Dinner

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Nervös stehe ich vor der Tür. Da drin werden mich 7 gut aussehende Männer nett anlächeln und noch einer wird da sein, dem ich anscheinend wirklich sehr verfallen bin und es einfach immer verkacke, wenn ich bei ihm bin. Ich kann mich dann einfach nicht konzentrieren und er macht mich so nervös.

"Kann ich jetzt endlich klingeln?" Fragt Nuri ungeduldig und auch ein bisschen aufgeregt. "Nein" schreie ich schon etwas panisch. Wieso musste mich Chan nur zum Essen einladen? Und wieso habe ich zugesagt? Kann mein Gehirn nicht erst nachdenken, bevor es antwortet?

"Was kann denn so Schlimmes passieren, wenn du ihn siehst?" Fragt sie langsam auch genervt und schultert ihren Rucksack. Ich wunder mich immer noch was da drin ist, doch als wir los mussten, hat Nuri mir nichts darauf geantwortet. Gerade will ich antworten, als sie schon weiterspricht. "Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit das er da ist 1 zu 8. Also Chan wird da sein, vielleicht oder auch vermutlich noch einer, aber alle Acht unwahrscheinlich. Also auch sehr unwahrscheinlich das er da ist. Dazu kommt, dass er dich anscheinend genauso wenig leiden kann wie du ihn oder vielleicht magst du ihn auch zu sehr, aber da wird er wohl kaum freiwillig kommen!" Es macht Sinn, was sie sagt. Aber trotzdem!

"Nuri, es fühlt sich an, als könnte ich riechen, dass er hier ist. Ich weiß ganz genau das er gerade da drin ist!" Ich zeige auf das Haus. "Wow, du hast ja ein Geruchssinn!" Meint Nuri ironisch. Ihre Hand bewegt sich schnell und ehe ich mich versehe, klingelt sie. Mein Herz fängt an wie wild zu pochen und mein Mund steht sperrangelweit offen. Geschockt starre ich Nuri an, die nur gelassen mit den Schultern zuckt. "Ich muss doch die Alben von meiner Schwester unterschreiben lassen!" Meint sie. Wieder klappt mir mein Mund auf. "Was...? Nein! Du hast doch nicht-" geschockt stocke ich und Nuri lacht über mich. "Doch! Sie hat sie mir gegeben, als ich am Mittwoch zum Besuch w-." Sie stockt.

Da sind wir wieder beim Thema Familie. Ich hatte einen Erwachsenen Halbbruder, der toll war. Einen Stiefvater, der mich behandelt, als wäre ich wirklich seine Tochter. Eine Mutter, die so dumm war, sich in meinen Vater zu verlieben. Mein Vater, der früher dachte, dass Kinder nur Schwachsinn sind. Und natürlich mein 6 Jahre alter Bruder, der wieder von diesem Mistkerl ist. Doch anstatt von so einem Typen, der auch mal ein paar Bier zu viel trinkt und sich im Thema Drogen gut auskennt, wegzuziehen, bleibt meine Mutter bei ihm und heiratet ihn sogar. Ich war eingeladen gewesen, aber bin nicht hingegangen. Ich hätte nicht ertragen meine Mutter zu sehen, während sie einer ihren grüßten Fehler begeht und mein Vater hätte ich sicherlich auch nicht ertragen. Seine eiskalten Blicke und die ständige Angst, dass es in ihm wieder ausbricht.

Ich kann Nuris Blick auf mir spüren.

"Hast du es Ihnen mittlerweile gesagt?" Fragt sie und ich presse meine Lippen stark aufeinander. "Nop!" Ist alles, was sie als Antwort bekommt. Nein, ich habe meinen Eltern noch nicht von meinem neuen Job erzählt. Meine Mutter ist sehr konservativ und ihr Plan ist es das ich, bis ich spätestens 25 Jahre alt bin, mein erstes Kind habe. Jetzt bin ich 22 und habe noch 2 Jahre, um den Perfekten Mann zu finden, bevor ich dann für 9 Monate schwanger sein muss. Ob ich das will? Eher nicht, das ist vermutlich das letzte, was ich will. Eigentlich will ich noch nicht mal in eine Beziehung, das klappt doch so wieso nicht. Einer verliert immer das Interesse oder man lebt sich auseinander. Es ist einfach nicht realistisch, dass man genau die Person unter 8 Millionen Menschen findet, die zu einem passt und mit einem sein will, bis der Tod uns scheidet.

Aber auf jeden Fall würde es meiner Mutter überhaupt nicht gefallen, wenn sie wüsste das ich jetzt ein ganztags Job angenommen habe. Ich weiß gar nicht mehr auf wie vielen Blind-Dates ich schon war, auch wenn ich in den letzten Monaten alle ignoriert habe. Also eigentlich bin ich einfach nicht aufgetaucht.

Erschrocken drehe ich mich um, als die Tür eines Wagens in der Nähe zugeschlagen wird. Es hat genau vor dem Haus geparkt und die Person, die aussteigt, ist Felix. Gleichdarauf steigt auch Seungmin aus dem Auto und klopft auf das Taxi, dass es losfahren kann. "Ihr müsst schon klingeln damit jemand aufmacht" sagt Felix lachend und drückt gleich mehrmals auf die Klingel, bevor er erst mich und dann Nuri umarmt. Verwirrt schaut sie uns alle nach und nach an, doch Seungmin zuckt nur mit der Schulter. Nuri mag körperliche Kontakte mit Jungs nicht sosehr, da sie sich immer unwohl fühlt, zumindest glaube ich das. So wie ich sie immer erlebe mit Jungs, wenn er weiter als reden will. Früher konnte sie noch nicht mal das.

"Er ist einfach unser Sunshine" meint Seungmin und ich muss lachen. Eigentlich habe ich nicht viel mit Seungmin zutun, doch jedes Mal, wenn er was sagt, bringt er mich zum Lachen. Eigentlich habe ich hauptsächlich mit Jisung und Minho zu tun. Meistens nur mit den anderen während Aufnahmen, wenn ich auf sie aufpassen soll oder wenn sie mich nach Hause bringen und das passiert öfters als ich wahr haben will. Natürlich habe ich mich auch mit Chan und Felix gut verstanden, als wir auf dem Konzert waren, aber ich meine während der Arbeit, da habe ich ja auch am meisten mit den 8 zu tun. 

Eine Stille entsteht, doch öffnet eine Person zum Glück die Tür. Oder eher nicht. Sein Blick gleitet über die Menschen und bleibt bei mir hängen. "Hi!" Meint Lix und umarmt ihn stürmisch, bevor er rein geht. Auch Seungmin umarmt Minho und will gerade weitergehen, als Minho ihn am Arm festhält. "Was macht die hier?" Fragt Minho angespannt und schaut wieder zu mir. Seine Blicke strahlten so eine kälte und Abneigung aus, dass es mich schüttelt. "Channie hat sie eingeladen!" Meint Seungmin nur und geht dann an ihm vorbei. Mein Blick fällt auf das weiße Unterhemd und die Milchtüte, die er in der Hand hält. Auch wenn der Anblick zum Lachen komisch ist, wird mein Blick von den Muskeln an seinen Armen abgelenkt. Seine breiten Schultern. Mein Blick findet langsam sein Weg zu Minhos Gesicht und ich sehe das Minho mich genauso anschaut. Ich hatte eine lockere Jeans an und dazu einen eher kürzeren, aber noch nicht bauchfreien, weiten Pulli.

Neben mir bewegt sich Nuri und ich folge ihr schnell ins Haus.

Wir gehen einen kurzen Flur entlang und können gerade aus zu einer Küche, die auch als Durchgang zu einem Tisch genutzt wird. Oder in einen Gang mit 4 Türen, gegen über von dem noch eine Tür ist.

Es ist wie immer laut und Chan und Changbin sind in der Küche unterwegs während Hyunjin, Jisung und Jeongin am runden Tisch sitzen und zu uns schauen. Es sind alle da. Alle Acht.

Wir folgen dem Beispiel von Seungmin und ziehen unsere Schuhe aus, doch Felix geht einfach durch. Hinter uns schließt sich die Tür, doch Minho bewegt sich nicht vom Fleck. Unsicher folgen Nuri und ich, Seungmin in die Küche. "Oh, hi" sagt Chan und umarmt mich. Unsicher steht er vor Nuri und lächelt sie an. "Ihr könnt euch schonmal hinsetzen, ist gleich fertig!" Meint Chan und Binnie winkt mir mit einem Kochlöffel zu. Dadurch das wir jetzt 10 Leute sind und nur 8 Stühle vorhanden, wird es ein bisschen eng und zwei müssen sogar stehen. Sungie begrüßt mich auch mit einer Umarmung und Hyunjin gibt mir ein High-Five, da er nicht aufstehen kann. "Das ist Nuri!" Stelle ich endlich auch den anderen meine Freundin vor und wie erwartet begrüßen sie alle freundlich. Als ich mich umschauen, kann ich Minho nirgends sehen, was mich sehr erleichtert. Seine Anwesenheit macht mich immer so aufgeregt.

Während wir essen kommt Minho in die Küche, doch anstatt wie wir das Essen von 2xChan zu nehmen, holt er sich Müsli. Und diesmal hat er sogar ein Pulli an und nicht nur ein Unterhemd. Das Abendessen mit den anderen sieben ist sehr nett und zu meinem Glück benimmt sich Minho. Ich bemerke ihn so gut wie gar nicht, außer manchmal spüre ich genau seinen Blick auf mir.

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Ich weiß nicht so interessant, aber wichtig mit ihrer Familie.

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