Wedding

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"Ich bin also fertig?" Frage ich und mein Chef nickt. Voller Freude springe auf und umarme ihn stürmisch.  "Nein, noch eine Woche-" "jaja!" Unterbreche ich mein Chef und schaue voller Freude zu meinem Bruder, der lächelnd hinter mir steht.

Endlich. Nur noch eine Woche, dann kann ich mich wieder entspannen. Seit 3 Wochen habe ich zwei Jobs, da mein Chef die Frist schonmal verlängert hat, und ich weiß echt nicht, wie es Leute schaffen zwei Jobs gleichzeitig zu haben. Mir ist das viel zu viel. Ich war die letzten Wochen so gut wie nie zu Hause.

Freudig nimmt mich mein Halbbruder in den Arm. "Dann fahr ich dich mal zum anderen Job!" Sagt er und ich nicke. Zusammen gehen wir zu seinem Auto und wie ein Gentleman hält mir Baekhyun die Tür auf und geht dann erst auf die Fahrerseite. Voller Begeisterung schaue ich aus dem Fenster und sehe eine Person, die mich beobachtet oder eher uns.

Mein Herz bleibt für ein Moment stehen, als ich Minho erkenne. Er schaut mich so kalt an, dass ich eine Gänsehaut bekomme. Oder schaut er überhaupt mich an? Ich drehe mich zu meinem Bruder, der aber damit beschäftigt ist, sich anzuschauen. Nochmals schaue ich zu Minho und jetzt bin ich mir sicher, dass er nicht mich, sondern Baekhyun anschaut.

Auf einmal verändert er seinen Blick und schaut genau zu mir, in meine Augen. Jetzt liegt etwas darin, dass ich so gar nicht einschätzen kann. Eine Emotion, die ich von ihm nicht kenne in Bezug auf mich. Traurigkeit. Eine tiefe Traurigkeit und dann Wut, alles zusammen.

"Bist du bereit?" Fragt mich mein Bruder und ich wende endlich mein Blick von Minho ab. Fragend sieht mich mein Bruder an und ich nicke, woraufhin er den Motor startet. Noch einmal sehe ich aus dem Fenster, aber jetzt ist Minho nirgendwo mehr zu entdecken. Verwundert schaue ich mich um, aber kann ihn nirgends erkennen.

„Pass auf beim Einparken!“ meine ich lachend und Baekhyun stoppt das Auto. Wir stehen vor einer Konzerthalle, den Straykids hatte heute ihren ersten Auftritt in Soul während ich bei ihnen arbeite. Schon jetzt stehen Fans an, um auf jeden Fall ganz vorne stehen zu können.

„Okay, ich geh-“ „Ich muss noch mit dir reden!“ unterbricht mich mein Bruder und ich setzte mich nochmal hin, den eigentlich bin ich schon so gut wie aufgestanden. „JA?“ Frage ich immer noch gut gelaunt. „Es-es geht um mich und Jiha!“ Er stoppt und schaut mich unsicher an. Anscheinend fällt es ihm wirklich sehr schwer es mir zu erzählen und langsam glaube ich, ich weiß, um was es geht. „Wir sind ja jetzt schon seit drei Jahren zusammen und- und wir lieben uns wirklich sehr!“ Er stockt wieder und ich merke, wie mein Lächeln langsam von meinen Lippen weicht. „Nein! Sag, dass das nicht wahr ist!“ Ich schaue auf seine Hand. Am Ringfinger schimmert ein goldener Ring. „Wir sind verlobt!“ flüstert er.

Geschockt schaue ich auf den Ring und Tränen bilden sich in meinen Augen. Wie könnte er sich verloben. Er weiß doch selbst, was er sich damit antut und was er mir auch dabei antut. Diesen Schmerz, dass ich ihn auch noch verlieren werde und das nur wegen der Liebe. „Yuna du musst das Verstehen!“ versucht er zu erklären, aber ich greife zu Tür und öffne sie mit Schwung, steige aus und schaue mein Halbbruder an. „Du wirst es bereuen, ich sag es dir!“ flüster ich, dann knall ich die Tür und renne so schnell es geht weg von dem Auto.

Ich weiß nicht genau wo wir rein müssen, aber es ist mir gerade echt egal. Ich setzte mich auf eine Bank und ziehe meine Nase hoch. Meine gute Laune von vorhin ist wie weggeblasen und an alles was ich denken kann ist Baekhyuns Verlobung. „Ich werde ihn verlieren, genauso wie ich Mama verloren habe und somit alles andere!“ flüstere ich und Tränen laufen über mein Gesicht. Ich kann nichts anderes tun, als hier auf dieser Bank sitzen, zu weinen und das Gefühl der Leere zu spüren. Alles ist wie weggefegt. Es gibt nichts anderes mehr als meine Traurigkeit und Einsamkeit. Ich bin allein.

Plötzlich legt sich etwas auf meine Schulter und jemand setzt sich neben mich. Verwirrt schaue ich zu der Person, die sich hingesetzt hat und noch verwirrter bin ich als ich Minho erkenne. Vorsichtig legt er eine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt beruhigend darüber. Ohne was Weiteres zu sagen schaut Minho gerade aus und rückt dann näher zu mir. Immer noch laufen mir Tränen übers Gesicht und ganz langsam lege ich meinen Kopf auf seine Schulter. Langsam überschwemmt ein Warmes Gefühl, die da vorige Leere und ich weiß, dass es an Minho legen muss. Aber wieso liegt es an Minho. Wieso fühl ich plötzlich diese Wärme nur weil er da ist!

Schnell hebe ich mein Kopf und schaue Minho an. Verwundert von meiner schnellen Bewegung schaut mich Minho an. Plötzlich bin ich vollkommen überfordert und schiebe seine Hand weg, bevor ich überhaupt nachdenken kann und rücke von ihm weg. „Ähm, danke. Geht schon wieder!“ flüster ich und schaue ihn mit aufgerissenen Augen an. Er sagt gar nichts. Schaut mich nur an. Leicht verbeuge ich mich vor ihm und stehe dann so schnell auf, dass es schon wieder beängstigend ist.

Schon fast rennend flüchte ich vor Minho und kann nicht aufhören über das Gefühl zu denken, das sich ausgebreite hat als ich bei ihm saß. Wie nah ich bei ihm saß. Wieso ist er überhaupt gekommen? Ich denke er hasst mich und dann tröstet er mich? Irgendwie unlogisch. Seine Berührung auf meinem Bein erinnern mich so sehr an unsere gemeinsame Nacht.

Er zeichnet kleine Kreise auf meinen Oberschenkel und verändert den Druck immer wieder, während er weiterhin meinen Mund bearbeitet. Unsere Zungen kämpfen um die Führung und er gewinnt. Plötzlich streift etwas meine Mitte und ich keuche auf. Er lächelt und vergrabt seine Hand in meinen Haaren, wobei er sich auf mich legt. Nackte Haut prallt auf einander und wieder reagiere ich darauf.
Okay, reicht!

Ich sehe Miga, die mir zu winkt, und ich beschleunige meine Schritte noch etwas, so dass ich schnell zu ihr komme. „Hi! Alles gut?“ Fragt sie und ich lächle. „Klar!“ meine ich und wir ziehen unsere Masken an, bevor wir rein gehen. Drinnen ist wie immer schon viel los und wie immer wenden wir uns erst mal an Frau Seo. „Yuna, zu Jisung und danach zu Minho!“ befehlt sie und schaut sich um. „Wo? Wo ist Minho!“ schreit sie gestresst rum und rauft sich sie Haare. „Beruhigen sie sich Frau Seo, ich hole ihn!“ sagt Chan, der schon so gut wie fertig ist und Frau Seo nickt. „Miga du…“

Ich höre ihr nicht mehr zu und drehe mich zu Chan. Er ist schon fast zur Tür gelaufen und ich schreie ihm hinterher. „Chan! Chan, warte mal kurz!“ rufe ich und er bleibt stehen. Fragend schaut er mich an und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich ihm wirklich erzählen soll, dass ich weiß, wo Minho ist, da das schon ein bisschen komisch rüberkommen könnte. „Ähm…“ Ich stocke und schaue ihn an „Ich glaube… er, Minho, sitzt auf einer Bank, also da habe ich ihn zuletzt gesehen, aber ich weiß nicht, ob er noch da ist.“ Meine ich und er nickt. „Okay, ah und Yuna wegen dem Konzert. Ich habe die Karten, es wäre dieses Wochenende. Wir würden euch abholen?“ Fragend schaut er mich an und ich nicke. „Schön!“ Er lächelt mich an und ich kann nichts anderes tun, als es zu erwidern. Stimmt, wir gehen zusammen auf ein Konzert von Nct.

Gerade beende ich Jisungs Make-up, als Minho mit Chan reinkommt. Aufmuntert hat Chan seine Hand auf Minhos Schulter, aber dieser schaut so betreten das es mir schon wehtut. Sieht er so wegen mir aus? Habe ich mich wirklich so schlecht verhalten? Er kommt zu mir rüber und setzt sich auf den Stuhl, da Jisung ihn räumt. Ohne, dass wir was sagen, fang ich an ihn zu schminken. „Minho, ich-“ Fange ich an und stocke, als ich seinen kalten Blick spüre. Für ein Moment schaut er mich einfach nur so an und dann ganz schnell weg. „Du hast da etwas vergessen!“ Er zeigt auf eine Stelle unter seinem Auge und ich seufzte.

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Ich hoffe man kann verstehen wieso Yuna so gehandelt hat. Ich selbst finde das Kapitel nicht so gelungen, habe es aber nicht besser hinbekommen.

Was ist euer Lieblingstag und wieso?
Bei mir: Freitag

Noch einen schönen Tag

~M

Lovers to Enemys Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt