2. Der Kampf kann beginnen

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„Wieso bist du zu Simon gezogen? Er hat dich noch nie in irgendeiner Weise erwähnt." „Könnte dran liegen, dass ich bis vor einer Woche noch nichts von einer kleinen Schwester gewusst habe, Ardy."

Taddl und Ardy halfen uns wirklich sehr. Nachdem mein Zimmer endlich fertig war, ging ich mit den beiden zum Essen, da Simon keine Zeit hatte. Wir gingen in ein Restaurant und bestellten. Kurz bevor unser Essen ankam verschwand Ardy kurz. „Sag mal, wieso hat Simon nichts von dir gewusst?" „Ich rede echt ungern darüber, Taddl..." „Du musst nicht, wenn du nicht willst. Es würde mich nur..." „Nach Simons Geburt haben sich unsere Eltern getrennt." Fragend durchbohrte Taddl mein Gesicht mit seinen Blicken. „Ein paar Jahre später war mein Papa wieder in Düsseldorf und naja, die beiden hatten eine Affäre. Sie wurde mit mir schwanger. Sie bekam mich und schob mich ganz zu meinem Dad ab." „Aber, wie kann das sein? Simon müsste doch bemerkt haben, dass eure Mam schwanger war? Da war er ja schon 9 Jahre alt, oder?" „Ich weiß nicht, was sie ihm erzählt hat. Frag ihn bitte selbst."

Ardy kam zurück und fragte: „Was ist los? Ihr schaut so bedrückt?" Taddl's Mine hellte sich auf. Wahrscheinlich hatte er bemerkt wie peinlich mir es war darüber nur im Ansatz zu reden. Mit einer Handgeste zeigte er Ardy, dass es nicht weiter wichtig sei und der zuckte nur mit den Schultern.

Nach dem Abendessen nahm ich Simon etwas mit und wir gingen nach Hause.

Simon wollte mich sofort in irgendein Komplott zerren: „Hast du Lust, dass wir zu Rewi gehen? Das heitert dich bestimmt auf." Wer auch immer diese Rewi war, ich hoffte, sie würde verdammt gut darin sein jemanden aufzuheitern. Ich war nicht glücklich. Alles andere als das. Ich vermisste meinen Vater.

Jedoch ging ich auf Simons Vorschlag ein. Wir schlenderten zu Rewis Wohnung. „Joo Rewi! Das ist meine Schwester." „Hab echt noch gar nichts von dir gehört, freut mich aber dich kennenzulernen" Rewi war ein Typ. Wieso dachte ich daran nicht? Er umarmte mich kurz und sein etwas herber Duft stieg mir in die Nase. Aber ein Lächeln entschwand mir. Sofort war er mir sympatisch. Er sprüht schon vor Freude.

Rewi nahm mich sofort auf. Er scherzte mit mir, erzählte mir in 10 Minuten sein halbes Leben. Ich mochte Rewi sehr. Irgendwann kam ein Junge dazu. So 22 Jahre vielleicht. Sein Name war Felix und auch er war sehr nett. An diesem Abend fühlte ich mich wohl. Hier waren alle so abartig nett und herzlich. Hier würde es mir gefallen.

Felix zeigte mir noch seine Wohnung und stellte mir seinen besten Freund Izzi vor, welcher nicht in diesem Haus wohnte. Ja, man könnte sagen ich war einen kurzen Moment zufrieden. Mehr als das.

Als es ungefähr 1:00 Uhr war verabschiedeten wir uns von allen. Ich umarmte Felix, Izzi und Rewi.

„Simon, ich komme gleich, meinst du, dass Taddl noch wach ist?" „Hm, in WhatsApp war er zuletzt vor 3 Minuten online. Klingel halt mal." Das tat ich. Ardy machte die Tür auf. Er konnte doch lächeln.

„Heey, was machst du denn noch hier?" er schaute ein bisschen müde aus, aber diese verschlafene Stimme machte ihn irgendwie noch attraktiver als er eh schon war. „Ich muss kurz mit Taddl reden. Ist er noch wach?" Sein Lächeln verschwand und er zeigte mir Taddl's Zimmer. „Nacht." „Gute Nacht, Ardy, schlaf schön." Er brummte nur was Unverständliches.

„Hey, na? Was machst du hier zu dieser später Stunde?" „Wieso hast du mich gefragt, wieso Simon nichts von mir gewusst hat?" „Es... hat mich interessiert. Es tut mir leid, ich hätte dich nicht fragen sollen" „Das ist es nicht... Ich rede halt nur nicht so gern darüber. Vorallem nicht mit Menschen, die ich seit ein paar Stunden erst kenne." „Bist du müde?" „Nicht so wirklich. Warum?" Er legte sich auf sein Bett und klopfte auf den freien Platz neben sich: „komm her." Ich schaute ihn nur verwundert an, tat aber dann was er sagte. Irgendwelche Hintergedanken oder unterschwellige Botschaften konnte er ja nicht haben. Wir redeten lange. Bis halb 5. Dann wurde ich allmählich müde und stapfte in mein eigenes Bett und schlief ein.

Am nächsten Morgen stand ich um 14:00 Uhr auf. Ich tappste in die Küche, in welcher Ardy, Taddl, Felix und natürlich auch mein Bruder ihren Platz fanden. Ich hörte ein synchrones „Morgen" und erwiderte es. Felix stand auf und umarmte mich. „Na du? Lust heute was zu unternehmen?" „Gerne, Felix." „Wir alle würden bisschen longboarden und uns irgendwo ein stilles Plätzchen suchen. Dabei?" Ich nickte und grinste. Es würde mir auch mal ganz gut tun aus dem ganzen hier zu verschwinden und meine Gedanken zu ordnen. Ardy würdigte mich keines Blickes. Ich wurde nicht schlau aus dem Kerl. Ich setzte mich extra neben ihn und er drehte sich demonstrativ zu Taddl. Was hatte er nur? Da wachte der kleine sadistische Mensch in mir auf, den ich seit langem vergessen hatte. Ich wollte wissen ob er mich mied. Simon brachte mir mein Brötchen und ich legte meine Beine übereinander. Ich drehte mich zu Ardy, der Blick zu ihm gewandt. Keine Reaktion. Ich klopfte ihm mit dem Löffel auf den Oberarm. Keine Reaktion. Ich legte meine Hand auf sein Knie und fuhr zu seinem Oberschenkel. „Taddl, wir gehen." Ja, Tatsache bestätigt: er ignorierte mich. Na das machen wir ihm jetzt nicht mehr so leicht.

„Was?", fragte Taddl mit vollem Mund. „Wieso?" „Weil... ich duschen muss." „Und da soll ich mit oder was? Tardy ist nicht real, man" „Nein, verdammt, ich geh ja alleine." Ardy stand auf, wollte gehen aber ich hielt seine Jacke fest. Er ignorierte mich so gut wie möglich und riss mir die Jacke aus der Hand. Der Kampf kann beginnen.
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Hier ist der zweite Teil. Ich hoffe es gefällt euch.
Ich werd hier täglich updaten, solange es geht, da ich sehr sehr viel vorgeschrieben hab ;3
Kritik erwünscht;)
Bis dann ~ Lisa ;)

Just this time | ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt