Mutter des Jahres

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Langsam wurde ich wieder wach und sah mich etwas träge um. Ich lehnte neben Kol an einer Wand in einer Gasse, welche sich scheinbar hinter hinter dem Restaurant befand. Auch mein Bruder war bereits wach und half mir beim Aufstehen. Es roch etwas muffig hier und ich klopfte mein Kleid ab, in der Hoffnung, dass es keine Flecken abbekommen hatte, da ich das Kleid echt mochte. Erst dann bemerkte ich, dass wir nicht alleine waren. Der Mann, der mich erdolcht hatte, stand neben den beiden Salvatore-Brüdern. Als mein Blick auf Damon fiel, flammte sofort wieder Zorn auf, denn er hatte nicht nur mir sondern auch Kol weh getan und niemand vergriff sich an meiner Familie und kam ungestraft davon. 

Doch noch ehe ich mich auf ihn stürzen konnte und sein, zugegen hübsches, Gesicht zerkratzen konnte, wurde ich von Niklaus, welcher neben Elijah ebenfalls in der Gasse war, festgehalten, indem er seine Arme um meine Hüfte schlang und meinen Rücken an seine Brust drückte. Frustriert knurrte ich auf, während ich mein Vampirgesicht zeigte und sich meine Finger leicht in Krallen verwandelte. Auch meine Ohren verwandelten sich, da ich bei Emotions-Ausbrüchen immer ein wenig die Kontrolle verlor.

Mein Wutanfall kam scheinbar so urplötzlich, dass die beiden Salvatore-Brüder und der mir immer noch fremde Mann synchron einen Schritt nach hinten wichen. Doch das war mir sowas von egal. Während Klaus also alle Mühe hatte mich unter Kontrolle zu halten, fragte Kol nun Elijah was hier eigentlich los war. Somit erfuhren wir, dass Esther uns offenbar mit einem Blutzauber verbunden hatte, um uns zu töten, was für mich nun meine Blutration heute Morgen erklärten. Hätte ich mir ja denken können, dass daran irgendwas faul war. Allmählig wurde ich wieder ruhiger und nahm meine menschliche Gestalt an, während mich die Männer, welche nicht zu meiner Familie gehörten, noch etwas argwöhnisch betrachteten. Trotzdem stand Nik vorsichtshalber immer noch hinter mir, falls ich doch noch einen weiteren Angriff planen sollte. 

Doch das tat ich nicht, denn nun erfuhr ich, dass wir die Männer scheinbar noch brauchten und auch, warum Elijah heute morgen weg war. Er hatte durch Elena erfahren, was Esther plante, da sie dafür ihr Blut brauchte. Daraufhin hatte er die Brünette in die Tunnel entführt, in welchen wir uns vor tausend Jahren vor den Werwölfen versteckt hatten, und Rebekah als Aufpasserin dort gelassen, mit der Erlaubnis sie um 21:06 zu töten, falls es den Salvators bis dahin nicht gelang, den Plan der Urhexe zu vereiteln, da danach der Vollmond seine ganze Macht entfaltete.

Wir teilten uns auf. Während die beiden Vampir-Brüder einen Weg finden sollten, um Esther aufzuhalten, machte ich mich mit meinen Brüdern auf den Weg in den Wald zu einem verfallenen Haus, in welchem vor vielen Jahren Hexen gestorben waren, weswegen dieser Ort eine mächtige Magie-Quelle war. Ein paar Meter vor dem Haus standen Esther und Finn in einem Kreis aus sechs Fackeln, scheinbar für jeden eine Fackel. Meine Brüder (mit Ausnahme von Elijah) provozierten Esther, doch durch einen magischen Schutzkreis, kamen sie weder an sie noch an Finn heran. Nun trat auch ich nach vorne, was meine Brüder nur widerwillig gestatteten: "Warum tust du uns das alles an Mutter? Du wolltest uns doch damals nur beschützen! Wir sind deine Kinder."

Daraufhin lachte Esther leicht hämisch: "Du warst nie meine Tochter. Nur ein lästiges Balg, was mir schon immer ein Dorn im Auge war. Wir haben dich damals nur aufgenommen, weil dein Vater Mikael einmal vor einem Werwolf gerettet hatte und er ihm etwas schuldig war. Du warst schon damals ein Raubtier, ein Monster welches versucht so zu tun, als sei es ein Mensch. Doch das ist nicht deine wahre Gestalt meine Liebe."

Dann rief sie einen Zauber und ich krümmte mich schreiend zusammen, als meinen Körper ein flammender Schmerz durchdrang. Normalerweise spürte ich beim Verwandeln lediglich ein sanftes Kribbeln, doch dieses mal wurde es mir aufgezwungen, weswegen ich mich nun weinend auf den Boden wälzte, während mein Körper langsam und qualvoll in meine Fuchs-Gestalt wandelte. Kurz darauf lag ich in den Armen von Elijah, welcher versuchte mich zu beruhigen, während Kol und Klaus wild knurrend versuchten an Esther heran zu kommen. Doch dann hörte der Zauber so schnell auf, wie er gekommen war. Schwer atmend lag in den Armen meines Bruders, eine hässliche Mischform aus Fuchs und Mensch (Ohren, Hände, Füße und etwas ihr Gesicht Fuchs), als ich Esther rufen hörte: "Nein! Schwestern! Verlasst mich nicht!"

Kurz darauf war sie mit Finn verschwunden und Kol und Nik hockten sich zu Elijah und mir, während ich immer noch weinend versuchte mich zurück zu verwandeln. Sanft strich mich mein braunhaariger Bruder die Tränen weg und meine beruhigend: "Cari, ganz ruhig. Ein und aus. So ist gut Kleines. Und jetzt konzentriere dich auf deine Menschengestalt. Du schaffst das. Genau. Weiter so." Nach und nach nahm ich wieder meine Mädchen-Gestalt an, ehe mir aus Erschöpfung die Augen zufielen. Ich spürte nur noch wie wie Elijah mit mir im Arm aufstand, ehe ich ganz einschlief.

The other Urhybrid (TVD/TO ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt