overflow of emotions

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Wieso? Wieso muss die Arbeit so anstrengend sein und noch dazu so lange? Mit Minho darf ich auch nicht mehr wirklich sein, obwohl ich eigentlich mit allen aus Straykids viel Zeit verbringe. Und heute treffen wir uns auch nicht mehr, auch wenn ich ihm noch von dem Jobangebot erzählen muss. Und zwar bald.

Müde laufe ich zur Bushaltestelle und bin froh, dass das Interview heute so nah an meinem Wohnort ist, dass ich nicht mal umsteigen muss. Und trotzdem ist es bescheuert, dass ich überhaupt den Bus nehmen muss und nicht mit meinem Freund fahren kann.

Auch habe ich nochmal im Internet nachgeschaut. Da ist kein einziges Foto von und außerhalb der Arbeit. Klar es gab das eine Video von unserem Streit, ein weiteres aber nur von mir alleine mit den Fans und eins mit seiner Erklärung. Aber sonst, nichts! Und das macht mich wütend, denn Herr Park hat mich angelogen nur um mich noch mehr einzuschüchtern.

Genervt setzte ich mich in den Bus und schließe einen Moment die Augen, als mein Handy anfängt zu vibrieren, aber ich will jetzt nicht dran gehen. Was ist es wenn es irgendjemand ist, den ich gerade nicht ertragen? Und das wären einige und zwar alle, die nicht Minho sind.

Wie kann es eigentlich sein, das ich jetzt schon so abhängig und süchtig nach ihm bin? Das ist nicht gut! Gar nicht gut, wie soll das den funktionieren, wenn er wieder Worldtouren hat und ich dann in meinem neuen Job auch, also nur wenn ich den neuen Job annehme.

Was ich gerne machen will, aber das fühlt sich flasch an. Schließlich bin ich ja dann nicht mehr bei Minho und es wird noch schwieriger, aber eine Girl-Group zu schminken und dazu noch Itzy. Wow!

Und vielleicht würde das auch Minhos Job gut tun, da wir auf jeden Fall keinen Skandal mehr in der Arbeit machen. Und... Keine Ahnung, vielleicht lasse ich mich da auch gerade herausdrängen und das sollte ich eigentlich nicht zu lassen und diese Sicherheit, die ich verspüre, wenn ich daran denke mit Minho zusammen zu sein, sagt mir ich soll bei ihm bleiben.

Aber war das Angebot überhaupt ein Angebot gewesen oder eh schon entschieden? Wieso ist eigentlich alles so kompliziert?

Ich schlage meine Augen wieder auf und schaue auf mein Handy. Verwundert runzelte ich die Stirn, denn meine Mutter hat mich angerufen und zwar mehrmals. Aber das beunruhigt mich nicht so, wie dass mein Bruder mich auch angerufen hat und dann auch noch mein Vater. Mein richtiger. Kwan.

Wieso?

Er hat mich noch nie angerufen, es hat ihn nämlich nie interessiert, was ich mache, und auch nie unterstützt. Ich generell bin ihm egal und auch wenn es weh tut, habe ich mich damit abgefunden. Also wieso ruft er mich dann an?

Emotionen versuchen in mir auf zusteigen, aber ich brauche keinen Zusammenbruch und ich will auch keinen. Ich brauche Kwan nicht, ich habe alles was ich will. Er ist mir nicht wichtig und wird mir auch niemals mehr was tuen können. Weiß er überhaupt, wo ich wohne?

Panik steigt in mir auf und ich drücke auf die Nummer und auf blockieren. Ich schaue aus dem Bus und erst jetzt fällt mir auf, dass das meine Station ist. Panisch stehe ich auf und renne zum Ausgang und stürme in die frische Luft.

Okay! Tief ein atmen und runter kommen!

Als ich mich halbwegs beruhigt habe, gehe ich zur Wohnung und dann werde ich Baekhyun zurück rufen und zwar nur ihn. Den Rest ertrage ich nicht. Ich schleppe mich die Stufen hoch, schließe auf und gehe rein, ohne zu schauen ob jemand da ist, was eindeutig ein Fehler ist.

"Yuna!"

Mein Blut gefriert in meinen Adern. Ich kenne diese Stimme nur zu gut und vermeide seid Monaten sie zu hören. Immer wieder hat sie mich angerufen und immer wieder habe ich sie weggedrückt. Immer wieder bin ich ausgewichen und habe sie versetzt.

Als ich mich zur Küche drehe, sehe ich meine Mutter und Kwan, mein Vater. Beide starren mich an. Als ich Kwan wiedersehen, packt mich eine Angst und ein Instinkt will, dass ich wegrennen.

Meine Mutter sitzt mit einem traurigen und müden Gesichtsausdruck an der Theke. Sie sieht älter aus. Graue Strähnchen in ihrem sonst schwarzen Haar. Falten auf der Stirn und um den Mund. Ihre Augen strahlen Sorgen und Angst aus.

Neben ihr steht mein Vater. Kwan. Sein Gesicht zu Wut verzehrt und seine Hände, die zu Fäusten geballt sind. Sein kahler Kopf und der Bierbauch, der sich gebildet hat. Seine Augen mustern mich aggresiv und automatisch weiche ich einbisschen zurück.

Immer noch macht mir sein Anblick zuschaffen. Die Erinnerung, wie er meine Mutter schlägt und auch mich. Wie glücklich ich war, als er ins Gefängnis kam und uns mein Stiefvater aufgenommen hat. Und wie meine Mutter wieder zu Kwan zurück gerannt ist.

"Was macht ihr hier?" Frage ich und höre das zittern in meiner Stimme. Endlich fast sich meine Mutter. "Ich habe gestern mit Baekhyun telefoniert." Sie stoppt kurz. "Und davor war ich im Café. Da hat mir dein Chef gesagt, dass du jetzt Make-up-Artistin bist. Ohne uns etwas zusagen, hast du einen neuen Job angenommen und da habe ich dich auch schon angerufen und du hast mich einfach weggedrückt. " Wieder stockt sie und jetzt schaut sie mir in die Augen. Da ist so viel Schmerz und Angst, dass ich nicht weiß was ich tun soll. Mein Blick schweift zu Kwan, der mich immer noch anstarrt.

"Wir wissen gar nichts von dir! Kind! Wir sind deine Eltern!" In ihren Augen stehen Tränen, aber sie weiß es ja von mir. Sie hat es ja herausgefunden. "Und das ist nur eine Sache." Meint plötzlich mein Vater und ich zucke zusammen. Wieso löst seine Stimme immernoch diese Reaktion in mir aus? Sollte ich nicht langsam darüber hinweg sein? Aber nein, ich kann es einfach nicht vergessen. Denn jedesmal wenn ich es versuche kommt er wieder in mein Leben, genau so wie jetzt.

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