6. Der Tag danach

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Es gibt solche Momente, in denen man stock besoffen sein kann, doch dann passiert etwas und du bist sofort nüchtern. Naja. Du fühlst dich so als ob dus wärst. Das war so ein Moment.

Ardy legte sich neben mich und ich legte meinen Kopf auf seinen Arm. Er guckte mich an. Platzierte seine Hand auf meiner Wange und zog mich an sich ran und legte seine Lippen auf meine. Ja, das war der Moment, indem ich sofort wieder nüchtern war. Doch ich ließ es zu. Ich genoss seine Wärme und seine Nähe. Außerdem konnte ich später alles auf den Alkohol schieben (ja, ich weiß, totaler Master-plan. Bin stolz auf mich).

Ich wachte auf. Ich hatte die größten Kopfschmerzen meines gesamten Lebens. Mein Kopf brummte so sehr, trotzdem versuchte ich aufzustehen. Doch irgendetwas hielt mich fest. Meine Blicke waren verschwommen und brauchten ewig um etwas zu fokussieren. Ich starrte an mir runter und entdeckte Hände. Und meinen nackten Körper. Mir fiel sofort die gestrige Nacht ein. Wie ich aufeinmal insgeheim hoffte, dass es nicht Ardy war, sondern der gestern abgehaun und ich gerade wild fantasierte. Doch das tat ich nicht. Es war Ardy. Live und in Farbe. Naja, eher schlafend und in Farbe.

Ich richtete mich auf und versuchte seine Arme von meinem Körper zu lösen aber verdammt nochmal, der kann fest zugreifen. Bei meinen Rettungsversuch zuckte er zusammen. Na super, jetzt war er auch noch wach. Scham hoch 1.000.000 würd ich jetzt mal sagen.

„Guten... Morgen Ardy." „Morgen... Ach du...!" „Dachte ich mir auch." Er stand auf und wollte seine Sachen holen, die zu seinem Leiden am anderen Ende des Zimmers lagen. Ich konnte nicht anders als hinzusehen. Er hatte einen schönen Hintern. Und ich weich vom Thema ab.

„Sorry, ich wollte nie, dass es soweit kommt. Ich geh dann mal besser."

Heißt das jetzt er findet mich hässlich oder was? Bin ich zu dick? Bin ich es nicht wert, dass man mit mir schläft oder was? Sonst wär er ja nicht mit den Worten ‚Ach du ....' aufgewacht. So nach dem Motto ‚Oh mein Gott, was habe ich jetzt angerichtet. JEDER. Nur nicht sie! NEIN!' Danke, du Vollpfosten. ABER OKAY. Dann wars halt eben der Alkohol, wenn man es so sehen will. Schön. Spast.

Wie dem auch sei, der Mongo zog sich an und stürmte aus meinem Zimmer. Ich (zu tiefst verletzt und Rachepläne schmiedend) tat es ihm gleich. Nur, dass ich nicht zu Taddl gerannt bin und mich ausgeheult hab, dass ich gerade die Schwester von einem Kumpel flachgelegt habe, die dick und hässlich ist. Ja gut, keine Ahnung ob er das getan hat... Würde es ihm aber vollkommen zutrauen!

Nein, ich rannte schmollend zu Simon und klaute mir sein Essen. Aber es war vegan. Nein ich brauchte jetzt Fleisch. Also rannte ich mit Felix, den ich kurz nach meinem Entschluss von seiner Arbeit weggezerrt hatte, zum McDonald. „was denn heute los mit dir? Bist so still." „Ich hab Mist gemacht." „...Das ist anatomisch nicht anders möglich, Liebes." „Meine Güte, Felix! Nicht so!! Ich hab was getan, was mir für immer quer im Magen liegen bleiben wird!" „Du hast einen Ziegelstein gegessen?" „Ja, ich habe einen Ziegelstein gegessen. Nein, wieso nicht gleich ein ganzes Haus." „Dann hattest du jetzt noch Lust auf ungefähr zwei McChicken und große Pommes?" „Ich such mir einen anderen Seelenklemptner. Du bist gefeuert." „Nein, bitte, ich brauche das Geld, meine Kinder!" „Hättest du dir früher überlegen müssen" „Ne, jetzt mal ehrlich. Spaß beiseite. Was los?" „So funktioniert das nicht. Du musst mich so depressiv werden lassen, dass ich zum Weinen anfange. Dann laufe ich schluchzend aus der Tür raus. Eine Stunde später findest du mich natürlich ganz zufällig an einer Brücke, von der ich mich in den Tod stürzen wollte. Doch du hältst mich auf, ich erzähle dir meine Gedankengänge und geplante Handlungen. Du wirst mich verstehen und auf mich einreden, dass das Leben doch nicht so scheiße ist, und dass du die Adresse von dem Kerl willst, der mich gerade zu tiefst verletzt hat! Wenn ich schon nicht Channing Tatum heiraten werde, dann will ich wenigstens ein Drama wie in den amerikanischen Filmen!" Er brach halb hab. Konnte ich verstehen. Hehe, ich war witzig. Fühlte mich wieder cool. Muss öfter sowas machen. Pusht das Ego richtig.

„Jetzt ernsthaft. Also du wurdest zu tiefst verletzt? Ardy?" „Ich will nicht sagen wer. Aber er ist scheiße." „Oh mein Gott. Rewi??" „Spinnst du komplett ich kenn den ja kaum! Als ob ich so drauf wäre..." „Aber Ardy kennst du ja schon so gut, ne?" „Wir müssen gehen." „ICH HABE ES GEWUSST."

Als ich nach Hause kam war es schon dunkel. Ich hatte meinen Schlüssel vergessen, was so typisch für mich war. Ich schrieb Simon, wo er war, da er nicht auf WhatsApp reagierte. Depp.

Er antwortete mir, dass er nicht da wäre. Soll doch zu Felix oder so. Mein Bruder ist sehr toll.

Ich entschied mich zu Taddl zu gehen. Auch wenn die Gefahr groß war, dass ich Ardy über den Weg laufen würde. Nein ich hoffe es nicht insgeheim! Okay, vielleicht ja doch...

Just this time | ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt