vergewissere mich ein letztes mal das alles richtig eingestellt und Jo richtig verkabelt ist. Dann lasse ich die beiden in Ruhe und gehe zurück ins Wohnzimmer. ,,Und?" Alle schauen mich erwartungsvoll an. ,,Jo ist direkt eingeschlafen, die Werte sahen gut aus und Yuna meldet sich falls was ist. Ich denke aber nicht das etwas sein sollte." Ich lasse mich aufs Sofa fallen. ,,Puhh so hatte ich mir den gemütlichen Abend auf der Terasse aber nicht vorgestellt." Zustimmung von allen Seiten und nach und nach machen sich alle auf den Weg ins Bett. Was ein Tag.

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Heyyyy, hoffe euch gefällt das Kapitel.

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt