22. Kapitel

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Alex Sicht:

Als ich schließlich Sophias Zimmer verlassen hatte, nachdem sie in meinen Armen eingeschlafen war, ging ich ins Wohnzimmer um mit Franco zu reden. Zum einen war mir sein Verhalten auch schon aufgefallen und zum anderen konnte ich das einfach nicht mehr so stehen lassen, jetzt wo ich weiß das Sophia sich die Schuld daran gibt.

,,Hey Franco. Können wir mal bitte kurz reden. Es ist wichtig."
,,Klar, was gibts." ,entgegnete Franco, aber ich sah ihm an, dass er eigentlich gar keine Lust hatte sich jetzt mit mir auseinanderzusetzten.
,,Es geht um Sophia." ,stieg ich in das Thema ein und sofort wurde seine Miene noch dunkler, aber auch besorgter. Er blieb aber stumm.
,,Ich weiß nicht, was für ein Problem du hast und warum du Sophia und mich in letzter zeit meidest. Oder wie heute auf der Beerdigung, wo Sophia dich wirklich gebraucht hat, einfach verschwunden bist, aber Sophia macht das echt zu schaffen. Sie gibt sich die Schuld daran und fragt sich was sie falsch gemacht hat." ,giftete ich Franco an und wurde auch etwas lauter. Franco musterte mich überrascht.
,,Ja und? Was soll ich da machen. Ist ja nicht so als wär sie nicht schuld." ,sagte er, wurde ebenfalls lauter und funkelte mich böse an.
,,Was du tun sollst? " ,ich schüttelte mit dem Kopf. Hatte er denn überhaupt keine Einsicht?
,,Du bist genauso schuld. Braucht dir gar nichts einzubilden." Er funkelte mich weiter böse an. Wie sollte ich weiter machen? Ich glaube zu erst sollten wir uns beruhigen. So wird das ja nichts.

Francos Sicht:

Als Alex mir sagte es würde tatsächlich um Sophia gehen, bildete sich mir ein dicker Kloß im Hals. Ging es nur um mein Verhalten und die Auswirkungen auf Sophia oder um schlimmeres. Ich verkrampfte mich und versuchte mich verzweifelt zu verteidigen als Alex mit der Sprache rausrückte.

Sophias Sicht:

Ich tat so als würde ich einschlafen, damit Alex aus meinem Zimmer ging um mit Franco zu reden. Ich wollte mir das Gespräch natürlich anhören, schließlich ging es um mich. Alex schluckte den Köder, legte mich hin, deckte mich zu und verlies mein Zimmer. Ich wartete kurz und folgte ihm dann leise. Ich setzte mich unten an die Treppe und lauschte.
Alex war direkt zum Punkt gekommen und ich hörte Franco sich verzweifelt verteidigen. Sie wurden beide lauter irgendwie machte mir das Angst. Dann hörte ich das wo vor ich am meisten Angst hatte. Es war also doch meine Schuld. Mir liefen die Tränen über die Wangen. Ich wusste es war eine blöde Idee hier zu bleiben. Ich fiel allen zur Last. Alex stritt sich mit Franco meinetwegen...

Ich fasste einen Entschluss. ICH MUSS HIER WEG! Ich lief zur Haustür, zog mir Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und rannte. Ich hörte noch so etwas wie: ,,Sophia! Warte!" ,aber ich drehte mich nicht mehr um.

Ich rannte bis ich nicht mehr konnte. Als ich mich umschaute, bemerke ich das ich in einem Park war. Ich setzte mich auf eine Bank, zog meine Beine an, schlang meine Arme darum und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab. Tränen liefen mir ohne Ende über das Gesicht und ich schluchzte laut. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Wäre ich einfach in ein Heim gegangen, dann würden Alex und Franco jetzt nicht Streiten, Paula müsste nicht morgens zehn Minuten eher aufstehen um mir mein Brot zu schmieren und Alex müsste sich nicht ständig mit meinem gejammer rumschlagen. Wie konnte ich nur so blöd sein und glauben ich würde niemandem zur Last fallen und ich wäre jemandem, der mich erst seit gut drei Wochen kennt so wichtig.

Alex Sicht:

Ich war gerade dabei heftig mit Franco zu diskutieren, als ich bemerkte wie Sophia sich ihre Jacke schnappte und fluchtartig die Wohnung verlies. Ich rief ihr noch hinterher, aber sie drehte sich nicht um, ganz im Gegenteil, sie wurde nur noch schneller. ,,Scheiße." ,stieß ich aus. Auch Franco schien die Situation nicht kalt zu lassen. ,,Sie muss unsere Unterhaltung mitbekommen haben. Sie dachte sowieso schon die ganze Zeit sie wäre Schuld und sie würde uns zur Last fallen." Ich ließ mich neben Franco auf die Couch nieder. ,,Scheiße, ich wusste nicht das ihr das so bemerkt habt. Geschweige denn das es Sophia so belastet." ,Franco war ebenso aufgelöst wie ich. ,,Und jetzt?" ,fragte ich ihn. Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich hätte wissen müssen das sie uns belauscht und nicht schläft." ,gab ich mir die Schuld. ,,Es tut mir leid. Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte nicht so laut werden dürfen. Oder einfach gar nicht erst mit dem Mist anfangen dürfen." ,Franco wirkte ziemlich geknickt. Dann hatte ich plötzlich eine schreckliche Befürchtung. ,,Du Franco?" ,,Hmmm." ,,Was ist wenn..." ,er schien zu bemerken worauf ich hinaus wollte. ,,NEIN!" ,stieß Franco aus und brach halb zusammen. ,,Hey, wir rufen jetzt mal die Jungs an und die sollen sich mal umschauen. Sie wird sich schon nichts antun." ,versuchte ich Franco etwas zu beruhigen.

Francos Sicht:

Scheiße, Scheiße, Scheiße. Wie konnte ich nur so blöd sein. Warum hab ich nicht einfach gesprochen? Sonst hab ich doch auch keine Probleme damit. Als Alex dann noch mit dieser schlimmen vermutung rausrückte, konnte ich nicht mehr. Was wenn das letzte mal das ich sie gesehen habe ein Streit war? Was wenn sie sich wirklich was antut?
Alex versuchte mich zu beruhigen und telefonierte schon mit Paul. Ich bekam alles nur so halb mit.
,,Ich hab Paul bescheid gesagt, sie geben eine Fahndung nach ihr raus. Wir finden sie Franco." ,versuchte mich Alex weiter zu beruhigen.

Alex Sicht:

Ich musste jetzt für Franco stark bleiben. Auch wenn ich am liebsten einfach durchgedreht wäre. Das würde jetzt aber weder mir noch Franco noch Sophia was bringen. Franco gab sich schon genug die Schuld an allem.

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Leuteeee, Was ein Kapitel. Hoffe ihr habt nichts gegen diese ständigen wechsel aber finde es so einfach am einfachsten.

Was denkt ihr wird passieren?

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt