Grelles Licht

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Durch das Licht hinter meinem Augenlidern werde ich geweckt. Das rot aussehende Licht sticht mir unangenehm in die Augen und ich greife sie fester zu. Leicht streichel ich über das Bett, in das ich ein bisschen einsinke. Die Matratze unter mir ist weich und eine Decke ist über mich gelegt. Mein Kopf schmerzt unnormal und ich kann nicht mal denken vor Schmerz, das leigt aber sicherlich daran, dass ich und Nuri gestern feiern sind. Ich kann mich noch an die gute Musik erinnern und wie wir zusammen getanzt haben, aber wie ich nach Hause gekommen bin weiß nicht mehr. Wieso muss man eigentlich solche Schmerzen haben, nachdem man feiern war, kann nichtt einfach alles toll sein! Man hat Abends Spaß und Morgens auch und muss nicht bereuen, dass man gestern zu viel getrunken hat. Wäre doch viel besser!

Genervt stöhne ich auf. Es kann eigentlich noch gar nicht hell sein, frühstens 5 Uhr und im Herbst. Ich rolle mich auf die Seite und- Stopp. Mein Bett ist auf jeden Fall nicht so groß, dass ich mich zweimal drehen kann, da wäre schon längst die Wand oder ich wäre runtergefallen. Aber da ich immer noch unversehrt bin, ist das anscheinend nicht mein Bett. Geschockt schlage ich die Augen auf und werde vom grellen Licht geblendet, schnell schließe ich sie wieder.

Ich warte ein Moment, damit sich meine Augen wieder abreagieren können und öffne sie dieses Mal vorsichtiger. Über mir hängt eine schöne Glaslampe mit vielen Verzierungen. Es sieht sehr teuer und schick aus, was man von meinem Zimmer nicht sagen kann. Das ist auf keinen Fall mein Zimmer, sowas kann ich mir gar nicht leisten. Deswegen kann ich mich also nicht erinnern, wie ich nach Hause gekommen bin, weil ich das nie bin! Aber wo bin ich dann?

Ich höre ein Schnauben und mein ganzer Körper erstarrt. Hier ist noch jemand in diesem Raum? Und diese Person hat sich nicht gerade weiblich angehört. Ideen was ich und der Mann gemacht haben schießen in meinen Kopf und eine davon ist sogar, dass er mich entführt hat, doch das verwerfe ich wieder ganz schnell. Schließlich ist es schon komisch, wenn ich dann in so einem schicken Bett liege!

Langsam drehe ich mich auf die Seite und sehe einen gutaussehenden Mann auf mich schauen. „Du bist wach" meint er. Gut erkannt. Er starrt mich einfach an und ich schaue unsicher zurück. Sein Blick mustert mich interessiert und ich versuche so selbstbewusst wie möglich zu erscheinen, doch eigentlich hätte ich mich lieber in ein Loch verkrochen und wäre nie wieder herausgekommen.

Ruckartig setzte ich mich auf, wobei die Decke runterrutscht und mich entblößt. Panisch greife ich zum Lacken und umschlinge mich damit. Ich bin nackt! Mir ist das davor noch nicht mal aufgefallen und die Ideen was ich und der Mann gemacht haben fangen an immer weiter in die Falsche Richtung zugehen.

Gelassen schaut die Person am Tisch zu mir und ich glaube den Ansatz eines Lächelns zusehen. Ohne sein Blick von mir zu nehmen, greift er nach einem Stapel Klamotten neben sich. „Zieh dir das an" meint er und schmeißt mir ein Pulli und Jogginghose zu.

Ich schnappe danach und warte das er sich umdreht, doch schaut er mich weiterhin interessiert an. Sein Blick ist ohne Emotion auf mich gerichtet und so intensiv, dass ich mich noch unwohler fühle als schon so.

Unsicher drehe ich mich um. „Da ist nichts, was ich noch nicht gesehen habe." Kommt es von hinter mir. Mein Atem stockt und ich höre auf mich zu bewegen, als hätte mein Gehirn gesagt es setzt jetzt einfach aus. Hat er gerade wirklich das gesagt, was ich gehört habe? Habe ich wirklich mit ihm geschlafen? Natürlich. Ich bin nackt in einem fremden Bett, mit einem fremden Mann im Raum, da ist es sehr wahrscheinlich, dass wir im Bett gelandet sind. Bruchstücke von der letzten Nacht sind in meinem Kopf geblieben.

Ich bin mit Nuri in den Club gegangen, wir haben zu viel getrunken und dann bin ich mit ihm gegangen. An das, was danach geschehen ist, kann ich mich nicht mehr richtig erinnern. Es ist alles sehr verschwommen.

Ich schaue nochmal zu dem Mann und ziehe mir dann so gut es geht, ohne etwas zu zeigen, die Sachen an. Eins wird klar. Ich muss hier weg. Ich kenne den Mann ja noch nicht mal und er kennt mich auch nicht.

Ich drehe mich leicht zu ihm um und kann ihn nochmal anschauen. Er beobachtet mich immer noch. Das ist schon etwas gruselig, mich einfach nur anzustarren und nichts zu sagen.

Ich stehe auf und fange an meine Klamotten, die ich auf den Boden finde, aufzuheben. „Ich habe uns etwas zum Essen bestellt, wenn du Hunger hast" Kommt es plötzlich von ihm. Ich hebe gerade meine Schuhe hoch, doch stocke ich dann und schaue zu ihm. Ich sehe nun von unten auf und sofort sieht er viel größer aus. Er schaut in meine Augen, wie schon die ganze Zeit. Seine braunen Augen passen perfekt zu seinen schwarzen Haaren. Sein rundes Gesicht, mit der geraden Nase. Zumindest habe ich mit niemandem hässlichen geschlafen, aber ich habe es trotzdem getan.

Ich versuche mich an seinen Namen zu erinnern. Ich bin mir sicher, dass er ihn mir gestern gesagt hat, doch anscheinend habe ich wirklich so viel getrunken, dass ich eine kompletten Bilderriss habe, und das ist mir noch nie passiert. Für einen Moment kann ich mich nicht aus seinem Blick lösen. Er fesselt mich rein durch seine Ausstrahlung und ich vergesse fast zu atmen, doch irgendwann reiße ich mich zusammen und schaue weg, auf den Boden. Ich nehme meine Schuhe und ohne ihm zu antworten, renne ich zur Tür, öffne sie mit Schwung und knall sie wieder zu.

Ich muss hier weg!

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1. richtiges Kapitel!

Freude!

Wer ist eigentlich euer Bias?
-ot 8 biased, habe keinen Favoriten

Habt einen guten Tag STAYs!
~M

Lovers to Enemys Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt