14. Übernachtungsparty und schreckliche Nachrichten

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„Gar nichts" „Sah aber nicht danach aus" Er grinste mich wieder an und wuschelte sich mit dem Handtuch durch die Haare, die danach kreuz und quer standen. Er schnappte sich ein Bandana und band es sich über den Haaransatz. „Na raus mit der Sprache. Was ist da zwischen dir und Ardy. Wie wär wohl euer Shipping?" „Es gibt keins. Ach Taddl keine Ahnung." Nur um was anzumerken. Er stand in Jogginghose, ohne Shirt, aber mit Bandana auf dem Kopf im Raum und grinste mich an. Das, meine Freunde, war Thaddeus Tjarks.

Er kniete sich vor mich hin. „Ach Kleines."

Es war viel zu früh um zu fliegen. Ich stand um 4.00Uhr auf und ging duschen. Danach fuhren wir zum Flughafen und stiegen nach 2 Stunden ins Flugzeug. Es war noch dunkel. Ich wurde zwischen Marley und Taddl verfrachtet, obwohl Taddl drauf bestand, mich neben Ardy zu setzen. Er gab aber auf, als Marley mich hochhob und mich auf den Sitz hockte, auf dem ich dann die ganze Zeit sitzen wollte. „Kinder" giftete er uns noch belustigt an, bevor er seine Kopfhörer in Position brachte. Gott sei Dank hatte ich mir die Jogginghose und ein Shirt von Taddl geklaut. Gemütlichkeit geht eben vor. Ich durfte das Album hören, das DAT ADAM produzierte, welches eine Woche später in iTunes etc. erhältlich war. Marley ist ein Gott, wenn es um Musikproduktion geht und Taddl und Ardy können richtig gut rappen. Ich hatte eine neue Musikrichtung gefunden: Cloud rap. Taddl steht dieses aggressive Rappen wie in ‚Missets' richtig gut. Wir kamen wieder in Köln heil an und gingen erstmal Burger essen. Aber nichts übertrifft die Burger in Amerika, die sind einfach die besten der Welt. Todmüde stapften wir nach Hause und ich schmiss mich sofort ins Bett mit meinem Laptop, um die Fotos, welche ich ausdrucken und an die Wand pinnen wollte, zu sortieren. Simon kam in mein Zimmer und nahm meinen Koffer mit, damit er ihn aufräumen konnte. Große Brüder sind so toll, kann ich nur empfehlen. Irgendwann kam Taddl vorbei und gab mir meine neu erworbenen Klamotten, welche ich mit großem Enthusiasmus in meinen Schrank einräumte. Nicht. Es war zwar spät, dennoch wusste ich, dass Felix noch wach war, da verdächtige Geräusche aus der Decke kamen. Schon bisschen doof, wenn das eigene Zimmer über dem Aufnahmezimmer eines YouTubers ist. Ich beschloss ihn zu besuchen. Also stapfte ich die Treppen hoch und klingelte Sturm an seiner Tür, in der Sekunden später ein total übermüdeter Felix stand. Sein grimmiges Gesicht hellte sich auf. „Ihr seid wieder da!" Ich fiel ihm um den Hals - naja, eher um den Bauch, der Kerl ist über 1.90m groß und ich 1.60m - und stolzierte dann in seine Wohnung und schnurstracks in seine Küche. Er hatte einen vollen Kühlschrank. Halleluja. Ich nahm mir einen Joghurt und setzte mich dann in sein Wohnzimmer. „Erzähl." Felix wollte wirklich alles wissen. Den Teil mit Ardy ließ ich gekonnt aus. Irgendwann schlief ich auf seinem Bauch ein.

Aufgewacht bin ich um 14.29 Uhr. Simon hatte mich wohl wieder bei Felix abgeholt, da ich in meinem Bett lag. Es war still im ganzen Haus und ich wusste, dass etwas nicht stimmen konnte. Hallo? Es war still! In einem Haus voller hyperaktiver Menschen! Ich ging in die Küche und sah Taddl, Ardy, Felix und Simon an dem Esstisch hocken. Sie hatten jeweils Nudeln mit Tomaten Soße vor sich. Vegan, versteht sich. „Wir müssen reden." „Simon, was ist los?" „Meine Mut - unsere Mutter kommt heute zu Besuch für fünf Tage. Ich... Ich weiß, ich kann von dir nicht verlangen, dass du sie kennenlernst, aber es..." „Jetzt noch nicht. Ich weiß nicht mal ob ich sie jemals kennenlernen will." Simon streckte seine Hand aus, nahm meine Taille und hockte mich auf seinen Schoß. „Schau her, sie wohnt in Dresden und kommt nicht so oft her. Und ich besuche sie auch nie. Was willst du tun? Ich verlange nicht von dir, dass du sie kennenlernst." „Wo soll ich dann hin die paar Tage?" Taddl, Ardy und Felix grinsten mich aufeinmal sehr pädophil an. „Entweder bei Taddl und Ardy oder Felix." „Wir sind erst von Kalifornien zurück, und jetzt kommt deine Mam? Ehrlich?" „Kalifornien war spontan, die Jungs mussten hin und ich dachte es wäre schön mal wieder um die Welt zu kommen." „Du hast ja Recht, es war auch super." „Was willst du tun?" Felix schielt sich ein: „Du kannst gerne bei mir bleiben, aber meine Freundin wohnt derzeit bei mir... Sie hat Semesterferien und ja..." Ich schaute zu Taddl und Ardy. Taddl grinste mich an: „Übernachtungsparty?" „ÜBERNACHTUNGSPARTY!", schrie ich. „Na dann wäre das ja geklärt.", sagte Simon und schubste mich von seinem Schoß. Ich setzte mich auf einen freien Platz und bekam mein Essen. „Unsere Mutter..." „Deine Mutter" „...Meine Mutter kommt um halb 5 hier an. Ich lass sie auf der Couch schlafen und sperr dein Zimmer ab." „Weiß sie, dass ich hier bin?" „Nein. Sie weiß noch nicht mal, dass Henry gestorben ist. Ich weiß nicht, ob ichs ihr sagen soll, vielleicht frägt sie nach dir und will, dass du zu ihr kommst." „Sag es ihr. Sag ihr, ich würde bei Laureen und Samuel leben." „Und wer sind die bitte?", fragte Felix. „Laureen ist Henrys Schwester und Samuel ihr Verlobter. Laureen hat mich eigentlich großgezogen, da Papa ja oft nicht da war, da er Leiter eines Konzerns war und... naja oft in Kneipen." „Okay, mach ich." „Pack deine Sachen, Schwester", sagte Taddl. Ich grinste und aß meine Nudeln. Danach ging ich in mein Zimmer, nahm einen Rucksack und packte alles ein was ich für die nächsten paar Tage brauchen würde. Unterwäsche, Anna, Klamotten, Socken, ein Buch, Ladekabel, Laptop, den Stick, auf dem ich die Fotos gespeichert hatte, Zeitschriften und meine Badezimmer-Sachen. So lange war es ja auch wieder nicht, und wenn, Simons Wohnung war nur eine Treppe lang entfernt.

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