24. Traurige Neuigkeiten

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Ardy kam lange nicht. Der nächste Tag war schon angebrochen und er hockte immer noch mit Marley und Taddl in seiner Wohnung. Felix verließ mich kurz nach unserem Gespräch und ich war wieder alleine. Ich hatte zwar Simons Gebrülle im Hintergrund, das war aber nicht dasselbe.

Der Spruch „Man lernt erst alleine zu sein, wenn man einsam ist" stimmt wirklich und traf diese Situation nur zu gut.

Ich wusste, dass ich nicht ewig auf den Kosten meines Bruders leben konnte. Deshalb schaute ich mich nach Arbeit um. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Studieren wollte ich nicht. Aber auch keine ewige Ausbildung. Glücklicherweise hatte ich meinen Lebenslauf und alles Drum und Dran schon geschrieben und musste es nur noch abschicken.

Ich entschied mich einmal für Starbucks, für den Flughafen und die Post. Nur fürs erste.

Irgendwann wurde es mir zu heikel auf Ardy zu warten und beschloss die Sache selber in die Hand zu nehmen. Also machte ich mich auf den Weg zu seiner Wohnung und sah gerade wie Marley und Luna aus der Tür spazierten.

„Ardy ist eingeschlafen. Wir wollten ihn nicht wecken. Er liegt in seinem Bett. Gute Nacht schlaf gut", sagte Luna und umarmte mich. Natürlich. Ich war eh schon ein wenig angepisst, weil ich meine Tage bekommen hatte. Urgh.

Wieso müssen Frauen so ein Leid überhaupt ertragen? Wieso nicht Männer? Frauen haben jeden Monat Schmerzen, Blutverlust und Nervenzusammenbrüche. Und Männer? Müssen uns mit Schokolade versorgen. Ich finde diese Arbeitsaufteilung ja unfair.

Ich schloss leise Ardy's Zimmer und legte mich neben ihn. Kuscheln war ja wohl das mindeste, was jetzt hätte passieren können. Über die Arbeitsaufteilung wurde ja schon philosophiert.

Außerdem wollten sie am gleichen Tag noch fliegen. Ich würde ihn vermissen, auch wenn es nur zwei Wochen waren. Aber wir hatten eine junge Beziehung. Ich würde es nicht ohne ihn aushalten.

„Baby? Seit wann liegst du neben mir?" „Seit 10 Stunden. Um genau zu sein?"

Er richtete sich auf und rieb sich die Augen. „Man wie spät ist es denn?" „12 Uhr. Und du musst jetzt anfangen zu packen, euer Flieger geht in 4 Stunden." „Man das hab ich ja komplett vergessen."

Ardy setzte sich auf und rieb sich erneut seine Augen. „Verdammt ich will nicht weg."

Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und fing an seine Sachen zu packen. Ein anderer Abschied wäre mir lieber gewesen aber okay. Dann halt nicht.

Währenddessen bereitete ich für uns drei Frühstück vor. Bacon. Wie immer.

„Ich will nicht weggehen." „Meinst du, ich will das?"

Ardian umarmte mich von hinten und drückte seinen Körper an mich. „Ich will dich nicht vermissen, Kleines."

Ich verließ Taddls und Ardy's Wohnung um in meiner eigenen zu Duschen. Es war schon recht anstrengend zu wissen, dass man den Menschen, in den man sich gerade mehr als verliebt, zwei Wochen weggeht. Klar, zwei Wochen sind nicht lange, aber sie reichen um Gefühle verschwinden zu lassen.

„Ich schätze, du fährst später mit zum Flughafen.", grinste mich Simon an. „War der Abschied wenigstens schön?" „Nerv mich jetzt bitte nicht. Ich bin nicht in der Stimmung." Simons Lächeln verschwand und deutete in Richtung Wohnzimmer. „Da bist du nicht die einzige.", säuselte er.

„Felix? Was machst du hier?"

Völlig aufgelöst und mit nassen Augen saß Felix auf dem Sofa. Taschentücher lagen verteilt am Boden. Da sag noch einer Männer haben keine Gefühle. Zusammen mit Simon ließen wir uns neben Felix auf das Sofa fallen und er fiel sofort in meine Arme.

„Es tut so verdammt weh", schluchzte er und verschluckte seine eigenen Worte. Seine Stimme klag rau und mir was jetzt erst der Rauchgestank in unserem Wohnzimmer aufgefallen, obwohl Simon striktes Rauchverbot in unserer Wohnung erteilt hatte.

Immer noch unwissend über das Geschehen merkte ich wie Felix eine Kette in den Händen hielt. Es war Katis Kette gewesen.

Langsam setzte ich die einzelnen Puzzleteile zusammen und aufeinmal legte sich ein Schalter in meinem Kopf um. Kati hatte mit Felix Schluss gemacht.

„Wieso tut sie das? Wir waren so glücklich. Bis gestern hatte ich ihr keinen Funken an Zweifel wegen der Beziehung angesehen. Und jetzt?", er wurde immer leiser bis er komplett abbrach und sein Gesicht in den Händen vergrub.

„Es tut mir so Leid für dich. Frauen kommen und gehen." „Aber nicht Kati, Simon! Bis gestern war alles gut und nur weil uns ein Fan erkannt hat und sie als Hure bezeichnet hat?!"

Man merkte wie Felix' Trauer sich in Wut umwandelte. Mehr schlecht als recht stand er vom Sofa auf und haute die Kette samt Handy in die Ecke.

„Ich hasse YouTube! Wieso hat mich damals keiner aufgehalten!"

„Dafür kann YouTube gar nichts, Felix. Es sind die fanatischen Zuschauer."

„Ich krieg das blanke kotzen. Alles Lügen! Nichts weiter als Lügen!"

Obwohl ich mir früher so sicher war, dass Felix der letzte war jemanden verletzten würde, war ich mir in diesem Moment nicht mehr so ganz sicher.

Felix trat mit seinem Fuß auf die Kette ein und das Herz splitterte.

„Haltet euch bloß fern von Liebe! Vorallem du!"

Er zeigte auf mich.

Wieso hatte er mir nur gerade Angst gemacht? Felix war noch nie die Person, die einem Angst machen könnte. Nun ja, bis zu diesem Tag.

Felix stürzte aus der Wohnung und knallte die Tür zu.

Simon seufzte laut auf. „Kleines, wir müssen fahren."

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Hallo Leute ^^ Ja, ich melde mich auch mal wieder. Ich habe noch keine Ahnung wann ich das nächste mal updaten werde, da ich mit der lieben wtngfrsmmr vorproduzieren werde für unsere Story, da wir eine Lesenacht veranstalten werden :3 Wahrscheinlich Freitag oder Samstag, aber dass werden wir auf ihrem Acc noch ansprechen.

-Lisa

Just this time | ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt